Erstmals mit dem Ex-Schalker McKennie, der eigentlich zwischenzeitlich aus dem Kader gestrichen war und wechseln sollte, in der Startelf ging Juventus die bestens bekannte Auswärtsaufgabe beim FC Empoli an. Erinnerungsstütze: Zwei von vier der vorangegangenen Duelle mit der Alten Dame hatte der Außenseiter zuvor für sich entschieden - jüngst das klare 4:1 im Mai.
Am Sonntagabend konnten die Toskaner zum Abschluss des 3. Serie-A-Spieltags den Turinern aber kaum das Wasser reichen. In ein paar Phasen traute sich das Team um Stürmer Caputo zwar etwas, die Abwehr der Bianconeri um Gatti, Bremer und Danilo ließen aber rein gar nichts anbrennen.
Und auf dem Weg nach vorn lief vieles über Rabiot und die Außenbahnspieler Kostic sowie McKennie, die das Sturmduo Vlahovic/Chiesa suchten. Der serbische Stürmer prüfte auch gleich mal Berisha (7. Minute), ehe Danilo aus nächster Nähe vollstreckte - hier aber wurde zu Recht auf Offensivfoul entschieden(10.). In der 24. Minute traf der Kapitän dann erneut - und dieses Mal zählte das Tor auf kuriose Weise: Denn nach einer Kostic-Ecke kamen alle drei Innenverteidiger zum Zug, sie alle stocherten nach der Kugel. Erst Bremer, dann Gatti, dann Danilo, der zum Abschluss kam und zentral aus dem Getümmel heraus versenkte. Schlussmann Berisha hatte keine Abwehrmöglichkeit mehr.
Nach Danilo-Führungstor: Vlahovic lässt Elfmeter liegen
Serie A, 3. Spieltag
Bis zur Pause vergolden konnten die Juve-Spieler diese knappe Führung aber nicht, obwohl es Möglichkeiten gab: McKennie vergab die Chance aufs 2:0 ebenso (31.) wie allen voran Vlahovic, der nach einem zweifelhaften Elfmeterpfiff ("Foul" von Maleh an Gatti) vom Punkt antrat und vergab. FCE-Keeper Berisha hatte die Ecke geahnt und den Ball gehalten (39.).
Nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild: Die Gäste aus dem Piemont waren griffiger, wirkten eingespielter und hatten mehr Aktionen. Allen voran Chiesa hätte recht zeitig den Deckel draufmachen können, verzog aber (59.). Der schöne Volleytreffer vom eingewechselten Pogba zählte derweil nicht, weil Vlahovic zuvor knapp im Abseits gestanden hatte (66.).
Chiesa gibt nicht auf
So lebte die Hoffnung auf einen überraschenden Punktgewinn der Toskaner bis in die Schlussphase. Doch sie sollte sich nicht erfüllen. Einerseits, weil der FCE abgesehen von einem Caputo-Schuss (64.) weiterhin nicht gefährlich vor Torwart Perin in Erscheinung trat. Und zweitens, weil es in der 82. Minute dann doch 2:0 heißen sollte: Danilo schickte Chiesa von der Mittellinie auf die Reise. Der italienische Nationalangreifer umkurvte den herauskommenden Keeper Berisha, wurde klar gefoult, strauchelte, fiel hin, berappelte sich aber direkt wieder, hechelte dem Ball hinterher und schob aus spitzem Winkel zur Vorentscheidung ein. Das Gute aus Berishas Sicht trotz 0:2-Rückstand für sich und sein Team: Die fällige Rote Karte wegen Notbremse blieb so stecken.
Dass es am Ende nicht noch deutlicher wurde, hatte mit den Juve-Jokern Milik (90.+1, Kopfball an die Latte) und Kean (90.+5, Flachschuss an den Pfosten) zu tun. Aber auch so war der Abend aus Turiner Sicht ein erfolgreicher - erst recht, weil der Rekordmeister mit sieben Punkten aus drei Spielen auf Platz 3 hinter den beiden starken Mailänder Klubs (jeweils neun Zähler) steht. Empoli dagegen verlor auch die dritte Partie dieser noch jungen Serie-A-Saison und bleibt als einziges Team punktlos.