Weltmeisterschaft

DEB-Team steht nach Sieg gegen Frankreich im Viertelfinale

Franzose Farnier erhält große Strafe

Dank souveränem Erfolg gegen Frankreich: DEB-Team steht im Viertelfinale

Durften gegen Frankreich mehrfach jubeln: Die deutschen Spieler um Wojciech Stachowiak (re.).

Durften gegen Frankreich mehrfach jubeln: Die deutschen Spieler um Wojciech Stachowiak (re.). IMAGO/Lehtikuva

Kreis musste im Vergleich zum 7:2 gegen Ungarn am Sonntag im abschließenden Gruppenspiel auf den verletzten Manuel Wiederer verzichten, für den Daniel Fischbuch zu seinem dritten Einsatz bei der WM 2023 kam. 

Stachowiak unwiderstehlich, Tiffels glücklich

Das deutsche Team begann mit viel Engagement und ging prompt früh in Führung. Wojciech Stachowiak bereitete nach kleinem Solo -  am Ende sogar auf den Knien - wunderbar vor für Alexander Ehl, der nur noch einschieben musste (4.). Und es ging weiter Richtung Tor von Frankreichs Keeper Sebastien Ylönen. J.J. Peterka traf im ersten Powerplay den linken Pfosten (7.). Maximilian Kastner wurde von Hugo Gallet bei einer guten Chance von hinten per Beinstellen zu Fall gebracht, die eigentlich fällige Strafzeit blieb aus (15.). 

Dann war es aber mit etwas Glück soweit. Peterka wollte bei einem schnellen deutschen Angriff eigentlich zu Dominik Kahun passen, doch Frederik Tiffels fälschte ungewollt gegen die Bewegung von Ylönen zum 2:0 ab (16.). Kurz danach scheiterte Kahun nach Alleingang am Keeper (16.). Erst danach meldeten sich auch die bis dahin überforderten Franzosen zu Wort: Nachdem Justin Addamo kurz zuvor bereits den Außenpfosten getroffen hatte, musste Mathias Niederberger gegen den frei vor dem Tor aufgetauchten Anthony Rech erstmals stark parieren (18.), sodass es zur ersten Pause beim verdienten 2:0 blieb. 

Peterka elegant, Fischbuch im Powerplay

Zu Beginn des zweiten Drittels machte das deutsche Team munter weiter. Peterka traf nach kleinem Solo elegant in den linken Winkel (23.). Dann schickte Moritz Seider Tiffels aus dem eigenen Drittel wunderbar steil, doch das Gestänge rettete für die Franzosen (25.) - ein weiteres Mal dann in der 34. Minute nach einem Schlenzer von Moritz Müller. Nach einem weiter sehr konzentrierten und souveränen Auftritt des DEB-Teams ging es mit dem klaren Vorsprung zum zweiten Mal in die Kabine.  

Der Schlussabschnitt begann nach rund 60 Sekunden mit einem weiteren Alleingang von Peterka, der aber am Ende nicht an Ylönen vorbeikam. Doch das 4:0 sollte nicht lange auf sich warten lassen, Fischbuch traf im Powerplay nach perfektem Zuspiel von Kai Wissmann von hinter dem Tor (44.). Nach einem unnötigen Kniecheck von Loic Farnier gegen Samuel Soramies (48.) erhielt der Franzose eine große Strafe (48.). Schon in der Schlussphase der Partie, als die Franzosen frustriert mehrere Strafzeiten zogen, markierte Maximilian Kastner nach Doppelpass mit Nobels sein erstes Länderspieltor (54.). Es war zugleich der Schlusspunkt. 

Für DEB-Keeper Niederberger war es zugleich der erste WM-Shutout im Nationalmannschaftstrikot.

Mathias Niederberger (Mi.)

Spielte im Nationaltrikot erstmals zu Null: DEB-Keeper Mathias Niederberger. IMAGO/Lehtikuva

Kastners Freude über erstes Länderspieltor

Unabhängig vom Resultat der Dänen am Dienstagabend gegen Gastgeber Finnland steht das DEB-Team damit als Vierter der Gruppe A fest und trifft am Donnerstag voraussichtlich in Riga im Viertelfinale auf die Schweiz, die sich in Gruppe B vorzeitig Platz eins sicherte. 

"Ich bin einfach nur froh, dass er endlich mal reingegangen ist. Genügend Chancen hatte ich zuvor schon gehabt, auch bei diesem Turnier", meinte Kastner nach der Partie bei "MagentaSport" mit einem Lächeln über sein allererstes Tor für Deutschland.

Zudem blickte der Stürmer gleich einmal auf das Viertelfinale gegen die Schweiz: "Wenn man den Kader ansieht, dann sind einige Hochkaräter darin", sagte der Münchner. Persönlich hat Kastner indes gute Erinnerungen an die Eidgenossen, denn 2021 hatte das DEB-Team mit einem Sieg im Viertelfinale gegen das Nachbarland - damals ebenfalls in Riga - das Halbfinale erreicht. "Das war sicher das geilste Spiel, seit ich mit dabei war", so Kastner. 

"Es ist immer eine große Rivalität gegen die Schweiz. Sie haben jetzt einen sehr guten Kader und spielen ein sehr gutes Turnier. Die Jungs wissen aber worum es geht, und es geht vor allem darum, Spaß zu haben. Kämpfen mit einem lächelnden Gesicht sozusagen", meinte Kreis mit Vorfreude auf das K.-o.-Duell. 

Statistik zum Spiel: 

Deutschland - Frankreich 5:0 (2:0, 1:0, 2:0)

Deutschland: Niederberger - M. Müller, Seider; J. Müller, Wissmann; Szuber, Gawanke; Wagner - Peterka, Kahun, Tiffels; Soramies, Sturm, Ehl; Noebels, Kastner, Fischbuch; Tuomie, Stachowiak, Schütz; Varejcka.

Frankreich: Ylönen - Boscq, Gallet; Chakiachvili, Llorca; Crinon, Onno; Guebey, Thiry - Tim Bozon, Boudon, Texier; Leclerc, Addamo, Rech; Treille, Claireaux, Bertrand; Kevin Bozon, Valier, Farnier.

Tore: 1:0 (3:31) Ehl (Stachowiak, Tuomie), 2:0 (15:55) Tiffels (Peterka, Kahun), 3:0 (22:07) Peterka, 4:0 (43:51) Fischbuch (Wissmann, Noebels) PP, 5:0 (53:34) Kastner (Noebels, Wissmann) PP.  

Strafminuten: Deutschland 6 - Frankreich 10 plus 5 plus Spieldauerstrafe (Farnier).

Schiedsrichter: Heikkinen (Finnland)/Hürlimann (Schweiz).

jom

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