Düsseldorfs Trainer Norbert Meier stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 gegen Eintracht Braunschweig gleich auf vier Positionen um: Flügelflitzer Beister fehlte Gelb-gesperrt und wurde durch Bröker ersetzt. Außerdem bekamen Levels, Fink und Jovanovic den Vorzug vor Weber, Matuschyk und Ilsö.
St. Pauli-Coach Andre Schubert änderte seine Startelf nach dem 0:0 gegen Energie Cottbus zweifach: Rechtsverteidiger Rothenbach durfte für Schachten ran und Naki begann für Bruns auf dem Flügel.
Zwei Tore, aber keines zählt
In der Anfangsphase bestimmte die Fortuna das Geschehen und baute das Spiel geduldig auf. Die Hamburger standen kampakt, machten die Räume eng und ließen die Hausherren nicht bis zum Strafraum durchdringen. St. Pauli lauerte dagegen auf Fehler und Konterchancen. Die erste Torchance verzeichneten die Düsseldorfer: Bröker setzte sich am rechten Strafraumeck gegen Thorandt durch und prüfte Pliquett mit einem Flachschuss, den der Torwart erst im Nachfassen kontrollieren konnte (12.).
Ansonsten näherten sich beide Teams mit Fernschüssen an. Zwingende Chancen sprangen dabei aber nicht heraus. Nachdem sich beide Teams abgetastet hatten und die disziplinierte Defensivarbeit zu Gunsten der Offensive ein wenig lockerten, entanden prompt Tormöglichkeiten: Jovanovic läutete eine hitzige Spielphase ein. Sein Flachschuss stellte Pliquett aber nicht vor Probleme (27.). Die beste Möglichkeit entstand nach einer Levels-Flanke, die Fink haarscharf am linken Pfosten vorbeiköpfte (29.).
Nun bekamen auch die Gäste mehr Räume und setzten bevorzugt über die Flügel eigene Akzente: Volz setzte Ebbers mit einer Flanke mustergültig in Szene, der Stürmer verwandelte jedoch aus einer Abseitsposition (31.). Das Tor zählte nicht. Auf der anderen Seite ließ Pliquett eine Flanke fallen, sodass Lukimya in das leere Gehäuse einschob (43.). Der Torwart wurde zuvor aber klar von Rösler behindert. Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) gab auch diesen Treffer nicht.
St. Pauli öffnet das Visier - Zambrano sieht Ampelkarte
Der 28. Spieltag
Als beide Mannschaften aus der Pause kamen, hatten sie ihr Visier in der Kabine gelassen. Vor allem die Gäste spielten nun offensiv nach vorne und erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht. So ließen auch die ersten Möglichkeiten nicht lange auf sich warten: Zambrano verlängerte eine Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Rothenbach angerauscht kam und mit seiner Grätsche das Tor nur haarscharf verfehlte (52.).
Diese Aktion war Wasser auf die Mühlen der Hamburger Offensivmaschenerie: Boll scheiterte mit einem abgefälschten Schuss an Almers Fußabwehr (59.). Bartels servierte das Spielgerät per Hacke in den Lauf von Kruse, der von der Strafraumgrenze an einer weiteren Almer-Parade scheiterte (63.).
Während St. Pauli nun klar den Ton angab, starten die Düsseldorfer Konter im eigenen Stadion. Einen solchen unterband Zambrano wiederholt und sah nach mehrmaligen Ermahnungen die Gelb-Rote Karte (73.). Das sorgte für einen Bruch im Spiel, denn die Gäste mussten sich fortan auf die Defensive konzentrieren und igelten sich in der eigenen Hälfte ein.
Ampelkarte: Schiedsrichter Wolfgang Stark (gelbes Trikot) zeigt Carlos Zambrano (li.) die Gelb-Rote Karte. picture alliance
Die Fortuna rannte in der Schlussviertelstunde an und schnürte die Hanseaten vor dem Strafraum fest. Die Hamburger kämpften leidenschaftlich und gewannen die entscheidenden Zweikämpfe. Die Hausherren wurden ungeduldig und schlossen ihre Angriffe teilweise überhastet ab. So fehlte es an der Durchschlagskraft, um dreifach zu punkten.
Für die Fortuna geht es bereits am Donnerstag (18 Uhr) bei Tabellenschlusslicht Hansa Rostock weiter. St. Pauli spielt erst am Samstag (13 Uhr) beim FSV Frankfurt.