3. Liga

Drittligisten fordern Rückkehr zu drei Absteigern

Drittligisten mit deutlicher Kritik am DFB

Drittligisten fordern Rückkehr zu drei Absteigern

"Zeigt's uns": Die Drittligisten senden eine klare Botschaft an DFB sowie Regional- und Landesverbände.

"Zeigt's uns": Die Drittligisten senden eine klare Botschaft an DFB sowie Regional- und Landesverbände. imago

Auf einem Treffen in Wiesbaden haben die Drittligisten die neuesten Bekanntmachungen und Stellungnahmen zur Zukunft der Regionalligen und der Aufstiegsregelung zur 3. Liga diskutiert. Als Ergebnis wird deutliche Kritik am DFB sowie an Regional- und Landesverbänden formuliert.

Ausgangspunkt der aktuellen Diskussion ist die Berichterstattung des kicker vom Montag, in der die Auflösung der vor einem Jahr auf dem DFB-Bundestag beschlossenen Arbeitsgruppe zur Neuregelung des Drittliga-Aufstiegs beschrieben wurde . Noch am gleichen Tag hatte der DFB in einer Mitteilung das Ende der AG bestätigt und den aus dieser hervorgegangenen "Vorschlag" skizziert: Demnach ist vorgesehen, dass die Regionalligen West und Südwest jeweils einen festen Aufstiegsplatz erhalten und die Regionalverbände Nord und Nordost sowie der Landesverband Bayern als Vertreter der drei weiteren Regionalligen sich auf ein Verfahren zur Vergabe von zwei weiteren Aufstiegsplätzen einigen sollen. Alle konkreten Entwürfe einer echten Regionalliga-Reform waren in der internen Diskussion zuvor als nicht mehrheitsfähig eingestuft worden. Und die Wortmeldungen in der Folge verdeutlichen, dass die ursprünglich angestrebte Reduzierung auf vier Regionalligen, deren Meister direkt in die 3. Liga aufsteigen, aktuell nicht in Sicht ist.

Unser Anliegen wird und muss es sein, die Regionalliga Nordost zu erhalten.

NOFV-Präsident Rainer Milkoreit

"Unser Anliegen wird und muss es sein, die Regionalliga Nordost zu erhalten", sagte NOFV-Präsident Rainer Milkoreit am Dienstag in einem MDR-Interview. "Wir sind für eine große Relegation, an der sich alle beteiligen", ergänzte er und stellte sich damit gegen das auf dem DFB-Bundestag im Dezember 2017 formulierte Ziel der Reduzierung auf vier Regionalligen mit vier Drittliga-Aufsteigern. Bezüglich des von der AG formulierten Ansatzes, nach dem zwei Aufsteiger aus dem Gebiet der Regionalligen Nord, Nordost und Bayern kommen sollen, scheut Milkoreit auch Relegationsspiele im kleineren Kreis nicht: "Wir wissen, dass unsere Vereine stark genug sind, um sich in den Relegationsspielen durchzusetzen."

Wir werden uns in Bayern - und die Kollegen im Norden auch nicht - keinesfalls gegen den Willen des Nordostens stellen.

DFB-Vizepräsident und BFV-Präsident Dr. Rainer Koch

"Wir werden uns aber in Bayern (und die Kollegen im Norden auch nicht) keinesfalls gegen den Willen des Nordostens stellen und wir sind auch gegen einen entsprechenden Mehrheitsbeschluss, der die Regionalliga Nordost aufteilen würde", erklärte Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußballverbandes und für die Amateure zuständiger DFB-Vizepräsident, in der "Sportbild". Sollten die Klubs des Nordostens eine Aufteilung wollen, seien "alle anderen sofort einverstanden" – andernfalls "müssen sie das klar sagen und gegebenenfalls einen anderen Vorschlag machen". Gleichzeitig brachte Koch eine zweigleisige 3. Liga ins Gespräch: "Wäre die 3. Liga zweigleisig, hätten wir eine echte pyramidale Ligenstruktur und mit der Bildung der dann fünf oder sogar sechs Regionalligen überhaupt keine Probleme."

Drittligisten beklagen "offensichtlich fehlenden Willen"

Die Drittligisten sehen in der Eingleisigkeit der 3. Liga hingegen eine "bewährte" Form, die zu erhalten sei. Mit Blick auf die Entwicklung der letzten Tage kommen die Klubs zudem zu einem deutlichen Urteil: "Gerade in den Regional- und Landesverbänden" gebe es Kräfte, "die ausschließlich den traditionellen Machterhalt im Auge haben und nicht über eine sachgerechte Lösung für den Fußball nachdenken".

Als Konsequenz formulieren die Klubs in dem gemeinsamen Statement eine Forderung: die schnellstmögliche Rückkehr zur früheren Regelung mit drei Absteigern. "Kein vierter Verein der 3. Liga sollte für den offensichtlich fehlenden Willen zur Bildung einer Lösung mit vier Regionalligen mit dem Abstieg bestraft werden", heißt es. Mit dem Kompromiss eines vierten Absteigers sei man für die Zeit der zweijährigen Übergangsphase "in Vorleistung getreten, um den Prozess im Sinne der sportlichen Leistung und der Fußballfans aktiv voranzutreiben".

bru