National Hockey League

NHL: Nächste Niederlage für schwachen Draisaitl

Gagners grandioses Comeback für die Oilers

Nächste Niederlage für schwachen Draisaitl - Sharks am Tiefpunkt - Grubauer trumpft auf

Von der Topform entfernt: Leon Draisaitl.

Von der Topform entfernt: Leon Draisaitl. NHLI via Getty Images

Siebte Niederlage im neunten Saisonspiel, das hätte bei den Edmonton Oilers vor der Saison niemand für möglich gehalten. Gegen die starken Dallas Stars kann man verlieren, sollte man mit Blick auf den Spielverlauf und die Umstände aber nicht. Die Stars hatten die Nacht davor in Calgary gespielt und gewonnen, gönnten Top-Goalie Jake Oettinger eine Pause und vertrauten mit Erfolg auf dessen Back-up Scott Wedgewood. Der 31-Jährige bekam beim 4:3-Sieg 49 Schüsse auf sein Tor, hielt insgesamt stark.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Wieder einmal leisteten sich die Oilers in der Defensive teure Fehler, kassierten drei der vier Gegentore nach Kontern. Das 0:1 durch Matt Duchesne (9.) im Zwei-gegen-eins egalisierte der formstarke Evander Kane (18.). Nach einem Scheibenverlust des jungen Philipp Broberg liefen die Stars mit drei Spielern gegen einen Verteidiger aufs Oilers-Tor zu, Joe Pavelski sagte danke (24.).

NHL 2023/24

Bemerkenswert, aber für die noch junge Saison typisch: In Unterzahl kassierten die Oilers wie fast schon üblich einen Treffer, das 1:3 durch Roope Hintz (37.). Umgekehrt ließen sie vier Chancen im Powerplay ungenutzt, dabei hatten sie hier in der vergangenen Saison noch einen Allzeit-Rekord aufgestellt. Ein Grund in der Nacht auf Freitag: die schwache Form der beiden Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl, denen wenig gelang. Der Finne Hintz erhöhte dafür mit dem nächsten Gegenzug auf 4:1 (43.) zu Beginn des Schlussdrittels. Allerdings hatten die Oilers auch Pech, Verteidiger Evan Bouchard traf mit seinen gefürchteten Schlagschüssen im Mitteldrittel dreimal den Pfosten.

Die Story des Abends schrieb trotz der Niederlage Sam Gagner. Der 34-ährige frühere First-Round-Draftpick der Oilers war im Sommer zurückgekehrt, bereits von 2007 bis 2014 und 2019/20 kufte er für Edmonton übers Eis, war stets ein Fan-Liebling, liegt in der ewigen Scorerliste der Oilers auf Platz 21. Nach einer Hüft-Operation im Sommer kämpfte sich Gagner zurück, wurde nach drei Partien im AHL-Farmteam zu den Oilers nach oben gerufen und traf bei seinem umjubelten Comeback doppelt (51., 54.). Mehr gelang den Oilers nicht, auch weil Trainer Jay Woodcroft den starken Gagner völlig unverständlicherweise auf der Bank ließ, als er in der Schlussphase Torwart Stuart Skinner vom Eis nahm und alles riskierte.

Sturm am Tiefpunkt - Grubauer überzeugt trotz Strafe

Niederlagen gab es neben Draisaitl auch für Moritz Seider, Tim Stützle und Nico Sturm. Seider verlor mit Detroit 0:2 bei den Florida Panthers, Stützle mit Ottawa 2:3 in Los Angeles. Den bittersten Abend erlebte aber Sturm: Er kassierte mit den San Jose Sharks nicht nur die zehnte Niederlage in Serie - es setzte ein 1:10 bei den Vancouver Canucks, die als erstes Team in dieser Saison ein zweistelliges Resultat schafften, was ihnen selbst letztmals 1992 gelungen war. "Ich war noch nie in einer solchen Situation, ich glaube, das war keiner von uns, um ehrlich zu sein", sagte Sturm nach dem Debakel. "Das einzig Gute ist wohl, dass es schlimmer nicht mehr geht." Sharks-Goalie Kaapo Kahkonen musste früh vom Eis, er hatte von 19 Schüssen sechs passieren lassen.

Ganz anders verlief der Abend für Philipp Grubauer. Der Nationaltorhüter war beim 4:2-Sieg seiner Seattle Kraken gegen die Nashville Predators mit 32 gehaltenen Abschlüssen einer der Matchwinner, auch wenn er im zweiten Abschnitt zum zweiten Mal in seiner NHL-Karriere eine Strafe kassierte.

Frank Linkesch, jpe