Erfurts Coach Alois Schwartz brachte im Vergleich zum 1:1 in Babelsberg Nielsen als Sturmspitze für Tunjic. Auf Seiten des Tabellenzweiten tauschte Pavel Dotchev nach dem 2:1-Heimsieg im Spitzenspiel gegen Karlsruhe dreimal Personal: Kühne kehrte für Schmidt zurück, Heise ersetzte den verletzten Hergesell (Wadenzerrung) und Grote rückte für Menga in die Anfangself.
Von Beginn an entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie im Erfurter Steigerwaldstadion. Die Preußen waren zunächst um Ballkontrolle bemüht, ohne dabei zwingend nach vorne zu spielen. Erfurt agierte abwartend und ließ die Gäste kommen. Erstmals gefährlich wurde es nach sieben Minuten, als Taylor im Strafraum auf Nazarov ablegte, dessen Schuss jedoch von einem RWE-Akteur abgeblockt wurde. Zwei Zeigerumdrehungen später verpasste Taylor eine Grote-Hereingabe knapp. Im Gegenzug musste Münster-Schlussmann Masuch erstmals gegen Öztürk eingreifen. Nachdem in den darauffolgenden Minuten einige Standardsituationen ungefährlich blieben, zeigten sich die Gäste aus dem Spiel heraus wieder gefährlich: Grote bediente Nazarov, der tankte sich durch und schloss ab, der Ball rauschte jedoch am Kasten vorbei (18.).
Der 35. Spieltag
Daraufhin wurde es turbulent. Nach einem Ofosu-Ayeh-Kopfball wurde Öztürk im Strafraum von Kirsch und Heise rustikal in die Zange genommen. Referee Karl Valentin zeigte prompt auf den Punkt, sodass Pfingsten-Reddig die Chance zur Führung für die Thüringer bekam. Obwohl Masuch die richtige Ecke ahnte und die Kugel leicht berührte, rauschte der Ball über die Linie – 1:0 für Erfurt (22.).
In der Folge konnten die Preußen ihr gewohntes Offensivspiel nicht mehr aufziehen und wirkten durch den Gegentreffer angeknockt, die Thüringer hingegen übernahmen nun das Kommando. Mit der Zeit wurde die Partie hart umkämpft, beide Teams schenkten sich in den Zweikämpfen nichts. Knapp fünf Minuten zeigten die Gäste ihre großen Offensivqualitäten und markierten, zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend, in Person von Taylor den Ausgleich: Der US-Amerikaner versenkte eine Köz-Flanke im Tor der Rot-Weißen, nachdem zuvor Engelhardt den Ball unterschätzte.
Im zweiten Durchgang begannen die Münsteraner bemüht und kontrollierten die Partie, dabei tauchten sie vorerst jedoch nicht gefährlich vor dem Kasten von Erfurts Schlussmann Sponsel auf. Die Defensive der Thüringer erwies sich als äußerst sattelfest, wurde von den Preußen aber auch nicht ernsthaft gefordert. Die erste gefährliche Aktion stammte aus der 67. Minute, als Kara nach einer Köz-Flanke per Kopf an Sponsel scheiterte. Zehn Minuten später rauschte ein Schuss von Grote knapp am Kasten vorbei.
In der Schlussphase warfen die Preußen alles nach vorne und wurden dabei noch einmal gefährlich: Der eingewechselte Strangl rettete für die Thüringer nach einer Ecke auf der Linie (85.). Auf der Gegenseite verpasste Morabit nur hauchzart den Siegtreffer für seine Farben (88.).
Erfurt schlägt am Samstag (14 Uhr) beim Chemnitzer FC auf, zeitgleich erwartet Münster die Stuttgarter Kickers.
Marco Meindorfer