Weltmeisterschaft

Schweden erteilt DEB-Team eine Lehrstunde

Michaelis vermisst "Geradlinigkeit und physisches Spiel"

Erneute 1:6-Pleite: Schweden erteilt DEB-Team eine Lehrstunde

Philipp Grubauer (li.) und Moritz Müller (re.) erhielten mit dem DEB-Team von Schweden eine Lektion erteilt.

Philipp Grubauer (li.) und Moritz Müller (re.) erhielten mit dem DEB-Team von Schweden eine Lektion erteilt. IMAGO/Bildbyran

Im Vergleich zum 1:6 gegen die USA startete wieder Philipp Grubauer im Tor. Vom angeschlagenen Trio nach dem 6:4 im Auftaktspiel gegen die Slowakei kehrte zumindest Fabio Wagner ins Aufgebot zurück. Mit Max Szuber und Nico Sturm fehlte aber einer der wichtigsten Defensivverteidiger sowie der beste Defensivstürmer im deutschen Team erneut. Zumindest im Fall von Letzterem kündigte DEB-Sportdirektor indes eine baldige Rückkehr an.

Schlechte Zuordnung, leichte Gegentore

Harold Kreis DEB National coach of Germany, headcoach, team manager, Bundestrainer, Alexander Sulzer assistent coaches of Germany, Co-Trainer, Assistenztrainer, Colin Ugbekile Nr.79 of Germany Tobias Fohrler, DEB 5 Marc MICHAELIS Nr.65 of Germany Tobias Eder Nr. 17 of Germany Leonard Leo Pföderl Nr. 83 of Germany sad in the preliminary round match GERMANY - SWEDEN of the IIHF Ice hockey, Eishockey World Championship, WM, Weltmeisterschaft Group B in Ostrava, Czechia, May 13, 2024, Season 2023 2024

Das 1:6 im Video: DEB-Team gegen Schweden komplett überfordert

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Gegen die mit den NHL-Starverteidigern Erik Karlsson (Pittsburgh Penguins), Victor Hedman (Tampa Bay Lightning), Rasmus Dahlin (Buffalo Sabres) und Jonas Brodin (Minnsota Wild) angetretenen Schweden hatte Deutschland von Beginn an enorme Probleme im Spielaufbau.

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Ob schlechte Wechsel, schlechte defensive Zuordnung, zu ungenaue Pässe und dazu noch kaum Durchschlagskraft: Das DEB-Team bekam von den Skandinaviern in jedweder Hinsicht eine Lektion erteilt.

Obendrein nutzte Schweden seine Torchancen exzellent. Superstar Karlsson brachte die "Tre Kronor" mit einem satten Handgelenkschuss und mit Hilfe des Innenpfostens früh in Führung (3.). Sein Teamkollege von den Pittsburgh Penguins, Marcus Pettersson, zielte mit einem wuchtigen Schlagschuss ebenso gut - 2:0 (15.). Sekunden vor Drittelende kassierte J.J. Peterka die erste Zwei-Minuten-Strafe im Spiel, neun Sekunden später fiel auch noch das 3:0 vor der ersten Sirene: Peterkas Teamkollege aus Buffalo, Victor Olofsson, überwand Grubauer mit einem erneut akkuraten Distanzschuss (20.).

DEB-Team überfordert, Pföderl setzt Ehrentreffer

Nachdem das deutsche Team durch Peterka und Reichel im gesamten Drittel (Schussverhältnis 4:17) nur zaghafte Annäherungen an das Tor von Schwedens Keeper Samuel Ersson zu verbuchen hatte, vergab Peterka die bis dato beste Chance für das deutsche Team per Alleingang (27.).

