Stuttgart brillierte vor der Pause, beherrschte durch hartnäckiges Attackieren schon in der Dortmunder Hälfte Ball und Gegner. Mit einem klaren Plus in den Zweikämpfen, glänzender Raumaufteilung und, vor allem, mit großer spielerischer Potenz und Leichtigkeit imponierte der unerhört selbstbewußt auftretende VfB.
Vor der Abwehr-Dreierkette, in der sich Verlaat als Führungsspieler mit Format vorstellte, operierte ein vorzüglich gestaffeltes Mittelfeld. Es dominierte im nahezu optimal aufeinander abgestimmten Zusammenspiel herausragender defensiver (Soldo) und offensiver Kräfte (Balakov) turmhoch.
Dortmund (mit Feiersinger für Lambert) wirkte wie chloroformiert, als Balakov ganz tief in die Trickkiste griff oder Elber, von dem mehr Gefahr als von Bobic ausging, seine Späße mit der Deckung trieb. Borussia patzte schon im Mittelfeld bei der Defensivarbeit (Zorc, Feiersinger), produzierte massenhaft Fehler und kam erst nach dem Wechsel in die Gänge. Vor allem Sammer (rückte vor) und Möller hauchten dem jetzt wesentlich aggressiveren Meister neues Leben ein. Auch Kohler machte (wie vor dem Ausgleichstreffer) von hinten heraus Druck. Schneiders Hinausstellung begünstigte diese Anstrengungen.
Es berichten Thomas Hennecke und George Moissidis