Weltmeisterschaft

Handball-WM 2023: DHB-Team schlägt Argentinien mit 39:19

Argentinien zum Auftakt der WM-Hauptrunde chancenlos

Machtdemonstration: DHB-Team gewinnt mit 20 Toren Vorsprung

Er war vor der Pause nicht zu bremsen: Rechtsaußen Patrick Groetzki.

Er war vor der Pause nicht zu bremsen: Rechtsaußen Patrick Groetzki. imago images 

Die Voraussetzungen hätten vor dem Auftakt in die WM-Hauptrunde nicht unterschiedlicher sein können: Deutschland startete in die zweite Turnierphase mit 4:0 Punkten, Argentinien mit 0:4 Zählern. Bei vier WM-Duellen hieß der Sieger immer Deutschland, zuletzt bei der Endrunde in Katar 2015. In sieben Aufeinandertreffen insgesamt gab die DHB-Auswahl nie einen Punkt ab. 

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Um der Favoritenrolle gerecht zu werden, baute Bundestrainer Alfred Gislason nach dem "Experiment" gegen Algerien wieder auf seine Stammformation: Hinter Lukas Mertens, Philipp Weber, Juri Knorr, Kai Häfner, Patrick Groetzki und Kapitän Johannes Golla stand Andreas Wolff im Tor. Der bei Kielce in Polen beschäftigte Schlussmann half dem DHB-Team mit starken Paraden durch nervöse Anfangsminuten.

Bereits früh drückten die Schlüsselspieler der Partie ihren Stempel auf: Beim 3:2-Zwischenstand hatte Argentiniens Superstar Diego Simonet beide Treffer seines Teams erzielt, Juri Knorr traf ebenfalls doppelt und setzte den gut aufgelegten Rechtsaußen Patrick Groetzki einmal mustergültig ein.

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Gislasons Lob für die Abwehr

In der Folge häuften sich die Fehler in Argentiniens fahrigem Angriffsspiel, bei 2:6 zu Beginn der achten Spielminute hatte Trainer Guillermo Milano genug gesehen und nahm seine erste Auszeit. Die deutsche Wurfquote lag da bei 100 Prozent und war Nachweis der hochkonzentrierten Vorstellung. Kurz vor Ende der ersten Viertelstunde nahm Milano bereits die zweite Auszeit. Zu dominant war die DHB-Auswahl, die von Bundestrainer Gislason zu Recht für ihre starke Abwehrleistung - das Sorgenkind der Vorrunde - gelobt wurde.

Argentinien wirkte verzweifelt, probierte es mit dem siebten Feldspieler, wurde dafür aber eiskalt bestraft. Zur Pause führte Deutschland bereits mit 24:11. Nach 30 Minuten standen Golla, Mertens und Groetzki bei fünf Toren - jeweils bei fünf Versuchen.

Große Rotation schon nach 30 Minuten

Wegen des bereits uneinholbaren Vorsprungs krempelte Gislason seine Mannschaft komplett auf links: Mit Keeper Joel Birlehm, Rune Dahmke, Julian Köster, Luca Witzke, Djibril M'Bengue, Christoph Steinert und Jannik Kohlbacher ließ der Bundestrainer keinen Stein auf dem anderen. Angesichts der weiteren Aufgaben in der Hauptrunde eine nachvollziehbare Entscheidung.

Eine Viertelstunde vor Schluss führte die deutsche Mannschaft mit 30:14 - ohne die erste Sieben nach dem Wechsel beansprucht zu haben. Der zweite Anzug überzeugte, gerade auch in der Abwehr und mit Unterstützung vom hellwachen Birlehm. Der 39:19-Endstand, aber besonders die deutsche Leistung waren eine echte Machtdemonstration. Nach der Pause ließ der Europameister von 2016 nur noch acht (!) Gegentreffer zu.

Am Samstag (20.30 Uhr) wartet aber bereits das fraglos wichtigste Hauptrundenspiel gegen die Niederländer (4:2 Punkte), die der DHB-Auswahl (6:0 Zähler) am Donnerstagnachmittag mit ihrem Comeback-Sieg gegen Katar ein frühes Geschenk in der zweiten Turnierphase verwehrt hatten.

Deutschland - Argentinien 39:19 (24:11)

Deutschland: Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Wolff (KS Kielce) - Golla (SG Flensburg-Handewitt) 5, Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) 5, Mertens (SC Magdeburg) 5, Knorr (Rhein-Neckar Löwen) 4, Witzke (SC DHfK Leipzig) 4, Dahmke (THW Kiel) 3, Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) 3, M'Bengue (Bergischer HC) 3, Steinert (HC Erlangen) 3/1, Drux (Füchse Berlin) 1, K. Häfner (MT Melsungen) 1, Köster (VfL Gummersbach) 1, Ph. Weber (SC Magdeburg) 1, Ernst (SC DHfK Leipzig)
Argentinien: Bar, Maciel - Martinez Cami 5, P. Simonet 4, Gavidia 2, Lombardi 2, D. Simonet 2, Martínez 1, Moscariello 1, Parker 1, I. Pizarro 1/1, Bonanno, Cangiani, Castro, F. Pizarro, Vainstein
Schiedsrichter: Vaclav Horacek (Tschechien)/Jiri Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 3150
Strafminuten: 6 / 8
Disqualifikation: - / -

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