BVB-Trainer Edin Terzic verzichtete gegen Bremen auf Knauff und Can, der mit seinem unglücklichen Handelfmeter das 1:2 gegen Manchester City und damit auch das CL-Viertelfinal-Aus eingeleitet hatte. Reyna und Brandt kehrten dafür in die Startelf zurück.
Vor Anpfiff verriet Werder-Coach Florian Kohfeldt, dass er den BVB "entnerven" wollte, dafür ließ er schon mal im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen RB Leipzig kräftig rotieren: Veljkovic, Möhwald, Bittencourt, Eggestein, Rashica und Osako spielten für Toprak (Muskelfaserriss), Mbom, Agu, Dinkci, Selke und Sargent (alle Bank).
Bremer Strategie geht auf
29. Spieltag
Ziemlich rasch wurde deutlich, was der Matchplan der Hanseaten war: tief stehen, gallig in den Zweikämpfen sein und nach Ballgewinn schnell kontern. Eine simple Strategie, die zunächst aber voll aufging. Dortmund hatte viel Ballbesitz, mühte sich redlich ab, entwickelte aber keine echte Torgefahr. Ganz anders die Hanseaten, die sich zunächst über Bittencourt annäherten (5.) und etwas später in Person von Rashica zuschlugen.
Der 24-Jährige schüttelte bei einem Konter Hummels dank seines großen Tempovorteils locker ab und überwand dann BVB-Schlussmann Hitz mit einem Schuss ins lange Eck (14.). Auffällig beim BVB war, dass die Konterabsicherung im zentralen defensiven Mittelfeld nicht gut funktionierte, was sich auch beim Gegentor gezeigt hatte.
Dortmunder Antwort lässt nicht lange auf sich warten
Die Westfalen hatten daran zu knabbern, schlugen letztlich aber noch vor der Halbzeit zurück - und wie! Zuerst sorgte Reyna mit einem sehenswerten Vollspannschuss aus 16 Metern für den Ausgleich (29.), dann stellte sich Reus Möhwald geschickt in den Weg und wurde im gegnerischen Strafraum gefoult.
Nachdem Bittencourt, der zuvor unglücklich mit Bellingham zusammengeprallt war, ausgewechselt worden war (Schmid, 33.), verwandelte Haaland den fälligen Strafstoß sicher (34.). Der Torhunger des Norwegers war damit aber noch längst nicht gestillt, denn etwas später rutschte ein Ball des auffälligen Reyna zum 20-Jährigen durch. Im Fünfer schnürte er seinen Doppelpack und markierte damit zugleich das 3:1 (38.).
Das war dann auch der Halbzeitstand, auch weil Pavlenka stark gegen Bellingham parierte (41.). Der zweite Durchgang war dann nicht mehr so unterhaltsam wie der erste. Das lag auch daran, dass Dortmund kontrollierte und Bremen weiterhin zu wenig nach vorne machte. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, Reus sorgte auf BVB-Seite mit zwei gefährlichen Abschlüssen für Abwechslung (55., 56.).
Werder nutzt die eigenen Chancen nicht
Ärgert sich über eine vergebene Chance: Joshua Sargent. imago images
Nach einer Stunde wurden die Gäste mutiger und kamen auf einmal auch zu Abschlüssen. Nur wurden diese nicht konsequent zu Ende geführt: Eggestein traf den Pfosten (63.), Sargent war zuerst zu ungenau (72.) und scheiterte dann an Hitz (73.), ehe Groß (74.) und Selke (79.) den Ball neben das Tor setzten.
Die Entscheidung fiel schließlich kurz vor Schluss: Nachdem Reyna knapp neben das Tor geköpft hatte (84.), trat der eingewechselte Hazard zur Ecke an. Der Belgier brachte den Ball in die Mitte zu Hummels, der sein Gewicht in die Waagschale warf und zum 4:1-Endstand einköpfte - Pavlenka wehrte den Ball zwar noch ab, doch der prallte anschließend unglücklich von Gebre Selassie ins Tor (87.).
Für beide Mannschaften geht es am Mittwochabend weiter: Borussia Dortmund empfängt Union Berlin, Werder Bremen hat Mainz 05 zu Gast - Anpfiff ist jeweils um 20.30 Uhr.