Bundesliga

Duell mit Sildillia: Darum hat Kübler die Nase vorn

Das Momentum spricht gleich mehrfach für den Routinier

Duell mit Sildillia: Darum hat Kübler die Nase vorn

Konkurrieren um einen Platz in der Freiburger Stammelf: Kiliann Sildillia (vorne) und Lukas Kübler.

Konkurrieren um einen Platz in der Freiburger Stammelf: Kiliann Sildillia (vorne) und Lukas Kübler. imago images

Zwischen 2011 und 2013 trug Lukas Kübler das Trikot des kommenden Freiburger Gegners 1. FC Köln, vorzugsweise als Spieler der zweiten Mannschaft. Mehr als ein Bundesliga-Einsatz für die Geißböcke war dem gebürtigen Bonner nicht vergönnt. Über die Zwischenstation SV Sandhausen landete Kübler 2015 in Freiburg, wo an der Wertigkeit des inzwischen 30-Jährigen keinerlei Zweifel bestehen.

Im hoch veranlagten Youngster Kiliann Sildillia (20) hat Kübler zwar einen maximal ernstzunehmenden internen Konkurrenten auf der Rechtsverteidigerposition. Doch mit Blick auf die nun anstehende entscheidende Saisonphase scheint der Routinier das Duell mit dem zehn Jahre jüngeren Rivalen bis auf weiteres für sich entschieden zu haben.

Beim 0:1 gegen Bayern wurde Kübler nach gut einer Stunde für den enttäuschenden Sildillia (kicker-Note 5) eingewechselt - und überzeugte daraufhin seinerseits in Bremen (2:1, Note 3,5) sowie insbesondere gegen Schalke (4:0, Note 2), als er zudem Michael Gregoritschs Kopfballtreffer zum 2:0 vorbereitete.

Normale Schwankungen im aktuellen Karrierestadium

Das Momentum hat Kübler gleich aus mehreren Gründen auf seiner Seite. Ganz grundsätzlich spricht sein Profil als klassischer Außenverteidiger für ihn, wenn Trainer Christian Streich wie zuletzt auf eine Viererkette setzt. Der gelernte Innenverteidiger Sildillia hat zwar auch auf der Außenbahn längst seine Befähigung nachgewiesen, doch gewisse Abstriche gerade im Offensivspiel liegen in der Natur der Sache.

Hinzu kommt die aktuelle Form: Schon vor besagtem Bayern-Spiel konnte der junge Franzose nicht mehr an die im ersten Saisonabschnitt gezeigte Verfassung anknüpfen. Normale Schwankungen gerade in diesem Karrierestadium, die in Freiburg logischerweise niemanden beunruhigen. "Kübi hat es zuletzt richtig gut gemacht", bestätigt Sportdirektor Klemens Hartenbach, "aber auch Kiliann hatte schon sehr starke Phasen." Weshalb Hartenbach den Zweikampf nicht für grundsätzlich entschieden hält: "Ich denke, das bleibt wohl eine Entscheidung je nach Trainingswoche."

In der Zweikampfquote offenbart sich das größte Gefälle

Alles andere als ein Platz für Kübler in der Anfangsformation wäre am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) an alter Wirkungsstätte in Köln freilich eine Überraschung. Zu erwarten ist daher Küblers 17. Saisoneinsatz von Beginn an, Sildillia kommt bereits auf 22.

Im System mit Dreierkette agierten beide des Öfteren auch gemeinsam neben- bzw. hintereinander. Beim Blick auf die Statistiken markiert den größten Unterschied zwischen Kübler (zwei Tore, ein Assist) und Sildillia (kein Treffer, zwei Assists) übrigens die Zweikampfquote: Während Kübler 61 Prozent seiner persönlichen Duelle gewann, kommt Sildillia nur auf 44 Prozent. Ein deutliches Indiz dafür, wo der Faktor Erfahrung offensichtlich am stärksten ins Gewicht fällt.

Thiemo Müller

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