Die Slowakei fiebert einem Sport-Highlight in der 23-jährigen Geschichte des unabhängigen Landes entgegen. Am Sonntag (18 Uhr in Lille, LIVE! bei kicker.de) steht das Achtelfinale gegen Deutschland an. Bei aller Vorfreude auf das Duell mit dem amtierenden Weltmeister mischten sich bei Trainer Jan Kozak zuletzt Personalsorgen. Ein Quintett war am Donnerstag fraglich, am Freitag wackelt nur noch der Kölner Dusan Svento.
Ist die Slowakei gar der Favorit, weil Gegner Russland mit möglichen mentalen Blockaden - die Disqualifikation droht - zu kämpfen hat? Mitnichten, meint der slowakische Nationaltrainer Jan Kozak. Aber wenn schon, dann bitte auf diese Art und Weise: "Weil der Favorit meistens gewinnt, sind wir gerne Favorit." Allein: So einfach sei es nicht.
Dusan Svento wechselt vom 1. FC Köln zu Slavia Prag. Der 30-Jährige Slowake, der 2014 von Red Bull Salzburg zum Effzeh gewechselt war, erhält beim tschechischen Erstligisten einen Vertrag über zwei Jahre.
Volkssport Nummer eins? Davon ist der Fußball in der Slowakei noch meilenweit entfernt. Dabei hat die Mannschaft von Trainer Jan Kozak einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht - und sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert. Dennoch spricht in der Heimat alles über Eishockey. Ein Überraschungssieg über den turmhohen Favoriten Deutschland am Sonntag (17.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) könnte beim vergeblichen Schrei um Liebe helfen.
Bevor es für die FC-Profis in den Urlaub geht, stehen noch zwei Testspiele für die Kölner an an. Bei diesen werden aber die drei potenziellen EM-Teilnehmer des Klubs nicht teilnehmen.
Wegen der Zusatzbelastung, die für drei FC-Profis in Form der EURO in Frankreich anstehen, gönnt Trainer Peter Stöger Jonas Hector und Mergim Mavraj eine Pause. Bei Dusan Svento, als Dauerreservist in Köln ohnehin nicht so beansprucht, ist hingegen keine Belastungssteuerung in dieser Form vorgesehen.
Er ist ein Spieler im Kölner Kader, über den man kaum spricht, weil er nur selten in Erscheinung tritt. Und seit der Verpflichtung von Filip Mladenovic muss der Slowake noch mehr um seinen Platz im Kader kämpfen. Für eine Vertragsverlängerung aufgrund einer Einsatz-Option dürfte es für Dusan Svento nach menschlichem Ermessen nicht mehr reichen.
Beim 1:1 des 1. FC Köln in Wolfsburg erledigte Mergim Mavraj den Job als linker Innenverteidiger zur vollsten Zufriedenheit seines Trainers. Deshalb stellt Peter Stöger dem genesenen und bislang stark spielenden Dominique Heintz keinen Freifahrtschein für die Rückkehr in die Startelf aus.
Die Torflaute des FC wurde beim 1:1 in Bremen beendet. Dabei zeichnete sich Allrounder Dusan Svento als Torschütze aus. Der Slowake nutzte den Ausfall von Leonardo Bittencourt. Ob der Slowake gegen den BVB wieder beginnen darf, ist genauso fraglich, wie seine Zukunft in Köln über das Saisonende hinaus.
Anfang vergangener Woche hatte Dusan Svento Köln verlassen, um zur slowakischen Nationalmannschaft zu reisen. Doch bei den beiden Länderspielen seines Heimatlandes fehlte der 30-Jährige aus privaten Gründen. Jetzt steht fest: Svento fällt auch am Samstag gegen Mainz aus.
Am Sonntag noch hatte Peter Stöger den Slowaken Dusan Svento als den Akteur benannt, der bei einem Ausfall von Jonas Hector als linker Verteidiger in die Startelf rücken würde. Am Dienstag setzte der FC-Trainer allerdings auch ein Fragezeichen hinter den Nationalspieler, den ein privater Schicksalsschlag belastet.
Dusan Svento (30) winkt am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ein Startelfeinsatz für den 1. FC Köln: Der Linksverteidiger könnte im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 Nationalspieler Jonas Hector (25) vertreten, der nach seiner Oberschenkelprellung fraglich ist. Für den Slowaken, zuletzt nur als Joker in der Offensive gefragt, wäre es ein weiterer Schritt zum neuen Vertrag: Sein aktueller ist nur noch bis Saisonende gültig - kann sich aber durch eine Option verlängern, die an Einsätze gekoppelt ist.