Nach der 0:1-Pokalpleite bei den Amateuren des VfL Wolfsburg rotierte Dortmunds Trainer Matthias Sammer zu seiner Stammelf zurück. Lehmann stand an Stelle von Laux wieder zwischen die Pfosten. Im Angriff lief das Erfolgstrio Rosicky, Koller und Amoroso auf. Wörns und Kohler agierten in der Defensivzentrale, Evanilson (rechts) und Dede auf den Außenpositionen. Reuter und Oliseh sollten dem zentralen Spielgestalter Ricken den Rücken freihalten. Insgesamt also neun Umstellungen, nur Wörns und Ricken standen auch im Pokal in der Startelf. Beim FC Bayern München kam es im Vergleich zum 5:1-Pokal-Erfolg beim SC Paderborn zu folgenden personellen Veränderungen: Sagnol und Lizarazu rutschten in die Startformation, Tarnat und Zickler mussten passen.
Der 5. Spieltag auf einen Blick
Im ausverkauften Westfalenstadion entwickelte sich von Anbeginn eine hektische Partie. Beide Teams zeigten hohes Engagement, aber auch viel Respekt vor dem Kontrahenten. Dortmund, angetrieben vom unermüdlichen Rosicky, erspielte sich Vorteile in der Offensive, die Bayern-Abwehr offenbarte zunächst Zuordnungsprobleme. Resultat waren Chancen durch Koller und Amoroso, die jedoch nichts einbrachten. Nach einer Viertelstunde kamen die Bayern stärker auf, hatten ab da ein optisches Übergewicht. Dortmung zog sich immer weiter zurück. Dennoch fiel der Münchner Führungstreffer überraschend, war es doch die erste nennenswerte Chance des Deutschen Meisters: Sforza passte vom linken Strafraumeck nach innen, Wörns klärte zu kurz, und Salihamidzic zog mit dem rechten Außenrist aus 16 Metern ab. Lehmann konnte den strammen Flachschuss aufs rechte untere Eck nur noch ins Netz abklatschen. Die Borussia war vom 0:1 geschockt, fand zu keinem konstruktiven Spielaufbau mehr und konnte die nun stabile FCB-Abwehr nicht in Verlegenheit bringen. Die Bayern pflegten ihr Kurzpass-Spiel und hatten ein großes Plus an Ballbesitz. Doch auch Dortmunds Hintermannschaft ließ keine weitere Möglichkeit zu, so dass die Partie zwar schnell, aber auch arm an Höhepunkten blieb. Nach dem Wechsel kam die Borussia hellwach aus der Kabine. Die Schwarz-Gelben übten viel Druck aus, nisteten sich am Bayern-Strafraum ein. Die Münchner waren nur auf Sicherung bedacht, verwalteten quasi die Führung und setzten nur selten zu Kontern an. Und eben einer dieser schnellen Angriffe, erst die zweite Chance der Münchner überhaupt, brachte das 2:0: Weiter Pass auf Jancker, dessen Schuss Wörns noch abblocken kann. Dann sprintet Santa Cruz aus dem Rückraum heran und vollendet mit einem tollen Flachschuss aus 17 Metern ins linke untere Eck zum 2:0. Nun wurde es für die engagierten Dortmunder noch schwerer. Die Bayern igelten sich hinten ein, wo sie sehr sicher und dichtgestaffelt standen. Sie verteidigten mit bis zu zehn Mann, nur Jancker blieb meist in vorderster Front. Die Borussen hatten keinen Platz, um sich entfalten zu können. Allerdings agierten sie zu oft durch die Mitte und ließen das Flügelspiel vermissen. Flanken wurden fast immer bereits aus dem Halbfeld hereingebracht, nur ganz selten von der Grundlinie, so dass die Bayern wenig Mühe hatten, die Angriffe abzuwehren. Ihrerseits "verweigerten" die Münchner, abgesehen von ganz seltenen Kontern, ein Offensivspiel. Zwei echte Chancen reichten den effizienten Bayern zu zwei Toren und einem verdienten Auswärtssieg. Dagegen genügten Einsatzbereitschaft und Engagement auf Dortmunder Seite nicht, um die erste Saisonniederlage wie auch die ersten Saisongegentore zu verhindern.