Bundestrainer Joachim Löw war nach dem 0:1 gegen Irland gezwungen, einmal zu wechseln: Götze konnte wegen eines Muskelsehnenausrisses im Adduktorenbereich nicht mitwirken, ihn ersetzte Schürrle, der bereits gegen die Iren für den Münchner eingewechselt worden war. Kapitän Schweinsteiger, der gegen die Iren wegen einer Muskelverhärtung im Adduktorenbereich nicht im Kader stand, nahm auf der Bank Platz.
Georgiens Coach Kakhaber Tskhadadze tauschte zum 4:0 gegen Gibraltar viermal: Kverkvelia, Lobjanidze, Gelashvili und Navalovsky kamen für Kakabadze, Grigalava, Kobakhidze und Vatsadze (alle Bank) in die Mannschaft.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar, ein Punkt würde der deutschen Nationalmannschaft zur sicheren Qualifikation für die Europameisterschaft in Frankreich reichen.
Chancen über Chancen - Reus verzieht freistehend
Wie erwartet, begann der Weltmeister dominant und hatte in Person von Müller eine erste Chance (3.). Nachdem Kazaishvili einen harmlosen Distanzschuss in Richtung des Tores von Neuer setzte, bekamen die Zuschauer in Leipzig Einbahnstraßenfußball zu sehen. Der Underdog platzierte sich um den eigenen Strafraum, die DFB-Elf musste Lösungen finden. Die Distanzversuche von Kroos (7.), Gündogan (10.) und Reus (11.) fanden den Weg allerdings nicht ins Tor.
Nach 13 Minuten hatte Müller einen Geistesblitz und steckte für Reus per Hacke durch, doch der Dortmunder nagelte den Ball alleinstehend vor Georgiens Keeper Revishvili deutlich über das Tor.
Gruppe D, 10. Spieltag
Neuer ist zur Stelle
Die Dominanz der Löw-Schützlinge war erdrückend, doch der Ball wollte den Weg noch nicht ins Tor finden - wieder scheiterte Reus (17.). Die Georgier versuchten ebenfalls ein Kombinationsspiel aufzuziehen, doch nach vorne ging lange Zeit wenig, bis zur 27. Minute: Kazaishvili legte zurück auf Okriashvili, dessen Abschluss aus zwölf Metern Neuer stark aus dem rechten Eck holte.
Doch damit war's das mit den Offensivbemühungen der Gäste im ersten Durchgang. Ganz anders der Weltmeister: Gündogan steckte durch auf Reus, der freistehend halblinks im Strafraum verzog (31.). Auch die nächste Gelegenheit ging auf das Konto des Dortmunders, doch nach schönem Zuspiel von Özil scheiterte der 26-Jährige per Volley am Schlussmann Georgiens. Nachdem auch Kroos' Flachschuss nicht im Tor landete, ging es torlos in die Kabinen.
Müller vom Punkt – Kankava per Volley
Marco Reus (li.) gegen Georgiens Nika Kvekveskiri. Getty Images
Der zweite Spielabschnitt begann perfekt für die Deutschen, Özil holte einen Elfmeter raus, den Müller souverän verwandelte (50.). Doch wer dachte, die Gerogier würden nun die Köpfe hängen lassen, der sah sich getäuscht. Nur drei Minuten später klärte Hector eine Flanke per Kopf ins Zentrum genau vor die Füße von Kankava, der den Ball per Volley in die Maschen hämmerte.
Der Weltmeister war noch dem direkten Ausgleich etwas von der Rolle, eine kurze Phase des Zitterns begann. Die Gäste waren nun mutiger, Kazaishvilis Schuss ging über den Kasten (57.). Anschließend bewahrte Neuer die Deutschen mit einer starken Parade gegen Okriashvili, der aus fünf Metern frei zum Schuss kam, vor dem Rückstand (60.).
Kruse kommt rein undtrifft
Nachdem der eingewechselte Vatsadze mit einem Distanzschuss an Neuer gescheitert war(67.), kam Deutschland mal wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. Doch weder Schürrle (68.) noch Reus (69.) konnten dem Ball im georgischen Tor unterbringen. Die DFB-Elf war nun wieder besser im Spiel und kam nach 79 Minuten zur Führung: Özil steckte durch auf den eingewechselten Kruse, der eiskalt einschob – 2:1! Nach dem Treffer hatten die Löw-Schützlinge das Spiel im Griff und ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen. Gefährlich vor dem eigenen Tor wurde es nicht mehr und da Özil (85.) und Kruse (90.+1) scheiterten, blieb es beim knappen Erfolg des Weltmeisters, der sich als Gruppenerster vor Polen für die EM qualifiziert.