Fortuna-Coach Friedhelm Funkel änderte sein Team nach dem 1:1 in Leipzig auf einer Position: Abwehrchef Hoffmann (Gehirnerschütterung) fehlte, der zuletzt verletzte Bodzek ersetzte ihn in der Dreierkette und übernahm bei seinem Comeback auch gleich die Kapitänsbinde.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann musste nach dem 3:1-Heimsieg über den SC Freiburg auf drei Positionen umstellen. Adams und Bicakcic mussten passen und machten eine Umbesetzung der Dreierkette nötig. Neben Vogt liefen Nordtveit und Posch auf.
"In Leipzig waren sie sehr gut, unglaublich mutig und haben guten Fußball gespielt", hatte 1899-Trainer Julian Nagelsmann die Fortuna im Vorfeld gelobt, und die Rheinländer gingen von Beginn an aggressiv zu Werke. Allerdings war die TSG darauf vorbereitet und versuchte mit schnellen Kombinationen den Ball nach vorne zu treiben. Mit Erfolg. Die Kraichgauer übernahmen immer mehr die Spielkontrolle und kamen in der 10. Minute durch einen etwas zu hoch angesetzten Kopfball des freistehenden Joelinton zur ersten guten Chance. Hoffenheim drängte, war aber beim finalen Pass nicht zwingend genug.
TSG-Chancenfeuerwerk - Kramaric-Fehlschuss
In der 24. Minute tat sich nach einem Grillitsch-Heber die Chance für Szalai auf, der Kopfball flog aber über das Tor. In der 30. Minute war Rensing bei einem Grillitsch-Knaller zur Stelle. Nach einer guten halben Stunde hätte die TSG dann in Führung gehen müssen, doch Kramaric brachte das Kunststück fertig, den Ball aus fünf Metern nicht im leeren Tor unterzubringen. Dies sollte sich rächen: Mit dem Pausenpfiff wuchtete Morales eine punktgenaue Zimmer-Flanke per Kopf zum 1:0 ins Tor.
Bundesliga, 3. Spieltag
Im zweiten Durchgang starteten beide Teams erst einmal verhalten. Einige kleine Fouls stoppten den Spielfluss, der Fortuna spielte dies in die Karten. Die TSG konnte den Ball nicht mehr so wie in den ersten 45 Minuten zirkulieren lassen und sich in dieser Phase auch vorne nicht in Szene setzen. Nagelsmann reagierte, brachte mit Befoldil und Zuber zwei frische Offensivkräfte. Die Maßnahme blieb aber zunächst ohne Wirkung. Die TSG zeigte sich zwar bemüht, vieles im Spiel nach vorne blieb aber Stückwerk. Zwingend war 1899 nicht, die zündenden Ideen fehlten. Nagelsmann zog mit dem jungen Nelson (72.) die letzte Offensivoption, am Spiel änderte sich nichts.
Spektakulärer Schlussakt
Die Fortuna kämpfte um jeden Zentimeter, warf sich in jeden Schuss und hatte Glück. In der 79. Minute zirkelte Grillitsch den Ball aus 20 Meter an das rechte Lattenkreuz, kurz später drosch Schulz den Ball knapp drüber. Lukebakio verpasste auf der Gegenseite die Entscheidung, als er das Spielgerät aus kurzer Distanz an den Querbalken drückte (82.). Nur vier Minuten später jubelte Hoffenheim. Zimmer und Bodzek brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Joker Nelson stach zu. Der Jubel hielt aber nicht lange an: Vogt rannte Karaman im Strafraum um. Der junge Lukebakio behielt die Nerven und markierte vom Punkt das 2:1. Das hatte auch nach 94 Minuten und dem Schlusspfiff von Stieler bestand.
Auf Düsseldorf wartet am nächsten Freitag (20.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. Hoffenheim ist bereits am Mittwoch (18.55 Uhr) bei Schachtar Donezk im Einsatz, in der Liga folgt am Samstag (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen Borussia Dortmund.