Erfurts Trainer Christian Preußer beorderte im Vergleich zum 1:2 beim Halleschen FC Pigl statt Höcher in die Anfangsformation. Doch der Niederländer sollte schließlich doch zum Einsatz kommen. Da sich Odak vor Anpfiff verletzte, durfte Höcher ran. Werder-Coach Alexander Nouri entschloss sich nach der Nullnummer gegen Würzburg zu vier Startelf-Änderungen: Argyris, Eggestein, Kobylanski und Manneh begannen anstelle von Zander, Hilßner, Grillitsch und Lorenzen.
Keine 60 Sekunden waren in Thüringens Landeshauptstadt gespielt, da hatten beide Teams bereits zwei Torannäherungen auf dem Konto: Der budesligaerfahrene Aycicek versuchte es für Bremen aus der Distanz, allerdings zu unplatziert. Auf der Gegenseite setzte Kammlott zu einem spektakulären Fallrückzieher an, doch Erfurts Angreifer verfehlte die Kugel.
Im Anschluss waren die Rot-Weißen auf dem Weg nach vorne etwas präsenter, ab der 10. Minute aber in Rückstand. Manneh steuerte alleine auf Domaschke zu und ließ dem RWE-Keeper im Eins-gegen-eins keine Chance. Noch schlechter machte die Stimmung auf der Stadionbaustelle, dass die Erfurter Fans den Angreifer klar im Abseits gesehen hatten, Referee Franz Bokop den Treffer aber zählen ließ.
Also rannte die Preußer-Elf dem 0:1 hinterher. Feldvorteile: ja. Inspiration in den entscheidenden Momenten: nein. So ließen sich die Offensivbemühungen von RWE zusammenfassen, ehe die Werder-Youngster das Kommando übernahmen. Und die Hanseaten hatten einige Chancen, um aufzustocken. Eine Argyris-Flanke senkte sich tückisch auf den Querbalken (18.), ein Hüsing-Kopfball sauste über diesen (24.).
Der 11. Spieltag
Das Bild blieb gleich. Die Erfurter hatten den Spielfaden verloren, die Norddeutschen den zweiten Treffer vor Augen. Erst kurz vor dem Kabinengang waren die Hausherren dem 1:1 nahe. Erb köpfte nach einer Höcher-Ecke hauchzart neben das Gäste-Gehäuse (37.), Pause!
Auch im zweiten Durchgang tat sich RWE anfangs schwer. Ungeachtet dessen glichen die Thüringer nach einer knappen Stunde aus: Höcher visierte das Tor per Freistoß an, von der Lattenunterkante prallte der Ball hinter die Linie (58.)
Das Momentum war nun auf Erfurter Seite, dennoch hätte Busch beinahe erneut Werder in Führung gebracht, Domaschke parierte (59.). Danach aber drückten wieder die Hausherren. Nikolaou köpfte erst knapp drüber und beförderte den Ball wenig später an die Latte (75., 78.). Erfurt wollte das 2:1 mit Macht. Und durfte dieses schließlich feiern. In der 83. Minute zirkulierte das Leder über Nikolaou und Pigl zu Kammlott, der den RWE-Sieg eintütete.
Am Donnerstagabend (19.30 Uhr) steht für Rot-Weiß Erfurt ein Ostduell auf dem Programm. Es geht zum Chemnitzer FC an die Gellertstraße. Die Bremer Zweitvertretung empfängt am Samstag (14 Uhr) die Mainzer Youngster auf Platz 11 des Weserstadions zum Duell der Bundesligareserven.