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Dreierkette enttäuscht Kuntz: "Wir haben nie richtig gut gestanden"

U-21-Nationaltrainer findet deutliche Worte

Dreierkette enttäuscht Kuntz: "Wir haben nie richtig gut gestanden"

Er kritisierte die deutsche Defensive nach dem 0:2 in Wembley: U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz.

Er kritisierte die deutsche Defensive nach dem 0:2 in Wembley: U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz. imago images

Die Möglichkeiten waren durchaus da, um die englische Abwehr erstmals in diesem Turnier zu überwinden. "Es stimmt, dass heute die zwei Chancen nicht genutzt wurden", sagte Kuntz in der ARD in Bezug auf Timo Werner (32.) und Thomas Müller (81.): "Als ehemaliger Stürmer nehme ich die ein ganz kleines bisschen in Schutz."

Deutlich schlechter kam beim U-21-Nationaltrainer die deutsche Hintermannschaft weg. "Wir haben nie richtig gut gestanden", befand Kuntz: "Diese Dreierkette, finde ich, konnte jetzt nicht richtig überzeugen, dass sie defensiv stabil steht und keine Chancen des Gegners zulässt."

Boateng: "Das war einfach schlecht"

In die gleiche Kerbe schlug Kevin-Prince Boateng, bis Dienstagabend ebenfalls Experte in der ARD. "Ich würde mich nicht ausruhen auf diesen zwei vergebenen Chancen. Was in der Verteidigung heute und in den anderen Spielen passiert ist, war einfach schlecht", erklärte der künftige Herthaner.

In der Analyse der Gegentore fiel es Kuntz derweil nicht schwer, Fehler aufzudecken. "Dreierkette heißt, dass sie im Sechzehner auf einer Linie spielen. Was nicht geht, ist, dass einer die anderen kreuzt. Damit bringst du alles durcheinander", bezog sich der 58-Jährige auf das 0:1 von Raheem Sterling, bei dem nicht nur Antonio Rüdiger eine unglückliche Figur machte.

Das war schon ein Defensivproblem, das wir über das ganze Turnier hatten.

Stefan Kuntz

Ähnlich schlecht kam Deutschlands Defensive in der Nachbetrachtung des 0:2 durch Harry Kane weg. "Die Dreierkette bleibt im Training auf einer Linie und lässt sich immer nur tiefer fallen, damit du Zeit gewinnst", kritisierte Kuntz. Sowohl Flankengeber Jack Grealish als auch Vollstrecker Kane hatten in Minute 86 zu viel Platz gehabt. "Das war schon ein Defensivproblem, das wir über das ganze Turnier hatten", schloss Kuntz.

msc