Die Erlösung: Peter Crouch erzielt nach einer Beckham-Flanke die 1:0-Führung für die "Three Lions". dpa
Englands schwedischer Trainer Sven-Göran Eriksson musste seine Mannschaft nach dem knappen 1:0-Erfolg beim Auftaktspiel gegen Paraguay umstellen. Der an der Wade verletzte Neville fiel aus und wurde durch Carragher auf der rechten Abwehrseite ersetzt.
Bei Trinidad & Tobago gab es nach dem überraschenden 0:0 gegen Schweden gleich zwei Veränderung. Für den Gelb-Rot-gesperrten Avery John bot Coach Leo Beenhakker in der Defensive Whitley auf. Zudem bekam Jones in der Offensive den Vorzug vor Samuel.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Easy-Credit-Stadion |
| Zuschauer | 41.000 (ausverkauft) |
Der große Favorit begann gegen den Underdog aus der Karibik sehr kontrolliert und versuchte über viele Stationen zunächst die nötige Sicherheit zu gewinnen. So wurde T&T-Keeper Hislop, der Held aus dem Spiel gegen Schweden, in den Anfangsminuten kaum geprüft. Lediglich einen harten 23-Meter-Schuss von Lampard ließ der Torhüter nach vorne abklatschen, doch Owen war zu überrascht und konnte den Nachschuss nicht verwerten (6.).
Doch die Karibik-Kicker versteckten sich keineswegs und legten schon frühzeitig den Respekt vor den Engländern ab. Da die "Three Lions" zu Beginn hauptsächlich mit langen Bällen in die Spitze agierten, konnten sich die Beenhakker-Schützlinge darauf gut einstellen und das Leder meist vom eigenen Gehäuse fernhalten. Dies gelang erst in der 16. Minute nicht mehr, als Crouch eine Flanke von Joe Cole von links am langen Pfosten direkt nahm, und Hislop den Ball gerade noch um den Pfosten zur Ecke drehte.
Auch in der Folgezeit fehlte den Engländern die Kreativität im Spielaufbau, um die "Soca Warriors" ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Ähnlich wie im Auftakt-Spiel gegen Paraguay (1:0) blieb das Mittelfeld um Kapitän Beckham zu diesem Zeitpunkt hinter seinen spielerischen Möglichkeiten zurück. So kam sogar der Außenseiter zu Offensivaktionen, Keeper Robinson konnte eine gefährliche Yorke-Flanke von der rechten Seite gerade noch rechtzeitig abfangen (24.).
Auch Englands Coach Sven Göran Eriksson war zu diesem Zeitpunkt sichtlich unzufrieden und schickte seinen Stürmer-Star Rooney bereits nach einer halben Stunde zum Warmmachen. Unterdessen ging einzig und allein von Lampard ein wenig Gefahr aus, einen erneuten Distanzschuss setzte der Chelsea-Akteur knapp neben den linken Pfosten (34.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später wäre es beinahe zur Sensation gekommen, als Robinson an einer Yorke-Ecke vorbeigriff, und Stern John am langen Pfosten nur um Zentimeter am Tor vorbeiköpfte (36.).
Erst gegen Ende der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die Eriksson-Schützlinge gute Torchancen, doch zunächst ging ein Lampard-Schuss in die zweite Etage (41.) ehe Crouch per Direktabnahme aus 10 Metern vorbeizielte (43.). Der Höhepunkt der ersten Halbzeit wäre dann kurz vor Ende die Führung für T&T gewesen, die Abwehrchef Terry im letzten Moment auf der Linie vor Stern John verhindern konnte (45.).
Die zweite Hälfte begann nicht viel anders, England blieb in seiner Spielanlage ideenlos und ohne Durchschlagskraft. Viele lange Bälle landeten ohne Bedrängnis im Seitenaus, so dass die zahlreichen Fans aus England erstmals ihr Ärgernis in Form von Pfiffen kundtaten. Nach einer ersten präzisen Freistoß-Flanke von Beckham verfehlte Owen dann per Flugkopfball nur knapp das Ziel (56.).
In der 58. Minute war es soweit: Wayne Rooney wird für Michael Owen eingewechselt. dpa
Kurz darauf war es dann soweit und Sven Göran Eriksson sorgte mit der Einwechslung von Rooney für Owen für Jubelstürme auf den Rängen. Gleichzeitig wurde Carragher durch Lennon ersetzt, der auf der rechten Offensivseite für Wirbel sorgen sollte. Und diese Maßnahmen belebten das Spiel der "Three Lions" sichtlich, endlich zeigten die Engländer zielstrebige Kombinationen in Richtung gegnerisches Tor.
Die "Soca Warriors" wurden jetzt immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt und kamen in dieser Phase nur selten zu Entlastungsangriffen. Trotzdem mussten die englischen Fans weiter auf den erlösenden Treffer warten, Crouch verfehlte das Ziel nach einer Beckham-Flanke per Kopf denkbar knapp (69.), einem weiteren Versuch von Lampard fehlte erneut das Zielwasser (74.) und selbst aus elf Metern in zentraler Position schoss der Mann von Chelsea das Spielgerät direkt in die Arme von Hislop (77.)
Die "Trinis" kämpften aber trotz immer schwerer werdender Beine aufopferungsvoll weiter und blieben sogar bei vereinzelten Kontern stets gefährlich. Doch in der Schlussphase sollte sich das Spiel doch noch zu Gunsten der Engländer entwickeln. Beckham fand mit einer Flanke von der rechten Seite in der Mitte Crouch. Der "Riese" übersprang Sancho ohne Probleme und nickte aus kurzer Distanz unhaltbar zur Führung ein (83.). In der Nachspielzeit setzte Gerrard mit einem sehenswerten Schuss ins linke obere Eck noch einen drauf und sorgte somit für den 2:0-Endstand (90. +1).
Nach einer äußerst schwachen Partie entgehen die "Three Lions" gegen den krassen Außenseiter Trinidad & Tobago sehr glücklich einer großen Blamage. Erst in der Schlussphase sorgten Crouch und Gerrard mit ihren Treffern für die Entscheidung und sicherten somit den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Die "Soca Warriors" kämpften zwar aufopferungsvoll standen am Ende aber dennoch mit leeren Händen da.