Football

Drama und Kicker-Slapstick in Atlanta - Eagles nun bei 7:0

NFL, Week 8: Vikings behalten gegen Cardinals die Oberhand

Drama und Kicker-Slapstick in Atlanta - Eagles nun bei 7:0

Avancierte zur tragischen Figur bei der vermeidbaren Panthers-Niederlage: Kicker Eddy Pineiro.

Avancierte zur tragischen Figur bei der vermeidbaren Panthers-Niederlage: Kicker Eddy Pineiro. Getty Images

Falcons bekommen Geschenke von Pineiro

Führungswechsel, Pick Six, viele Touchdowns, eine späte Granate und Drama pur: Der Vergleich zwischen Atlanta und Carolina an diesem frühen Sonntag während Week 8 hatte für den Football-Fan alles zu bieten. 41 Sekunden vor der Pause trug etwa Falcons-Linebacker Lorenzo Carter eine Interception von Panthers-Quarterback P.J. Walker über 28 Yards zum 14:10 in die Endzone. Im weiteren Verlauf gelangen zudem Quarterback Marcus Mariota zwei starke Touchdown-Pässe für 25 und 47 Yards (drei insgesamt neben zwei Interceptions) zum 31:28. Weil zudem noch Atlantas Kicker Younghoe Koo 36 Sekunden vor Ablauf der Uhr aus 34 Yards traf, stand es 34:28.

Die Entscheidung? Denkste! Spielmacher P.J. Walker, der bei diesem Spiel vor allem auch auf die Hilfe von Running Back D'Onta Foreman (26 Carries, 118 Yards, drei Touchdowns) zurückgreifen konnte, haute zwölf Sekunden vor Schluss noch eine 62-Yard-Granate auf D.J. Moore raus. Weil aber der bis dato fehlerlose Carolina-Kicker Eddy Pineiro den folgenden Extrapunkte zum 35:34-Sieg versiebte, ging es in die Verlängerung. Und in dieser ging der Slapstrick für Pineiro weiter, der Profi verschoss nach einer Mariota-Interception und einem 54-Yard-Return von Cornerback C.J. Henderson auch auch das nahe Field Goal aus 34 Yards. Die Falcons bedankten sich - natürlich in Person von Kicker Koo, der nach dem finalen Drive aus 41 Yards souverän das 37:34 eintütete. Platz 1 für Atlanta in der NFC South inklusive.

Siebtes Spiel, siebter Eagles-Sieg

Philadelphia ist die NFL-Stadt der Stunde - auch nach diesem Wochenende! Die Eagles, frisch ausgeruht nach einer freien Woche, ließen sich von den auf 2:6 abgerutschten Steelers nur anfangs etwas ärgern - 7:7 nach Quarter eins durch einen frechen Trickspielzug Pittsburghs über Receiver Chase Claypool, der einen Pass über ein Yard zu Running Back Derek Watt lancierte.

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Dann aber drehte vor allem Phillys Passempfänger A.J. Brown mit Touchdown Catches über 27 und 29 Yards zum vorentscheidenden 21:7 (156 Yards und drei TDs insgesamt) auf. Ebenfalls überragend war aber auch Quarterback Jalen Hurts mit 285 Passing Yards und vier TD-Pässen, was am Ende zu einem klaren 35:13 beim Vergleich dieser beiden Traditionsmannschaften führte - und eben zum 7:0 nach Siegen für die Eagles, die damit weiterhin von der perfekten Regular Season träumen dürfen. Zum ersten Mal seit 2004 steht dieses Franchise übrigens erst bei 7:0 nach den ersten sieben Saisonspielen. In Pittsburgh werden die Sorgenfalten derweil größer, weil sich auch Rookie-Quarterback Kenny Pickett (191 Passing und 37 Rushing Yards bei einer Interception) weiterhin nicht sehr stark präsentierte - und "Steel City" ganz nebenbei die letzten zehn Auswärtsspiele in Philadelphia allesamt verloren hat (diese Serie geht bis 1966 zurück).

