MSV-Trainer Kosta Runjaic setzte im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Union Berlin auf Perthel und Brosinski. Baijak und Koch mussten weichen.
Paderborns Übungsleiter René Müller nahm ebenfalls zwei Wechsel vor. Meha, der zum 2:0-Heimerfolg gegen 1860 München noch eine Torvorbereitung beigesteuert hatte, fehlte aufgrund eines Meniskus-Einrisses. Hofmann rückte auf die Bank. Dafür standen Bertels und Yilmaz von den Beginn an auf dem Rasen.
Wie schon am vergangenen Sonntag gegen 1860 München erwischte Paderborn einen guten Start. Rasant ging es direkt nach vorne. Brückner, Saglik und Yilmaz vergaben allerdings die Möglichkeit, früh in Führung zu gehen (4., 6., 7.). Die Duisburger näherten sich erstmals durch Dums Distanzschuss an das gegnerische Tor an (11.).
Der 34. Spieltag
Dieser Weckruf schien zu fruchten: Nur eine Minute später jagte Perthel aus 25 Metern das Leder unhaltbar ins rechte obere Eck - 1:0. Die Ostwestfalen brauchten ein paar Minuten, um den Schock zu verdauen. Doch dann schlugen auch sie zu: Yilmaz brachte den Ball von links zu Brückner in den Strafraum, der auf Saglik quer legte. Der Versuch des Stürmer schien rechts am Tor vorbeizurollen, da rauschte Kachunga heran und drückte das Runde zum Ausgleich über die Linie (20.).
Anschließend entwickelte sich eine muntere Partie, beide Mannschaften versuchten, schnell und direkt nach vorne zu spielen. Brandys Heber war dann aber kein Problem für Kruse (33.), Wiedwald rettete weit vor seinem Kasten gegen Kachunga (36.). Dann passierte ein Weile nicht viel in den Strafräumen, ehe erneut Kachunga auf Wiedwald zulief und wie schon zuvor den Keeper die Oberhand behielt (45.+1). So blieb es im ersten Durchgang beim Remis.
Vrancic gefühlvoll - Bajic geht duschen
Gab ein letztes Mal den Ton an: Paderborns Interimstrainer René Müller. Picture Alliance
Die ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff gehörten den Hausherren. Der MSV spielte munter nach vorne. Kruse rettete gegen Koch und Gjasula (48., 50.). Dann sollte es hitzig werden. Obwohl Brosinski zum Abschluss aus 13 Metern kam, zeigte Schiedsrichter Florian Meyer auf den Punkt, weil der MSV-Spieler unfair von Strohdieck gestört wurde. Den Elfmeter verwandelte Bajic sicher (60.). Dann war es wieder Gjasula, der nach 68 Minuten sein Ziel knapp verfehlte. Auf der Gegenseite brachte Perthel die Paderborner wieder ins Spiel. Nach einem Foul an Vrancic sah er Gelb. Den fälligen Standard trat der Gefoulte selbst. Aus 20 Metern zirkelte Vrancic das Runde gefühlvoll mit links in die Maschen (70.). Der Ausgleich!
Nur eine Minute später sollte es noch bitterer kommen für die "Zebras": Bajic klammerte als letzter Mann gegen Saglik. Es ertönte ein Pfiff und der Referee schickte den MSV-Kapitän zum Duschen. Nun waren die Hausherren nur noch zu zehnt. Doch anstatt eine Sturmoffensive der Gäste abzuwehren, kam Duisburg zur nächsten Chance. Brandy setzte sich nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte gut durch, umkurvte Kruse und netzte in der 77. Minute aus spitzem Winkel ein. In der Folge gelang Paderborn nicht mehr viel. Kurz vor dem Abpfiff hätte Brosinski noch auf 4:2 erhöhen können, wurde aber entscheidend von Ziegler gestört (90.+2). Dann war Schluss.
Paderborn hat mit André Breitenreiter ab 1. Juli einen neuen Trainer. Der MSV steht vor einem Drahtseilakt: Um eine konkurrenzfähige Mannschaft zu bilden, müssen Investitionen getätigt werden. Zugleich kämpft der Klub gegen riesige Finanzlücken. Sportlich geht es mit dem ersten Spieltag der Zweitliga-Saison 2013/14 vom 19. bis 22. Juli weiter.