Dortmunds Trainer Lucien Favre drehte im Vergleich zum 3:0 gegen den VfL Wolfsburg fünfmal am Personalkarussell: Bürki stand wieder für Hitz im Tor, davor kamen Schulz, Witsel, Sancho und Götze für Piszczek, Guerreiro, Dahoud (alle Bank) und den angeschlagenen Reus.
Inter-Coach Antonio Conte vertraute gegenüber dem 2:1 beim FC Bologna auf drei Neue: Godin, Candreva und Vecino spielten für Bastoni, Lazaro und Gagliardini.
Martinez ist beim Solo nicht stoppen - 0:1!
Inters ganz frühe Attacken schmeckten dem BVB überhaupt nicht, die Borussia hatte große Mühe sich aus der eigenen Abwehr zu lösen. Und geriet auch noch früh in Rückstand: Akanji unterlief einen weiten Schlag aus Inters Abwehr im Luftduell mit Lautaro, der leicht schubste. Referee Danny Makkelie ließ weiterlaufen, der Stürmer nutzte seine Tempovorteile gegen Hummels und zog von rechts nach innen, ließ sich auch von Weigl nicht aufhalten und schoss mit links ins rechte Eck (5.).
Doppelchance für Götze und Schulz
Die Conte-Elf blieb ihrer Linie treu, presste früh. Der BVB suchte den Zugang zum Spiel, was in der Folge zumindest phasenweise gelang, weil sich gegen weiterhin mutige Lombarden so mancher Umschaltmoment ergab. Die Favre-Schützlinge kamen dem Ausgleich ganz nah: Hakimi fand nach Flügellauf Götze, der im Zentrum stark annahm und sofort schoss. Handanovic parierte, Schulz nickte den Abpraller links vorbei (18.).
Mailand verteidigte stabil, verschloss mit guter Raumaufteilung clever die Räume gegen die optisch immer überlegenere Borussia - und setzte vereinzelt Nadelstiche (Brozovic, 22., Lukaku, 29.). Je näher Dortmund dem Strafraum kam, desto enger zog sich das Abwehrnetz der Gäste zu, in dem sich die Borussen ein ums andere Mal verhedderten. Lösungen fanden die Schwarz-Gelben selten, nur wenn Hakimi sich rechts am Flügel einschaltete, geriet die Deckung der Italiener etwas im Unordnung, aber letztlich nicht wirklich in Gefahr.
Vecino vollendet mustergültigen Angriff
Hinten kompakt und vorne eiskalt ließen die Mailänder das zweite Tor folgen: Brozovics Solo und Martinez' Flankenwechsel öffneten das Feld. Candreva stand rechts frei, sah den einlaufenden Vecino, der aus 13 Metern mit dem Innenrist flach ins linke Eck traf (40.).
Sancho und Witsel glücklos
Das 2:0 für Mailand war der Pausenstand - weil weder Sancho (Handanovic parierte, 45.) noch Witsel, dessen 20-Meter-Knaller knapp vorbeirauschte (45.+1), das Schussglück hold war.
Hakimi lässt Dortmund hoffen
Gruppe F
Nach Wiederanpfiff erwischte der BVB einen Start nach Maß: Hazard schickte Götze rechts im Strafraum steil, nach seinem Querpass war Hakimi am Fünfer da, traf den Ball aus der Drehung gar nicht voll, der flach ins linke Eck trudelte (51.).
Alcacer ist gleich hellwach
Inter verlor Zug um Zug seine Ordnung und geriet in der Folge immer mehr unter Druck, weil die zweikampfstarke Borussia nun auch die zweiten Bälle gewann. Logische Konsequenz des BVB-Klammergriffs war das 2:2, eingeleitet vom Sekunden vorher eingewechselten Alcacer, der Candrevas Einwurf zu Brandt spitzelte, der aus spitzem Winkel vollendete (64.).
Hakimi dreht den Spieß um
Conte brachte zwei Neue, die defensive Stabilität aber blieb weiter aus, Witsel köpfte knapp links vorbei (68.). Das 3:2 fiel aber doch: Sancho steckte nach Doppelpass halbrechts auf den startenden Hakimi durch, der vom rechten Fünfereck an Handanovic vorbei den Doppelpack schnürte (77.).
Die Gäste versuchten in der Schlussphase wenigstens einen Punkt zu retten, doch Dortmunds Defensive hielt stand und Sensi fehlte bei der finalen brenzligen Szene aus Dortmunder Sicht das letzte Zielwasser (88.). Es blieb beim 3:2, mit dem der BVB bis auf einen Punkt an Barcelona heranschnuppert, das gegen Prag nur 0:0 spielte.
Borussia Dortmund muss am Samstag (18.30 Uhr) beim FC Bayern München antreten. Inter Mailand empfängt kurz zuvor (18 Uhr) Hellas Verona.