Jürgen Klinsmann baute in der ersten Halbzeit in der Innenverteidigung auf Robert Huth und Christoph Metzelder, der eigentlich gesetzte Per Mertesacker saß zunächst draußen. Auf links verteidigte bzw. schob der Gladbacher Marcell Jansen an. Kapitän Michael Ballack fehlte wegen einer Sprunggelenkverletzung, Philipp Lahm wegen seiner Ellenbogen-OP. Neben diesem Duo machte auch der dritte Keeper Timo Hildebrand die Reise von Genf nach Freiburg nicht mit.
Bei Luxemburg spielte der Gladbacher Jeff Strasser von Beginn an, Aurélien Joachim von den Bochumer Amateuren wurde Mitte der ersten Halbzeit eingewechselt.
Die deutsche Mannschaft zeigte von Beginn an, dass sie die Luxemburger voll unter Druck setzen wollten. Schon in der fünften Minute ging die Klinsmann-Elf in Führung. Auf der linken Seite begann die Stafette über Bastian Schweinsteiger, der Lukas Podolski auf die Reise schickte. Der Kölner drang energisch in den Strafraum ein und bediente den mitgelaufenen Klose mustergültig, so dass der Bremer aus vier Metern nur noch einschieben musste.
Überhaupt war die linke Seite enorm spielfreudig. Das lag vor allem an Schweinsteiger und Podolski, die sich gut bewegten, fleißig kombinierten und so zu einer Vielzahl guter Chancen kamen. Nach einem weiteren Schweinsteiger-Tänzchen sah sich der Luxemburger Defensivmann Tim Heinz etwas desorientiert und riss den Münchner an der Strafraumkante um - den fälligen Elfmeter verwandelte Torsten Frings sicher. Für den Bremer war es das dritte Tor unter Klinsmann, wobei er alle drei Treffer per Strafstoß erzielte.
Zum besten Torschützen in der Klinsmann-Ära avancierte Podolski in der 36. Minute, der von Tim Borowski schön frei gespielt wurde und den Ball über den Luxemburger Torwart Marc Oberweis zum 3:0 lupfte.
Ansonsten fiel in den ersten 45 Minuten auf, dass der Sturm und das Mittelfeld das geforderte Pressing recht energisch umsetzten und so die Luxemburger kaum zu einem geordneten Spielaufbau kamen.
Die Mannschaft von Gäste-Trainer Guy Hellers ihrerseits hatte im ersten Abschnitt eine Chance, als Alphonse Leweck von Huths Ausrutscher profitierte und acht Meter vor Lehmann frei zum Ball kam, doch seinen Linksschuss knapp daneben setzte (9.).
Zu Beginn des zweiten Abschnitt wechselte Klinsmann vierfach aus: Im Tor kam Oliver Kahn zum Zug, in der Innenverteidigung ersetzte Per Mertesacker den leicht am Sprunggelenk angeschlagenen Robert Huth und Thomas Hitzlsperger kam auf links für Jansen. In der Mittelfeldzentrale brachte Klinsmann den Ex-Freiburger Sebastian Kehl für Frings.
Nachdem die Luxemburger drei bis vier Minuten für Gegenwind sorgten, hatten sich die vier neuen deutschen Nationalspieler eingefunden und die DFB-Elf setzte sich wieder in der Hälfte der Gäste fest. Nach einem von Schweinsteiger schnell ausgeführten Freistoß stand Klose plötzlich alleine vor Keeper Oberweis und hämmerte das Leder aus elf Meter in den Winkel zum 4:0 (59.).
Nach diesem Treffer brachte Klinsmann Gerald Asamoah für den Bundesliga-Torschützenkönig und der einzige Schalker im WM-Kader führte sich gleich gut ein, indem er einen Elfmeter rausholte. Diesen verwandelte Podolski sicher (65.) und konnte sich damit ebenso wie Klose über einen Doppelpack freuen.
In den letzten zwanzig Minuten, in denen noch Oliver Neuville sein Können beim sechsten und siebten Treffer zeigen durfte und das Freiburger Publikum vergebens das Debüt von David Odonkor herbeisingen wollte, nahm die deutsche Elf ein wenig das Tempo heraus und erhöhten in der Nachspielzeit auf 7:0. Neben Odonkor wurden nur Jens Nowotny und Mike Hanke nicht eingesetzt.
Die deutsche Nationalelf feierte einen standesgemäßen 7:0-Sieg. Auffälligste Akteure waren Podolski und Klose, die jeweils doppelt trafen. Zudem zeigte sich Schweinsteiger sehr spielfreudig und Borowski machte deutlich, dass er nicht kampflos im zweiten Glied zurückstehen will.