Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, sah nach dem 4:1-Heimsieg gegen Galatasaray Istanbul keinen Grund, seine Startelf zu ändern. Weidenfeller und Reus hatten ihre Magen-Darm-Infekte rechtzeitig auskuriert und standen also zur Verfügung. Als Stoßstürmer agierte erneut Aubameyang, die Neuzugänge Ramos und Immobile saßen erneut zu Beginn nur auf der Bank. Mönchengladbachs Coach Lucien Favre dagegen tauschte im Vergleich zum 2:0-Europa-League-Erfolg bei Apollon Limassol fünfmal aus. Korb, Alvaro Dominguez, Hahn, Herrmann und Kruse erhielten den Vorzug vor Johnson, Wendt, Hazard, Traoré und Hrgota.
Keine 120 Sekunden waren gespielt und der BVB hätte in Führung gehen können. Reus nahm mit ein, zwei Schritten Tempo auf und seinen Gegenspielern Meter ab. Der Schuss des Nationalspielers aus halblinker Position ging aber ganz knapp am rechten Pfosten des Gladbacher Gehäuses vorbei (2.).
BVB schnürt Gladbach ein
Flott ging es auch in der Folgezeit weiter, was vorrangig an der Borussia aus Dortmund lag. Der BVB spielte mutig nach vorne und fand über gelungene Ballstafetten die Sicherheit im eigenen Passspiel. Mönchengladbach stand sehr tief in der eigenen Hälfte und wartete auf Konter. Allerdings konnte sich Mönchengladbach kaum befreien, da der BVB mächtig Druck aufbaute und phasenweise fast ein Powerplay aufzog. Einer Belohnung für den engagierten Aufwand standen zunächst nur Gladbachs Keeper Sommer und das Aluminium im Weg. Denn in der 9. Minute leistete sich Nordtveit einen Fehlpass, den Mkhitaryan erlief. Die Hereingabe des Armeniers nahm Reus direkt ab, der Schweizer und der rechten Pfosten verhinderten gemeinsam einen Einschlag!
Der 11. Spieltag
Das Spiel kannte auch weiterhin nur eine Richtung - die auf das Gladbacher Tor! Der BVB dominierte fast nach Belieben, Mönchengladbach fand nach vorne quasi nicht statt, brachte im gesamten ersten Durchgang keinen einzigen vernünftigen Angriff zustande und stand auch in der Defensive alles andere als sicher. Der BVB kam so immer wieder zu Chancen, doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor.
Was allerdings auch an der eigenen Unkonzentriertheit vor dem gegnerischen Tor lag. Piszczek hätte in der 29. Minute freistehend treffen müssen, doch der Pole vergab fast schon kläglich. Mkhitaryan probierte es in der 37. Minute ebenso freistehend mit einem Schuss per Außenrist, zielte aber zu hoch. Und bei einem direkten Freistoß von Aubameyang stellte Sommer einmal mehr seine Klasse unter Beweis. Trotz 13:0 Torschüssen für den BVB ging es so mit 0:0 in die Kabinen.
Während der BVB personell unverändert wieder den Rasen betrat, nahm Favre einen Wechsel vor. Der Gelb-vorbelastete Nordtveit blieb in der Kabine, für den Norweger kam Wendt. Der Schwede musste wie seine Nebenleute von Beginn an Schwerstarbeit verrichten, denn der BVB drückte nach Wiederanpfiff vehement auf das Führungstor. Allerdings suchten die Schwarz-Gelben zu häufig den Weg durch die Mitte, wo die Gladbacher Defensive dann doch immer wieder klären konnte.
Aus 45 Metern: Kramer trifft ins falsche Tor
Der BVB mühte sich weiterhin redlich, aber erfolglos - jedenfalls bis zur 58. Minute! Denn dann griff Kramer den Schwarz-Gelben tatkräftig unter die Arme. Der Weltmeister wollte einen Jantschke-Ball im Mittelfeld zu seinem Keeper Sommer zurückspielen, dieser Versuch missriet aber völlig. Kramer produzierte aus rund 45 Metern eine Bogenlampe, Sommer rutschte noch kurz weg und hatte so keine Chance nehr, das Malheur zu verhindern - 1:0 für den BVB.
Befreiungsschrei: Jürgen Klopp ist nach dem lange erhofften Dreier sichtlich erleichtert. Getty Images
Favre reagierte und brachte Hazard sowie wenig später Traoré, um dem eigenen Angriffsspiel neue Impulse zu verleihen. Doch die Maßnahmen fruchteten nicht, die Fohlen fanden weiterhin in der Offensive kaum statt. Die BVB-Abwehr war nun zwar mehr gefordert, hatte gegen die weiterhin harmlosen Gladbacher aber auch in der Schlussphase keine große Mühe. Gezittert werden musste trotzdem, da sich der BVB weiterhin als Großmeister im Auslassen von Chancen präsentierte (Großkreutz, Aubameyang in der Nachspielzeit). Aber es blieb bis zum Schlusspfiff beim durch die Torentstehung kuriosen 1:0 für Dortmund, durch das dem BVB nach zuletzt fünf Liga-Niederlagen in Folge der erhoffte Befreiungsschlag gelang. Mönchengladbach musste dagegen die erste Saisonniederlage einstecken.
Nach der Länderspielpause geht es für Borussia Dortmund am Samstag, den 22. November, um 15.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Paderborn weiter. Gladbach trifft zur selben Zeit auf die Eintracht aus Frankfurt.