BVB-Coach Lucien Favre rotierte nach dem 2:1 im Pokal gegen Gladbach auf fünf Positionen: Hummels (nach Magen-Darm-Infekt) sowie Reus (nach muskulären Problemen) kehrten zurück. Auch Guerreiro, Dahoud und Hakimi begannen neu. Zagadou, Schulz, Witsel, Sancho und Bruun Larsen nahmen auf der Bank Platz. Auch Paco Alcacer kehrte nach rund fünfwöchiger Pause in den Kader zurück.
Auch Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner tauschte nach der 1:6-Pokalpleite gegen Leipzig, der ersten Pflichtspielniederlage der Saison 2019/20, auf vier Positionen: Statt Mbabu, Gerhardt, Steffen und Brekalo (alle Bank) begannen Brooks, Kapitän Guilavogui (nach Gelb-Rot-Sperre im Pokal), Roussillon und U-21-Nationalspieler Nmecha (Startelfdebüt in der Bundesliga).
Reus und Referee Welz verlassen gemeinsam das Feld
Beide Mannschaften neutralisierten sich in der Anfangsphase weitgehend. Dortmund störte das Aufbauspiel des VfL schon im Ansatz empfindlich. Die Niedersachsen wiederum ließen gerade im defensiven Zentrum mit gutem Stellungsspiel und resoluter Zweikampfführung kaum etwas zu. Es dauerte bis in die 15. Minute bis zur ersten gefährlichen Torannährung: Roussillon klärte im Strafraum in letzter Sekunde gegen Reus, der gerade abschließen wollte, Sekunden später verzog Weigl vom Strafraumrand. Wolfsburg kam in den ersten knapp 20 Minuten überhaupt nicht in die Nähe des BVB-Strafraums, wurde dann jedoch sofort brandgefährlich: Der freigespielte Nmecha überlupfte Hitz aus spitzem Winkel sehenswert, der Ball prallte aber von der Querlatte zurück ins Spielfeld (22.).
Nach einer knappen halben Stunde wurde es kurios. Denn in der 28. Minute ging nicht nur Reus - am Fuß angeschlagen - zugunsten von Götze vom Feld. Auch Referee Tobias Welz (Wadenprobleme) konnte nicht weitermachen, Assistent Martin Thomsen übernahm als Hauptschiedsrichter, der Vierte Offizielle dessen Position als Assistent - und Welz als neuer Vierter Offizieller. Nach fünfminütiger Unterbrechung ging es ohne großen Spielfluss weiter. Robuste Zweikämpfe, Nmecha (40.), Weigl (44.) und Brooks (45.+2) sahen jeweils die Gelbe Karte, prägten das Bild. Beinahe hätte der VfL letztlich sogar mit einer Führung in die Pause gehen können, doch nach einem Eckball platzierte Bruma den Ball aus kürzester Distanz hauchdünn am linken Toreck vorbei (45.+5).
Hazard und Guerreiro bringen BVB auf Kurs
Nach der Pause gestaltete sich die Partie zunächst offen, wobei der BVB bei seinen Offensivaktionen nun mehr Zug entwickelte. Guerreiro zielte in der 48. Minute aus guter Position noch vorbei. Doch wenig später ging Dortmund in Führung nach einem Konter: Hitz drosch den Ball aus dem eigenen Strafraum nach vorne. In der VfL-Hälfte bediente Hakimi Hazard, der Pervan aus 15 Metern überwand (52.). Der Treffer wirkte wie ein Knotenlöser für die Borussen-Spieler, die nun mit mehr Spielfreude als zuvor agierten. In der 58. Minute legte Hazard zu Guerreiro im Strafraum, der diesmal ganz genau ins rechte Toreck zielte - 2:0.
Nach dem zweiten Treffer war der BVB obenauf und verpasste das 3:0 wenig später nur knapp, Dahoud scheiterte aus kurzer Distanz an Pervan (67.). Kurzzeitig verloren die Dortmunder indes noch einmal den Faden, Joao Victor scheiterte frei im Strafraum an Hitz (69.). Auch Arnold verzog nur knapp (73.). In den Schlussphase bekam die Borussia die Geschehen wieder besser in den Griff. Götze verwandelte schließlich einen von Bruma verschuldeten Handelfmeter in der 87. Minute souverän. Die Entscheidung - auch wenn Weghorst kurz darauf noch einmal aus guter Position zum Schuss kam, aber an Hitz scheiterte (90.).
Dortmund tritt am kommenden Dienstag (21 Uhr) in der Champions League gegen Inter Mailand an. Wolfsburg empfängt am Donnerstag (21 Uhr) KAA Gent in der Europa League. In der Bundesliga kommt es am Samstag um 18.30 Uhr zum Duell zwischen dem FC Bayern und dem BVB. Wolfsburg empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen.