Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Ryan Gravenberch, Konrad Laimer, Raphael Guerreiro und Marcel Sabitzer. Diese sechs Bayern-Profis können im zentralen Mittelfeld spielen. Und Trainer Thomas Tuchel macht keinen Hehl daraus, dass er gerne noch einen zusätzlichen Sechser haben würde.
Einer wie Rice bleibt in Tuchels Kopf
So sagte er doch angesprochen auf Declan Rice, seinen ursprünglichen Wunschspieler, der jüngst zum FC Arsenal wechselte: "Dieser Spieler hat ein Profil, das wir meiner Meinung nach vielleicht so nicht im Kader haben. Es könnte eine interessante Ergänzung des Kaders sein, einen Spieler mit diesem Profil bei uns zu haben. Wir brauchen eine gewisse Qualität, Persönlichkeit, um unseren Kader noch stärker zu machen. Da gibt es nicht viele."
Allerdings hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß betont, dass sich für ihn "die Diskussion um die Sechs gar nicht stellt, weil ich glaube, dass der Laimer ein Transfer ist, an dem wir sehr, sehr, sehr viel Spaß haben werden". Nichtsdestotrotz: Zufrieden sind die Münchner Macher mit der aktuellen Besetzung des zentralen Mittelfelds nicht wirklich - vor allem nicht mit den Leistungen in der vergangenen Rückserie.
Heute kann keiner sagen, wie der Kader am 1. September aussehen wird.
Jan-Christian Dreesen
Weshalb Trainer Tuchel - angesprochen darauf, ob Goretzka nach Ende der Wechselfrist sicher noch ein Bayernspieler ist - deutlich unterstrich: "Das würde ich für keinen Spieler bestätigen, dafür ist die Transferzeit viel zu früh. Es passieren noch viel zu viele Dinge - das hat aber gar nichts mit Leon zu tun." Ganz grundsätzlich, meint der Chefcoach. Dazu passt die Aussage von CEO Jan-Christian Dreesen, dass "heute keiner sagen kann, wie der Kader am 1. September aussehen wird".
Bei Sabitzer ist es kein Geheimnis mehr: Er darf den Verein verlassen. Ebenso offensichtlich wurde aufgrund mehrerer Interviews, dass Gravenberch mit seiner Situation nicht ganz zufrieden ist. "Ryan ist in der Herausfordererrolle", sagte Tuchel über 21-jährigen Niederländer. Spekulationen über einen Wechsel, möglicherweise per Leihe, gibt es - genauso besteht bei Goretzka spätestens nach den Aussagen Tuchels Gesprächsbedarf.
Kimmichs Status bröckelt und nicht mehr unverkäuflich
Darüber hinaus, so erfuhr der kicker, soll auch Joshua Kimmich nicht mehr unantastbar und nicht mehr unverkäuflich sein. Die Münchner wären, sollte ein Verein konkret anfragen und ein lukratives Angebot für Kimmich unterbreiten, zumindest gesprächsbereit. Denn schon in der abgelaufenen Saison gab es Überlegungen, ob Bayerns dritter Kapitän tatsächlich ein klassischer Sechser ist. Allerdings sollen Kimmich wie Goretzka, der kicker berichtete bereits am 6. Juli, aktuell keine Abschiedsgedanken haben.
Gnabry kein Verkaufskandidat
Das alles aber zeigt auch, dass in puncto Transfers noch längst nicht das letzte Wort gesprochen ist und der FC Bayern momentan nahezu jeden Spieler hinterfragt, vor allem im defensiven wie offensiven Mittelfeld. Serge Gnabry hingegen hat neben Kingsley Coman, der als gesetzt gilt, sein Standing mit seinen Toren in der Schlussphase der Saison deutlich gestärkt und ist, obwohl kurzzeitig darüber spekuliert wurde, kein Verkaufskandidat.
Dazu zählen andere. Denn Bayern möchte ohnehin noch Einnahmen durch Verkäufe generieren, schließlich befindet sich der Verein aktuell in einer kompletten Neuausrichtung.