Personal: Bei Borussia Dortmund drei Änderungen im Vergleich zum UEFA-Cup-Spiel gegen Lille: für Oliseh, Addo und Evanilson begannen Stevic, Sörensen und Kehl. Jan Koller fehlte zudem wegen einer Gelb-Roten Karte. Ebenfalls drei Änderungen bei St. Pauli gegenüber dem 1:1 gegen Mönchengladbach: für Rath, Kientz und Berre durften Macao, Inceman und Gibbs ran.
Taktik: St. Pauli agierte mit drei Verteidigern ohne zusätzliche Absicherung mit fester Zuordnung gegen die drei Dortmunder Angreifer: Stanislawski bearbeitete Amoroso, Gibbs versuchte Ewerthon in Schwach zu halten und Bürger war für Sörensen zuständig. Die BVB-Spitzen rochierten ständig. Die Manndeckung setzte sich im Mittelfeld fort: Inceman begleitete Dortmunds Spielmacher Rosicky auf Schritt und Tritt. Auf der Gegenseite kümmerten sich Stevic und Kehl abwechselnd um Antreiber Meggle, die Innenverteidiger Metzelder und Wörns hielten ihre Seiten.
Spielverlauf: Dortmund begann mit der zuletzt vermissten Aggressivität, gerade im Mittelfeld durch Stevic und Kehl, und setzte den Aufsteiger enorm unter Druck. Allerdings agierte Amoroso zu eigensinnig. Die Hamburger überstanden den Druck schadlos, kamen dank Einsatz und Laufbereitschaft ins Spiel und wurden für den couragiert vorgetragenen Fußball mit der Führung belohnt. BVB-Coach Sammer setzte auf verstärkte Offensive, brachte Addo für den defensiv orientierten Stevic. Ungestüm wurde danach das BVB-Spiel, überlegen zwar, aber St. Pauli spielte weiter auf Konter, blieb frech und hatte durchaus Chancen, die Führung auszubauen. Der Debütant Odonkor war nach seiner Einwechslung wirkungsvoller als seine hochdotiertern Stürmerkollegen, holte auch den Strafstoß vor dem Ausgleich heraus.
Fazit: St. Pauli brachte sich wegen der schwachen Chancenverwertung um den Sieg, dennoch ein glücklicher Punkt für verunsicherte Dortmunder.
Von Jean-Julien Beer, Jan Lustig und Thiemo Müller