Dortmunds Trainer Sammer musste im Vergleich zum jüngsten 1:1-Remis im Heimspiel gegen St. Pauli auf die Gelb-gesperrten Stevic und Kehl verzichten. Evanilson und Oliseh rückten für die beiden ins Team. Außerdem erhielt Koller nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre den Vorzug vor Sörensen. Gladbachs Coach Meyer hatte nach dem 1:0-Heimsieg über Bremen wenig Grund für Änderungen. Einzig Hausweiler ersetzte Demo im linken Mittelfeld.
Die Ausgangssituation im Duell der beiden Borussen war klar: Dortmund durfte, um oben dran zu bleiben, auf keinen Fall verlieren, währenddessen Gladbach nach sieben Punkten aus drei Spielen nichts zu verlieren hatte. So starteten beide Mannschaften zu Beginn einen offenen Schlagabtausch. Die Gladbacher versteckten sich keineswegs, ließen aber vor dem Dortmunder Strafraum die Präzision beim finalen Pass vermissen. Anders der BVB: Ewerthon machte auf der rechten Seite mit Münch anfänglich was er wollte und zeigte bei seinen Alleingängen starken Drang zum Tor. In der fünften Minute scheiterte er noch am glänzend parierenden Stiel, sein nächster Vorstoß leitete dann aber die Führung ein. Geschickt kreuzte er in den Strafraum und legte auf Koller ab. Der stoppte das Leder, doch Nielsen kam dem Tschechen zuvor und spitzelte das Leder ins eigene Netz (10.). Nach einer Viertelstunde verringerte sich das Tempo der Partie etwas, wurde es gefährlich, dann nur über die rechte Dortmunder Seite. Die Zielstrebigkeit in den Aktionen fehlte nun aber fast gänzlich. Die Mannen vom Niederrhein agierten zudem konzentriert in der Defensive und ließen keine klaren Möglichkeiten mehr zu. Die Gladbacher Offensivabteilung zeigte zwar Bemühen, stand aber gegen eine eingespielte Dortmunder Abwehrreihe auf verlorenem Posten. Die beste Möglichkeit bot sich van Lent, der einen Fangfehler von Lehmann nicht nutzten konnte (35.). Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag: Witeczek spielte van Lent auf der rechten Seite frei und dessen Hereingabe fälschte Dede unglücklich ins eigene Tor ab der bis dato glückliche Ausgleich. Die Dortmunder reagierten mit wütenden Gegenangriffen. Amoroso drehte nun mächtig auf und war an drei Großchancen binnen vier Minuten (52.-56.) direkt beteiligt. Die Borussia aus Gladbach durfte sich bei ihrem Keeper Stiel für tolle Paraden bedanken. In der 64. Minute war es dann erneut Amoroso, der nach einem Rosicky-Freistoß in den Strafraum eindringen konnte. Nach einem Schubser von Witeczek hob er federleicht ab. Schiedsrichter Gagelmann zeigte auf den Punkt, und Amoroso versenkte den fälligen Strafstoß sicher ins linke untere Eck. In diesem Stil ging es weiter. Der BVB drückte auf die Entscheidung, und Gladbach konnte nur bei seltenen Enlastungsangriffen durchatmen. Der bis dato beste Gladbacher Stiel sorgte in der 78. Minute dann unfreiwillig für die Entscheidung: Er verschätzte sich gegen Odonkor am rechten Strafraumeck, und so konnte der eingewechselte Youngster unbedrängt nach innen passen. Amoroso traf den Ball bei seinem Schussversuch nicht voll, aber Koller konnte den verunglückten Schuss ins leere Tor abstauben. Das Spiel war gelaufen, auch wenn bei Gladbach eine starke kämpferische Moral zu sehen war. Bis zum Ende versuchten sie ihr Glück, ohne wirklich gefährlich zu werden. Dortmund siegte verdient, weil nach dem Ausgleichstreffer ein deutlich erkennbarer Ruck durch die Mannschaft ging. Gladbach enttäuschte nicht, hatte aber nicht die spielerischen Mittel, um die BVB-Defensive ernsthaft zu gefährden.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend