Der erste Streich! Schon nach sechs Minuten dreht Marius Ebbers jubelnd ab, während dem in der Folge fast unüberwindbaren Starke diesmal nur das Nachsehen bleibt. picture alliance
Duisburgs Coach Milan Sasic sah nach dem 1:0-Last-Minute-Sieg bei Energie Cottbus einmal mehr keine Veranlassung, seine Startelf zu verändern.
Auf Hamburger Seite wechselte Paulis Trainer Holger Stanislawski im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg über Alemannia Aachen einmal. Naki begann anstelle von Boll. Bruns rückte dadurch zurück und bildete mit Lehmann die "Doppel-Sechs".
Nur in den ersten Minuten der Partie schien es, als könnte Duisburg dem FC St. Pauli auf Augenhöhe begegnen. Auf völlig durchweichtem Platz übernahmen die Hausherren die Initiative, zeigten aber auch, wie sie den konterstarken Hamburgern defensiv begegnen wollten - mit Abseitsfalle. Die funktionierte lediglich in der Frühphase der Begegnung, erweckte aber schnell den Eindruck, ein unkalkulierbares Risiko darzustellen.
Nach sechs Minuten war die MSV-Defensive erstmals ausgehebelt - allerdings nicht per Konter. Naki flankte von rechts zum freistehenden Ebbers, der sich aus fünf Metern keiner Gegenwehr ausgesetzt sah und mühelos einnickte. Duisburg brauchte einige Minuten, schien sich dann aber zu fangen und verbuchte durch Caiuby eine erste ordentliche Möglichkeit (14.). Mehr kam allerdings nicht von der Sasic-Elf, die fortan desolat auftrat und von den Hamburgern bis auf die Knochen blamiert wurde.
Hennings war nach einem Lehmann-Pass links durch und schloss etwas eigensinnig ab, hatte aber Glück, dass MSV-Keeper Starke das Leder genau zu Naki abwehrte, der die Kugel nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte (20.).
Stets nach dem gleichen Muster stellte St. Pauli die Zebras vor unlösbare Probleme. Nach einem langen Pass war fast im Zwei-Minuten-Takt ein Hamburger durch. Dass es zur Pause wenigstens vom Ergebnis her noch moderat zuging, lag lediglich am famos parierenden Starke. Lehmann (29.), Ebbers (31.) und Naki (32.) vergaben beste Möglichkeiten, bevor Kruse den Pfosten traf (33.).
Es war ein Klassenunterschied, der sich den Zuschauern bot. Naki (38.) hätte das 0:3 machen müssen, bevor Starke gegen Ebbers (39.) und Kruse (42.) zwei weitere Hochkaräter entschärfte.
Wenige Augenblicke vor dem Seitenwechsel wären die Hamburger um ein Haar für ihre Nachlässigkeiten in punkto Chancenverwertung bestraft worden, Tiffert scheiterte jedoch frei vor Hain am Keeper (44.).
20. Spieltag
Sasic regaierte, brachte zur Pause Vidosic für Bodzek und schien seine Mannschaft in der Kabine zudem erreicht zu haben. Der MSV trat wie ausgewechselt auf und setzte die Gäste unter Druck. Caiuby (47., 53.) hatte den Anschluss früh auf dem Fuß, ehe der von Sahan freigespielte Vidosic aus acht Metern verzog (54.).
Zwar konnten die Zebras den Druck nicht dauerhaft aufrecht erhalten, sorgten nach kurzen Verschnaufpausen aber immer wieder füf Gefahr. Tifferts Schuss aus 16 Metern konnte Hain nur mit viel Mühe parieren (64.), gegen Caiuby musste der Torhüter Kopf und Kragen riskieren (71.).
Von St. Pauli kam fast gar nichts mehr. Die Stanislawski-Elf wirkte ausgepumpt und besann sich darauf, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Sasic wechselte mit Adler und Ben-Hatira zwar noch zwei weitere Offensive ein, das 1:2 wollte dem MSV aber nicht mehr gelingen. Angesichts des ersten Abschnitts wäre dieser allerdings auch alles andere als verdient gewesen - trotz der Leistungssteigerung der Zebras im zweiten Durchgang. Pauli klettert mit dem Erfolg zumindest bis Montag an die Tabellenspitze.
Der MSV Duisburg gastiert am kommenden Sonntag bei Fortuna Düsseldorf, St. Pauli erwartet bereits am Freitag den Karlsruher SC am Millerntor.