Dresdens Coach Christian Fiel reagierte auf das 1:4 in Aue mit fünf Veränderungen: Für Kapitän Hartmann (Schwindelgefühle) sowie Wahlqvist, Burnic, Löwe und Stor (alle Bank) spielten Kreuzer, Ebert, Nikolaou (nach abgelaufener Rotsperre), Hamalainen und Horvath.
Hannovers Trainer Mirko Slomka stellte im Vergleich zum 0:4 in Nürnberg zweimal um: Für Aogo (Zerrung) und Teuchert (Bank) durften Elez und Hansson ran.
Broll schnell im Blickpunkt
Hannover hatte in einer temporeichen Anfangsphase Vorteile, präsentierte sich in der Defensive sattelfest und wartete im Angriff mit den gefährlicheren Aktionen auf. Broll verhinderte im Anschluss an eine Ecke gegen Haraguchi aus fünf Metern den Rückstand (5.) und war auch gegen Duckschs Flachschuss auf dem Posten (11.).
Die Slomka-Elf hatte die besseren Umschaltmomente, das Dynamo-Spiel krankte zunächst an fehlender Präzision. Auch die nächste Möglichkeit ging an die Niedersachsen: Franke köpfte aus elf Metern Broll in die Arme (21.).
Ballas prüft Zieler
Die Sachsen bissen sich mit verstärkter Ballkontrolle langsam aber sicher rein ins Spiel. Bis auf eine Gelegenheit für Ballas, der nach einer Ecke volley aufs rechte Eck schlenzte - Zieler musste sich strecken (23.) -, blieben die Offensivaktionen der Fiel-Schützlinge gegen gut geordnete 96er aber meist schon weit vor dem Strafraum stecken.
In der intensiven und zweikampfbetonten Partie hatten sich die Gäste eine längere Phase auf die Defensive fokussiert, gegen Ende des ersten Durchgangs fuhren sie gegen die nicht immer sattelfeste Abwehr Dynamos etliche gefährliche Angriffe. Vor allem Anton per Kopf (39.), aber auch Hansson (41.) näherten sich der verdienten Führung an. Die Nullnummer zur Pause war für die Hausherren schmeichelhaft.
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Nikolaou gehörte die erste Aktion nach Wiederanpfiff, Zieler packte bei seinem gefährlichen Flachschuss sicher zu (48.). Auf der anderen Seite verpasste Ducksch nach strukturiertem Angriff aus sechs Metern bei einem echten Hochkaräter die Führung (50.).
Stendera trifft nur die Latte
Dresden investierte nun mehr, Hannover holte sich drei Gelbe Karten binnen fünf Minuten ab. Die Partie wogte hin und her, Nikolaou schlenzte aus der Distanz knapp drüber (54.), auf der anderen Seite prallte Stenderas Fernschuss an die Latte (58.), und Joker Teuchert scheiterte Sekunden nach seiner Einwechslung an Broll (62.).
Gelb-Rot Albornoz, glatt Rot Kreuzer!
Wenig später waren beide Team dezimiert: Der bereits Gelb-verwarnte Albornoz stürmte wohl zu energisch auf Kreuzer zu, der Dresdner deutete zumindest einen Kopfstoß an. Gelb-Rot für Albornoz, glatt Rot für Kreuzer (65.).
Stenderas Geistesblitz, Korbs perfekte Vollendung
Wenig später folgte der Tiefschlag für die Gastgeber: Korb nahm Stenderas Flugball mit der Brust an und traf aus der Drehung volley aus acht Metern ins linke Eck - 1:0 (72.).
Weil Dynamo in der Folge kaum mehr Schlagkraft entwickelte und Hannover den Kontrahenten fern hielt vom eigenen Strafraum, geriet der verdiente Sieg der Gäste nicht in Gefahr. Erst recht nicht mehr, als Stendera Teuchert schickte, der Stürmer Ballas überspurtete und mit seinem zweiten Saisontor frei vor Broll aus elf Metern ins linke Eck einschob (89.).
Dresden gastiert nach der Länderspielpause am Freitag, den 18. Oktober, um 18.30 Uhr bei Greuther Fürth. Für Hannover 96 geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Osnabrück weiter.