Wie erwartet feierte Jens Nowotny nach 19-monatiger Pause sein Comeback im DFB-Dress. Auch die Stuttgarter Jungstars Kevin Kuranyi und Andreas Hinkel, die von der U 21 abgezogen wurden, standen in der Startelf von DFB-Teamchef Rudi Völler. Jens Jeremies kam zu seinem 50. Einsatz für Deutschland. Frankreichs Trainer Jacques Santini überraschte schon vor dem Spiel: Im Tor stand nicht Fabien Barthez, der bei ManU nur noch ein Reservistendasein fristet, sondern Grégory Coupet vom Elber-Klub Olympique Lyon. Die Außenpositionen in der Viererkette des Europameisters besetzten zwei Spieler des FC Bayern: Willy Sagnol verteidigte auf der rechten Seite, Bixente Lizarazu spielte links.
Die Partie war von Beginn an von hohem Tempo geprägt. Frankreich gewohnt ballsicher, hatte im Mittelfeld ein leichtes Übergewicht, doch die deutsche Elf antwortete mit gut vorgetragenen Kontern. So setzte Ballack mit einem weiten Pass Kuranyi in Szene, der sich im Strafraum gegen Thuram durchsetzte, den Ball aber an die Latte schoss (11.).
Diese Großchance gab der DFB-Elf, die erstmals mit ihren neuen schwarzen Trikot antrat, Sicherheit in ihren Aktionen. Mutig suchte Deutschland den Weg in die Offensive und zeigte dabei neben fußballerischen Qualitäten auch Torgefahr. So hatte Schneider nach einer gelungenen Kombination über Friedrich und Bobic mit einem Schuss knapp neben das Tor Pech (14.).
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Arena AufSchalke |
| Zuschauer | 53.574 (ausverkauft) |
Frankreich ließ sich davon nicht beeindrucken und schlug nach 21 Minuten eiskalt zu. Lizarazu kam über den linken Flügel, seinen gut getimten Flankenball köpfte Henry am hinteren Fünfmetereck ein. Die Völler-Elf antwortete im Gegenzug durch Jeremies, doch dessen Schlenzer konnte Coupet gerade noch um den Pfosten lenken. Beim anschließenden Eckball war der französische Keeper erneut zur Stelle und lenkte einen Kopfball von Baumann an die Querlatte. Der Vize-Weltmeister hielt weiter bravourös mit und hatte durch Bobic eine weitere Ausgleichschance.
Auch im zweiten Durchgang war das Spiel zunächst durchaus ausgeglichen. Frankreich war in der sehr zweikampfintensiven Begegnung optisch leicht überlegen, doch die Defensive der deutschen Mannschaft verteidigte zunächst aufmerksam. Nachdem Kuranyi einen Konter mit einem Schuss ans Außennetz abgeschlossen hatte, schlug wieder die Stunde des französischen Sturmduos Henry/Trezeguet. Henry narrte Wörns und bediente dann Trezeguet, der aus kurzer Distanz einschob. Mit dem 0:2 kam die deutsche Elf vollkommen außer Tritt. Die Ordnung fehlte nun im Spiel der DFB-Auswahl. Frankreich ließ Ball und Gegner geschickt laufen, diktierte klar das Geschehen und erhöhte nach einem Pass von Zidane durch Trezeguet nach 81 Minuten auf 3:0.
Deutschland wartet nun schon seit acht Spielen hintereinander auf einen Sieg gegen eine große Nation. Gegen Frankreich setzte es nach engagierter erster Hälfte eine verdiente 0:3-Niederlage. Der Europameister war insgesamt ballsicherer, abgeklärter und nutzte die sich bietenden Großchancen eiskalt. Vor allem in der zweiten Hälfte hatte die deutsche Elf wenig zu bestellen.