Düsseldorfs Trainer Norbert Meier brachte nach dem 1:1 in Dortmund zwei Neue: Fink und Rafael ersetzten Paurevic (Gelb-Rot-Sperre) und Kruse (muskuläre Probleme). Auf der anderen Seite musste Eintracht-Coach Armin Veh gleich mehrfach umstellen. Bei der 1:3-Pleite gegen Mainz hatten sowohl Schwegler als auch Zambrano jeweils zum fünften Mal Gelb gesehen und standen nicht zur Verfügung. Dafür rückten Demidov und Lanig ebenso in die Startelf wie Matmour (nach Gelb-Rot-Sperre), der anstelle von Occean stürmte.
Die Partie begann mit einer kurzen Verspätung, da es Verkehrsprobleme rund um die Esprit-Arena gegeben hatte. Nach Anpfiff sahen die Zuschauer dann mutige Fortunen, die forsch nach vorne spielten und die Frankfurter in deren Hälfte drängten. Ungelegen kam diese Spielweise den Hessen allerdings nicht, denn die Eintracht war merklich auf Konter aus und primär darauf bedacht, den Düsseldorfern die Spielmacherrolle aufzuzwingen. Das gelang auch, nur machten die Rheinländer ihre Sache gar nicht so schlecht und kamen zu ersten guten Chancen - Fink (19.) und Lambertz (21.) ließen gute Gelegenheiten ungenutzt.
Der 15. Spieltag
"Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste", das war das bestimmende Credo in Düsseldorf. Beide Mannschaften legten großen Wert darauf, stets mit der Mehrzahl der eigenen Spieler hinter dem Ball zu stehen und dem Gegner so keine Räume zu gestatten. Hinzu kam, dass es der Partie an Tempo fehlte, weshalb sie dann auch lange Zeit ereignislos vor sich hin plätscherte. Für einen negativen Höhepunkt sorgte jedoch Matmour, der sich innerhalb weniger Minuten gleich zweimal Gelb einhandelte und folglich in der 34. Minute frühzeitig zum Duschen durfte.
In Unterzahl zogen sich die Hessen nun noch weiter zurück und kassierten dafür die Quittung: Reisinger wurde bei seinem Lauf in den Sechzehner von Kempf nur halbherzig angegangen, kam dann auch noch an Demidov vorbei und überwand Trapp mit einem satten 15-Meter-Schuss (38.). Damit nicht genug, denn der Ex-Freiburger war kurz darauf der Ausgangspunkt des nächsten Treffers: Reisingers Flanke lenkte Kempf unglücklich zu Fink ab. Dieser setzte sich gegen Rode durch und schlenzte den Ball aus 20 Metern zum 2:0-Halbzeitstand ins linke Eck (42.).
Aigner verpasst knapp - Rafael macht dann alles klar
Zweiter Streich: Lambertz, Fink und van den Bergh (v.li.) bejubeln das 2:0. Getty Images
Veh reagierte mit der Hereinnahme von Celozzi, der in den zweiten 45 Minuten für Lanig spielte. Taktisch änderte sich ebenfalls einiges, denn von nun an ließen die Hausherren die SGE das Spiel machen und setzten ihrerseits auf Konter - und die Rechnung ging auf. Zwar hätte Aigner, als er nach Oczipkas Flanke aus kurzer Distanz knapp neben den rechten Pfosten köpfte (54.), die Begegnung wieder spannender gestalten können, doch dann beraubte Rafael die Gäste jeglicher Hoffnung: Baloguns Hereingabe rutschte zum Deutsch-Angolaner durch, der den Ball vom linken Fünfereck aus durchaus mit Glück über die Linie drückte.
Der Widerstand der Adlerträger war nun gebrochen. Die Eintracht wollte die Niederlage nur noch halbwegs erträglich gestalten und ein etwaiges Debakel verhindern. Auf der anderen Seite begann für die Fortunen das Schaulaufen. Die Hausherren kontrollierten fortan Ball und Gegner, stellten ihre Offensivbemühungen trotz angezogener Handbremse aber nicht gänzlich ein. Wenn möglich, wurde der Abschluss gesucht. Ilsö per Freistoß (74.) und Fink (76.) hatten kein Glück, ehe Oczipka ein bitterer Lapsus unterlief. Der Linksverteidiger stoppte eine Flanke von rechts und legte unfreiwillig für Bellinghausen auf. Der 29-Jährige schweißte den Ball aus elf Metern zum 4:0-Endstand (85.) in die Maschen.
Beide Mannschaften sind wieder am Samstag, den 8. Dezember, gefordert: Düsseldorf ist dann in Nürnberg zu Gast (15.30 Uhr), während die Frankfurter am Abend das Topspiel gegen Werder Bremen bestreiten (18.30 Uhr).