Dresdens Trainer Uwe Neuhaus nahm gegenüber der unglücklichen 0:1-Pokalniederlage gegen Bielefeld drei Änderungen vor: Fabian Müller, Lambertz und Kutschke ersetzten Kreuzer, Testroet und Aosman, der aus disziplinarischen Gründen fehlte.
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht musste im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Fürth auf Moll (fünfte Gelbe) verzichten. Der Ex-Dresdner wurde von Boland vertreten. Außerdem rückte Khelifi für Nyman, der sich gegen Fürth einen Cut über dem rechten Auge zugezogen hatte, ins erste Glied.
Aufgrund von Anreiseproblemen einiger BTSV-Fans begann die Partie im DDV-Stadion mit einer 15-minütigen Verspätung. Als ob beide Mannschaften warten wollten, bis alle Anhänger im Stadion waren, ließen es die 22 Akteure durchaus ruhig angehen. Dresden hatte viel Ballbesitz, Braunschweig aber stand defensiv sicher und ließ sich aus der Grundhaltung nicht locken.
Hernandez handlungsschnell - 1:0 Braunschweig
Aus dem Nichts und mit der ersten Chance überhaupt erzielte der Tabellenführer dann die Führung: Kumbela lenkte einen Schönfeld-Schuss an die Latte. Beim folgenden Abpraller zeigte sich Hernandez am reaktionsschnellsten und nickte aus kurzer Distanz mit dem Kopf ein (10.).
Für die Sachsen war der Rückstand natürlich ein Nackenschlag für das ohnehin schon angeknackste Selbstvertrauen. Erst nach knapp 20 Minuten kombinierte sich die Neuhaus-Elf zum ersten Mal schnell und zielstrebig in den gegnerischen Strafraum, wo Hartmann jedoch deutlich verzog (20.). Ansonsten generierten die Sachsen nur einige wenige Halbchancen, die Fejzic nicht wirklich in Angstzustände versetzten. Die Löwen präsentierten sich dagegen äußerst passiv und verwalteten bis zum Pausenpfiff nur die Führung.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Kumbela mit der Entscheidung, oder nicht?
Daran änderte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs erst einmal nichts, wenngleich die Dresdner etwas energischer in Richtung Fejzic angriffen. Allerdings schlug sich die Neuhaus-Elf dann auch früh selbst: Ein Abspielfehler vor dem eigenen Strafraum nutzte Schönfeld, der Kumbela bediente und damit das 2:0 des Angreifers auflegte. Denn der 32-Jährige schloss anschließend humorlos ins lange Eck ab (52.).
Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus freut sich nach dem Spiel mit Matchwinner Stefan Kutschke, der sich einen Ball geschnappt hat. Getty Images
Kutschkes Zwölf-Minuten-Wahnsinn
Alles sprach nun für den Tabellenführer, der kurz vor seinem neunten Saisonsieg stand. Doch mit der Einwechslung von Angreifer Testroet und der Umstellung auf System mit zwei Angreifern war plötzlich frischer Wind im Spiel der Neuhaus-Elf. Allerdings war es nicht der Joker, der die Partie komplett auf den Kopf stellte, sondern Kollege Kutschke. Die Leihgabe des 1. FC Nürnberg markierte innerhalb von zwölf Minuten einen Dreierpack (69., 74., 81.) und stellte die Weichen damit auf Sieg. Nie zuvor hatte ein Dynamo-Spieler einen lupenreinen Hattrick in der 2. Liga erzielt.
Die Braunschweiger standen komplett neben sich und schafften es in der Schlussphase nicht mehr, sich kontrolliert vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Auch die letzten weiten Schläge vor das Tor blieben ergebnislos, sodass die Lieberknecht-Elf ihre zweite Niederlage einstecken musste.
Für Dynamo steht am Freitag (18.30 Uhr) ein Auswärtsspiel in Düsseldorf an, Braunschweig spielt am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Hannover 96.