Vikings stocken auf 6:1 auf

Za'Darius Smith krallt sich am Trikot von Kyler Murray fest.

Der Alptraum für Cardinals-Quarterback Kyler Murray an diesem Spieltag: Sack-Maschine Za'Darius Smith. Getty Images

Die Minnesota Vikings sind bislang relativ unter dem Football-Radar gelaufen, sollten so langsam aber mal richtig ernstgenommen werden. Das 34:26 gegen die Arizona Cardinals (3:5) war bereits der fünfte Sieg am Stück, wodurch sich die Bilanz auf 6:1 verbesserte - Rang 1 in der seit Jahren von den aktuell jedoch strauchelnden Green Bay Packers wurde somit noch mehr als ohnehin schon untermauert. Der ehemalige Packer und Linebacker Za'Darius Smith half den Vikes mit drei Sacks gegen Cards-Quarterback Kyler Murray, der sich neben guten 326 Passing Yards, 36 Yards über den Boden und zwei TD-Zuspielen allerdings auch noch zwei Interceptions erlaubte. Sein Gegenüber Kirk Cousins blieb derweil abgesehen von einem Fumble fehlerlos mit 232 Yards und zwei TDs - und freute sich dabei auch über die Leistung von Laufmaschine Dalvin Cook, der mit 111 Yards seinen Bestwert in dieser Saison aufstellte (plus ein TD).

Ganz nebenbei hat Minnesotas Spielmacher Cousins auch im 37. Spiel in Folge mindestens einen Touchdown verbucht - kein anderer QB in der National Football League hat auch nur 16 Partien mit mindestens einem TD am Stück.

Was war sonst noch los?

Die beiden deutsch-amerikanischen Profis hatten mit ihren Teams erneut frustrierende Resultate zu verarbeiten. Die Detroit Lions um Receiver Amon-Ra St. Brown gaben gegen die Miami Dolphins am Sonntag zwischenzeitlich 14 Punkte Vorsprung noch aus der Hand und verloren 27:31. Sein Bruder Equanimeous St. Brown musste mit den Chicago Bears eine 29:49-Pleite bei den Dallas Cowboys hinnehmen.

Und die Las Vegas Raiders mit dem Stuttgarter Jakob Johnson blieben beim 0:24-Shutout gegen New Orleans - Saints-Running-Back Alvin Kamara strich drei Touchdowns ein und Quarterback Andy Dalton überzeugte (22/30, 229 Yards, zwei TDs) - sogar ganz ohne eigene Punkte. Für die Bears und die Raiders war es jeweils die fünfte Niederlage, für die Lions bereits die sechste im siebten Spiel.

Das 22:17 der New England Patriots gegen die New York Jets war der 325. NFL-Sieg in der Karriere von Head Coach Bill Belichick. Das bereits seit 1975 in der National Football League arbeitende Mastermind (seit 2000 Cheftrainer der Pats, sechs Super Bowls) ist damit nun alleine Nummer zwei in der Liste der erfolgreichsten Trainer, Play-off-Siege eingerechnet. Auf Rang eins steht Don Shula mit 347 Siegen. Arg unterstützt wurde dieser 325. Belichick-Sieg und der vierte Saisonsieg New Englands (4:4) vor allem von den Jets (5:3). Quarterback Zach Wilson (355 Yards, zwei TDs) schraubte hier zwar gegen Ende des Spiels am Comeback, erlaubte sich aber drei schlimme Picks.

Am frühen Sonntag beendeten außerdem noch die Denver Broncos um Russell Wilson ihren Negativlauf von vier Niederlagen mit einem 21:17 gegen die Jacksonville Jaguars. Schauplatz dieses Duells war das Wembley Stadium in London - Rekordkulisse inklusive.

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