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Dissonanzen zwischen Mourinho und Real?

Real-Trainer wird nicht Portugals Interimscoach

Dissonanzen zwischen Mourinho und Real?

Sauer auf Real: José Mourinho.

Sauer auf Real: José Mourinho. imago

"Ich verstehe nicht, warum mich Real nicht Portugal trainieren lässt, in einer Zeit, in der ich in Madrid fast nichts zu tun habe", sagte der Vereinscoach der deutschen Nationalspieler Özil und Sami Khedira nach dem 2:1-Arbeitssieg bei Real Sociedad San Sebastian dem portugiesischen Fernsehen: "Wenn die Länderspiele stattfinden, habe ich in Madrid ohnehin neun Tage Urlaub."

Real-Generaldirektor Jorge Valdano wehrte sich vehement gegen die Vorwürfe. "Es gibt keinen Grund für irgendwen, den Verein zu kritisieren", sagte der argentinische Weltmeister von 1986.

Das Portugal-Verbot für Mourinho wollte Real explizit übrigens gar nicht ausgesprochen haben. "Es gab keine offizielle Anfrage und so haben wir auch gar nicht unsere Position vertreten müssen", sagte Valdano. Es habe zwar einen Anruf von Portugals Verbandspräsident bei Real-Boss Florentino Perez gegeben, aber nur "um nach den großen Geschichten in den Medien zu versichern, dass sie von der Idee Abstand genommen haben".

Ursprünglich wollte Portugal Mourinho für die EM-Quali-Spiele am 8. Oktober gegen Dänemark sowie vier Tage später in Island "ausleihen".

Der FPF hatte sich nach der Entlassung von Carlos Queiroz und den schlechten Resultaten in der EM-Qualifikation (4:4 gegen Zypern, 0:1 in Norwegen) kurzfristig um ein Engagement Mourinhos bemüht. Erst für das neue Jahr sollte dann ein neuer Nationalcoach präsentiert werden. Wer nun auf der Bank Portugals Platz nehmen wird, steht noch nicht fest.

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Mourinho hatte zuvor deutlich gemacht, dass er gerne seinem Heimatland in der Krisensituation beistehen wolle. "Was meinen persönlichen Stolz und die Leidenschaft für Portugal angeht, könnte ich nicht nein sagen, aber ja kann ich auch nicht sagen. Mein Gefühl sagt mir, dass das in der Real-Madrid-Welt negativ ausgelegt werden würde", so "The Special One" am Freitag.

Mourinho bekräftigte, dass er "irgendwann in den nächsten 20 Jahren" portugiesischer Nationaltrainer sein möchte.