Dortmunds Trainer Peter Stöger wechselte im Vergleich zum 1:1 in Leipzig doppelt: Piszczek wurde geschont, Akanji ist auf europäischer Ebene nicht spielberechtigt. Für die beiden rückten Sokratis und Castro in die erste Elf.
Salzburgs Coach Marco Rose brachte nach dem 1:0 gegen Rapid Wien drei neue Spieler: Caleta-Car, Samassekou und Haidara durften für Onguené, Yabo und Minamino von Beginn an ran.
Nach kurzen Eingewöhnungsminuten, in denen sich der BVB mit dem aggressiven Pressing der Salzburger arrangieren musste, suchten die Schwarz-Gelben im 4-2-3-1-System den Weg in die Spitze. Doch die Stöger-Elf leistete sich im Offensivspiel viele einfache Ballverluste und fand gegen die in der Rückwärtsbewegung mit einer Fünferkette verteidigenden Österreicher spielerisch überhaupt kein Durchkommen. Eine erste Gelegenheit resultierte aus einem Standard, doch Schürrle brachte eine Reus-Ecke nicht im Gehäuse von RB-Keeper Walke unter (6.).
Europa League, Achtelfinale
Keine Ideen nach vorne
Den Borussen war zwar Bemühen, Aggressivität und Wille nicht abzusprechen, eine sehr diszipliniert auftretende Salzburger Mannschaft, die neben Zweikampfstärke durchaus auch fußballerische Qualitäten an den Tag legte, zog den Westfalen allerdings den Zahn. Dortmund agierte nach vorne erschreckend schwach und ließ zündende Ideen komplett vermissen.
Eben so eine zündende Idee hatte Salzburgs Schlager in der 40. Minute, als er Hwang mit einem Chipball in Szene setzte. Der Koreaner scheiterte jedoch an Bürki, Dabburs Abstauber blockte Schmelzer. Quasi mit dem Pausenpfiff verbuchten die Gäste den nächsten Hochkaräter, doch Hwangs abgefälschter Schuss klatschte nur an den Pfosten (45.+2).
Der Kapitän muss retten: Dortmunds Marcel Schmelzer (re.) klärt für den bereits geschlagenen Keeper Roman Bürki (3.v.li.) vor der Linie. imago
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Toprak agierte gegen Hwang äußerst plump, zog und zerrte an dessen Trikot und verursachte einen Strafstoß. Berisha stellte sich der Verantwortung und wurde dieser in der 49. Minute gerecht. das 1:0 zeigte Wirkung bei den Hausherren, denn nur sieben Minuten später schnürte der Kosovare, schön vom einmal mehr aufgerückten Lainer bedient, den Doppelpack (56.).
Schürrle sorgt wieder für Hoffnung
Stöger reagierte und brachte Pulisic sowie Philipp für die unauffälligen Batshuayi und Götze. Und diese Wechsel sollten wieder Spannung aufkommen lassen. Nur eine Minute nach seiner Einwechslung schlug Pulisic von rechts eine Flanke in die Mitte, Schürrle bugsierte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie - nur noch 1:2 (62.). Durch den Anschlusstreffer beflügelt, verstärkte Dortmund wieder die eigenen Offensivbemühungen, agierte jedoch weiterhin zu überhastet. Kamen die Westfalen, wie durch Reus (72.), Philipp und Schürrle (beide 75.) doch einmal zum Abschluss, ließen sie leichtfertig Präzision vermissen.
In der Schlussphase tauchte der BVB kaum noch gefährlich in der Nähe von Gäste-Keeper Walke auf - einzig Sokratis (80./88.) und Toprak (86.) kamen nach Standards zu Kopfbällen. Vielmehr hatte Dortmund nicht anzubieten. Stattdessen hätten die Gäste aus der Mozart-Stadt, das Ergebnis auch noch deutlicher gestalten können, doch der eingewechselte Gulbrandsen (75.) sowie Lainer (82.) als auch Berisha (90.) verpassten. Letztlich blieb es beim nicht unverdienten Auswärtssieg für clevere Salzburger, die damit das Tor zum Achtelfinale einen guten Spalt weit geöffnet haben.
Für den BVB geht es am Sonntag (18 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt weiter. Die Gäste sind ebenfalls am Sonntag (16.30 Uhr) in Mattersburg gefordert. Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag um 21.05 Uhr in Salzburg statt.