DFB-Pokal

Gesperrter Mainz-Coach Svensson mit viel Respekt

Abwehrbesetzung wird zum Puzzle

"Elversberg ist nicht gerade schlechter geworden": Gesperrter Svensson mit viel Respekt

Der Mainzer Coach Bo Svensson bastelt an der Abwehrbesetzung.

Der Mainzer Coach Bo Svensson bastelt an der Abwehrbesetzung. IMAGO/Beautiful Sports

Was sich definitiv von der Begegnung vor zwei Jahren unterscheidet: Aufgrund seiner Rot-Sperre sitzt Mainz-Coach Bo Svensson am Samstag während des Gastspiels bei der SV Elversberg nicht auf der Trainerbank. Das Kontaktverbot zum Team und seinem Trainerstab gilt für den 44-Jährigen bereits ab 30 Minuten vor Anpfiff. Er müsse "in den sauren Apfel beißen und das Spiel von irgendwo aus einer Loge verfolgen", sagt Svensson. Die Erfolgschancen seiner Mannschaft sieht er davon jedoch nicht beeinträchtigt: Er habe "vollstes Vertrauen ins Trainerteam. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es genauso machen wie ich, ist sehr hoch".

"Wir haben Elversberg schon vor zwei Jahren nicht unterschätzt"

Vor zwei Jahren konnten die Mainzer das Erstrunden-Aus gegen ebenjenes Elversberg erst im Elfmeterschießen (8:7) verhindern, damals spielte die SV noch in der Regionalliga Südwest. Seitdem ritt Elversberg auf einer Erfolgs- und Euphoriewelle, welche in diesem Sommer im Aufstieg in die 2. Bundesliga mündete. "Elversberg ist seitdem nicht gerade schlechter geworden, das ist klar", urteilt Svensson, der den Zweitligisten als das für Mainz "schwerstmögliche Los" wertet. Es sei auch kein Vorteil, dass Elversberg anders als vor zwei Jahren nicht mehr als der große Außenseiter gilt: "Wir wussten schon damals, wie stark sie sind und haben sie nicht unterschätzt. Es war einfach sehr schwer." Heute sagt der Mainzer Fußballlehrer über den Gegner:  "Sie sind sehr eingespielt, sehr klar in ihrer Spielweise, haben viele schnelle und individuell starke Spieler und schon zwei Pflichtspiele absolviert." In Hannover (2:2) und gegen Rostock (1:2) hätte die SVE laut Svenssons Analyse übrigens angesichts der tatsächlichen Kräfteverhältnisse "sechs Punkte verdient gehabt" statt nur einen.

Training 1. FSV Mainz 05, 10.08.2023 Bo Svensson (1. FSV Mainz 05 - Cheftrainer) Abschlusstraining 1. FSV Mainz 05 am 10.08.2023 vor dem Spiel der 1. Runde im DFB-Pokal gegen den SV Elversberg am 12.08.2023 *** Training 1 FSV Mainz 05, 10 08 2023 Bo Svensson 1 FSV Mainz 05 head coach final training 1 FSV Mainz 05 on 10 08 2023 before the match of the 1 round in the DFB Cup against SV Elversberg on 12 08 2023 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS Hahnex

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Die Abwehrbesetzung wird zum Puzzlespiel

Svensson stellt jedoch auch klar, den Fokus wie immer auf das eigene Spiel legen zu wollen und sieht trotz erfolgreicher Vorbereitung (vier Siege aus vier Spielen) noch Verbesserungspotenzial. Konstanz auf hohem Niveau über die komplette Spielzeit sei Voraussetzung, um am Samstag weiterzukommen. Spannend bleibt die Besetzung in der Abwehr, da mit Edimilson Fernandes und Stefan Bell aktuell nur zwei nominelle Innenverteidiger zu 100 Prozent einsatzfähig sind. Maxim Leitsch (muskuläre Probleme) und Andreas Hanche-Olsen (Sprunggelenk) trainierten bis Donnerstag nur individuell. Auch Neuzugang Sepp van den Berg, der nach einem Muskelbündelriss erst am vergangenen Samstag im Test gegen Burnley sein Comeback feierte, ist laut Svensson noch keine Option für die Startelf. Eine Alternative wäre der zuletzt an Sandhausen verliehene Mittelfeldmann Merveille Papela (22), welcher bereits in den jüngsten beiden Testspielen die Position des Innenverteidigers bekleidete und Svensson durchaus überzeugte. Der Coach spricht von "vielen Möglichkeiten".

Batz oder Rieß - und ein kleines Fragezeichen bei Lee

Wer als Nummer 2 hinter Stammkeeper Robin Zentner am Samstag auf der Bank Platz nehmen wird, ist ebenfalls noch nicht entschieden. Der vom 1. FC Saarbrücken verpflichtete Daniel Batz und Eigengewächs Lasse Rieß liefern sich derzeit ein Duell auf Augenhöhe um die Position hinter Zentner. Grundsätzlich, ließ Svensson durchblicken, sei im Saisonverlauf auch ein Wechselspiel der beiden Kontrahenten auf der Bank denkbar. Generell will sich der Trainer mit Blick auf Samstag wie gewohnt nicht in die Karten schauen lassen: "Man wird sehen müssen, wer in Form ist, wer am besten zum Gegner und am besten zusammen passt." Ein kleines Fragezeichen bleibt dabei auch hinter Angreifer Jae-sung Lee, der am Donnerstag 31 Jahre alt wurde - und aus Gründen der Belastungssteuerung nicht mit dem Team trainierte.

Till Kemmerling

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