Wer weiß, welche Richtung das Spiel genommen hätte, wenn Dresdens Daferner eine seiner beiden Chancen (2. und 3.) in den Anfangsminuten, in denen sich die SGD sehr umtriebig zeigte, genutzt hätte. Er tat es aber nicht - und so führte nach acht Minuten der SC Paderborn nach einem herrlichen Kopfball von Michel nach einer mindestens ebenso herrlichen Außenrist-Flanke von Justvan mit 1:0.
Die Dresdner Defensive, in der der schwer verletzte Knipping schmerzlich vermisst wurde, hatte auch aufgrund von Umstellungen einige Probleme und zeigte sich nicht immer sattelfest. Vorne war der nach dem 3:1-Auswärtserfolg gegen Hansa Rostock für Knipping in die Startelf gerutschte Vlachodimos zwar sehr umtriebig, doch seine Flanken waren oft zu ungenau.
Paderborn zeigt sich eiskalt
Nach dem frühen Rückstand brauchte Dynamo etwas, um sich zu berappeln und gerade als dies zu gelingen schien, stach der SCP erneut eiskalt zu, diesmal aber mit gütiger Mithilfe der Hausherren. Sollbauer brachte mit einem Stockfehler Pröger, der nach dem 3:1-Erfolg gegen St. Pauli Srbeny auf die Bank verdrängt hatte, erst in Position und der Stürmer stellte aus spitzem Winkel auf 2:0 (24.).
Nicht einmal drei Minuten später ließ sich Aushilfsinnenverteidiger Akoto allzu leicht von Pröger am Strafraum düpieren, der mit einem satten Distanzschuss den Doppelpack schnürte (26.).
Schmidt greift korrigierend ein
Dresdens Trainer Alexander Schmidt reagierte sofort und brachte mit Mai, der unter der Woche noch mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, um der wackligen Defensive Stabilität zu verleihen, Akoto rückte dafür auf seine angestammte Rechtsverteidiger-Position und Schröter schob ins Mittelfeld. Das gab der Defensive deutlich mehr Sicherheit. Allerdings haperte es weiter an offensiven Aktionen.
Das sollten die zur Pause gekommenen Sohm und Hosiner ändern und Dynamo kam sofort druckvoll aus der Kabine, tat sich aus dem Spiel aber weiter schwer. Immer wieder sollten deshalb Standards für Gefahr sorgen. Während Mais lange Einwürfe meist ereignislos verliefen, war Schröters Ecke schon gefährlicher, doch Sollbauers Kopfball strich knapp am Tor vorbei (51).
2. Liga: 5. Spieltag
Dresden gehen die Kräfte aus
Danach ebbte die Dresdner Angriffswelle etwas ab, Paderborn bekam das Spiel besser in den Griff und stand hinten stets sicher. Nach vorne probierten die Ostwestfalen angesichts der sicheren Führung nur selten Vorstöße, wirkten dann aber gefährlicher als die Sachsen - Broll musste gegen Michel das 4:0 verhindern (61.).
In der Schlussphase gingen den zwar nie aufsteckenden Dresdnern aber zusehends die Kräfte aus, gute Chancen ließen nur noch Hosiner und Daferner (87.) kurz vor Schluss aus. Zu allem Überfluss sah der erst Sekunden zuvor eingewechselte Becker nach Notbremse auch noch die Rote Karte (90.+1).
Und so blieb es beim letztlich deutlichen 3:0 für die abgeklärteren Paderborner. Der Sieg wäre fast noch höher ausgefallen, doch Prögers Treffer zählte wegen Abseits zu Recht nicht (74.). Der SCP bleibt damit weiter ohne Niederlage, zieht in der Tabelle an Dresden vorbei und nimmt zudem noch Revanche für das Pokalaus. Für die SGD ist es hingegen die erste Saisonniederlage und die erste überhaupt unter Trainer Alexander Schmidt, der seit dem 26. April hauptverantwortlich in Dresden ist.
Dynamo muss nach der Länderspielpause auswärts in Heidenheim ran. Anpfiff der Partie ist am 12. September um 13.30 Uhr. Zeitgleich empfängt der SCP zuhause den FC Schalke 04.