Bundestrainer Joachim Löw stellte nach dem 1:1 gegen Chile auf vier Positionen um: Rüdiger und Plattenhardt verteidigten für Mustafi und Hector, Demirbay rückte für Goretzka in die Mannschaft - und Werner stürmte anstelle von Stindl.
Kameruns Coach Hugo Broos, der schon beim 1:1 gegen Australien auf personelle Wechsel verzichtete hatte, wollte nur eine Veränderung vornehmen: Mandjeck hätte Djoum im Mittelfeld ersetzt, verletzte sich aber beim Aufwärmen. So kam Djoum doch wieder von Beginn an zum Einsatz.
Ter Stegen rettet gegen Zambo glänzend
Den besseren Start in die Partie erwischte ganz klar der Afrika-Meister, der ja auch für ein mögliches Halbfinale unbedingt gewinnen musste. Gefährlich wurde es aber erst nach neun Minuten, als Djoums abgefälschter Schuss ter Stegen erstmals prüfte. Im direkten Gegenzug rettete Kameruns Keeper Ondoa in höchster Not mit beiden Fäusten vor Draxler (10.).
In der Folge versuchte die DFB-Auswahl über Ballbesitz mehr Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen. Das gelang zwar, doch Torgefahr entwickelte sich deswegen nicht. Den ersten wirklich gefährlichen Abschluss gab Can ab, doch Liverpools Mittelfeldspieler zielte aus der Distanz rechts vorbei (21.). Drei Minuten später war es noch deutlich enger: Plattenhardt flankte gekonnt in die Mitte, Kimmich nickte das Leder hauchzart am rechten Pfosten vorbei. Viel mehr brachten Löws Schützlinge in der Offensive aber nicht mehr zustande. So hatte Kamerun Sekunden vor der Pause die große Chance zum 1:0, doch ter Stegen reagierte gegen Zambo aus kurzer Distanz glänzend (45.).
Hammer aus 18 Metern
Confed Cup 2017
In der Pause hatte Löw wohl auf Distanzschüsse hingewiesen, Demirbay gab nach dem Wechsel gleich einen Warnschuss ab (46.). Zwei Minuten später machte es der Hoffenheimer nach feinem Doppelpass mit Draxler besser: Aus 18 Metern nagelte Demirbay die Kugel mit seinem schwächeren Rechten unter die Latte - 1:0 (48.).
Die Führung gab der DFB-Auswahl sichtlich Sicherheit, die Kombinationen wurden in der Folge flüssiger. Werner verzog erst mit seinem schwächeren Linken und blieb wenig später auch an Ondoa hängen (53., 54.). Als sich Kamerun dann durch Aboubakar und Joker Moumi Ngamaleu wieder annäherte (60., 61.), schickte plötzlich Referee Wilmar Roldan Perez Mabouka nach Ansicht der Video-Bilder für ein Foul an Can vom Platz (64.).
Werner nutzt die Überzahl
Zwei Minuten später kam es für Kamerun dann noch dicker: Süles langer Ball verschaffte Kimmich Platz zum Flanken, Werner köpfte unbedrängt zum 2:0 ein (66.). Anschließend ließ es die DFB-Auswahl verständlicherweise ruhiger angehen. Das sollte sich aber rächen, weil Aboubakar Süle entwischte und am ersten Pfosten den überraschten ter Stegen überwand (78.). Spannung kam nicht wirklich auf, weil der amtierende Weltmeister weiter den Weg nach vorne suchte. Brandt scheiterte noch an Ondoa, doch Werner besorgte auf Zuspiel des eingewechselten Henrichs Sekunden später das 3:1 (81.).
In den Schlussminuten drehte besonders Joker Younes auf, scheiterte aber zweimal am glänzend reagierenden Ondoa (89., 90.). So blieb es letztendlich beim verdienten 3:1, das für Löw den 100. Sieg im 150. Spiel als Bundestrainer bedeutete . Nun trifft Deutschland als Gruppensieger am Donnerstag (20 Uhr) in Sotschi im Halbfinale auf Mexiko.