Philipp Grubauer

Wurde früh im Spiel von Erik Karlsson (nicht im Bild) überwunden: DEB-Keeper Philipp Grubauer. IMAGO/Bildbyran

Im direkten Gegenzug gelang Schweden durch Tim Heed sogar der vermeintlich fünfte Treffer. Weil Isac Lundeström aber Grubauer im Torraum behindert hatte, zählte das Tor nicht. In der 30. Minute war es aber soweit: Andre Burakovsky überwand in Grubauer seinen Seattler NHL-Teamkollegen zum 5:0.

Kreis erlöste den oft auf sich allein gestellten Grubauer nach 40 Minuten und gab auch Mathias Niederberger Einsatzzeit für den Rest der Partie. Schweden schaltete nun mindestens einen Gang zurück - und so boten sich Deutschland ab und an Chancen. Peterka scheiterte nach Zwei-auf-Eins-Situation aber erneut an Ersson (47.). Kurz darauf gelang Leo Pföderl per Abstauber zumindest der Ehrentreffer für das deutsche Team (48.). Den Schlusspunkt aber setzte Schweden: Lundeström überwand Niederberger nach Traumpass von Erik Karlsson zum 6:1-Endstand (52.).

Kreis: "Respekt erst zu spät abgelegt"

Wenn man aus der Partie etwas lernen konnte, so meinte Marc Michaelis nach der Partie bei ProSieben ein wenig angefressen, dann, dass "man es gegen einen solchen Gegner nicht spielerisch lösen" könne. Stattdessen brauche man "Geradlinigkeit und physisches Spiel. Das haben wir heute aber nicht gemacht", so der Mittelstürmer weiter. Der Bundestrainer war ebenfalls nicht zufrieden: "Es ist wenig zusammengelaufen, wir haben zu viele Torschüsse zugelassen. Wir haben den Respekt erst im letzten Drittel abgelegt", konstatierte Harold Kreis.

Mutmacher für das deutsche Team trotz der erneuten Pleite gegen einen Turnierfavoriten: Vor einem Jahr hatte Deutschland auf dem Weg zur Vize-Weltmeisterschaft in der Vorrunde nach drei Spielen sogar null Punkte (nun drei) auf dem Konto gehabt, ehe vier Siege in Folge dennoch zur Viertelfinalqualifikation führten. Im vierten Turnierspiel gegen Lettland am Mittwoch (16.20 Uhr, bei ProSieben und MagentaSport) benötigt die DEB-Auswahl nun aber wieder einen Sieg, um das Minimalziel, den erneuten Einzug in die K.-o.-Runde, nicht ernsthaft zu gefährden.

Statistik zum Spiel

Deutschland - Schweden 1:6 (0:3, 0:2, 1:1)

Deutschland: Grubauer (ab 40. Niederberger) - J. Müller, Wissmann; M. Müller, Kälble; Wagner, Fohrler; Ugbekile - Ehliz, Michaelis, Pföderl; Reichel, Kahun, Tiffels; Peterka, Stachowiak, Ehl; Tuomie, Kastner, T. Eder.

Schweden: Ersson - Hedman, E. Karlsson; Brodin, Dahlin; Pettersson, Heed; Bengtsson - Kempe, Eriksson Ek, Raymond; M. Johansson, Holmberg, Burakovsky; Olofsson, Lundeström, Zetterlund; Grundström, L. Johansson, Fröden; Unger Sörum.

Tore: 0:1 (2:54) E. Karlsson (Fröden), 0:2 (14:52) Pettersson (Heed, Burakovsky), 0:3 (19:57) Olofsson PP (Dahlin, Burakovsky), 0:4 (24:31) Grundström (Dahlin, L. Johansson), 0:5 (29:22) Burakovsky (Holmberg), 1:5 (47:38) Pföderl (Michaelis, Ehliz), 1:6 (51:08) Lundeström (E. Karlsson, Bengtsson).

Strafminuten: Deutschland 12 - Schweden 2.

Schiedsrichter: Jan Hrivik (Tschechien)/Michael Tscherrig (Schweiz).

Zuschauer: 8.309.

jom

Eine silberne Basis und fünffache Verstärkung aus Übersee