Ralph Hasenhüttl warf die Rotations-Maschine an und brachte nur vier Spieler der Anfangsformation an den Start, die in der Liga zuvor das 0:0 gegen Chelsea auf den Weg gebracht hatte: Eigengewächs Ward-Prowse, Portugals Europameister Cedric, Flügelflitzer Redmond sowie der ehemalige Bundesliga-Profi Vestergaard (Gladbach, Bremen, Hoffenheim) durften erneut von Beginn an ran. Während Letztgenannter in der Abwehrzentrale der Saints zunächst einen ruhigen Nachmittag verlebte, war Redmond gleich mittendrin im Geschehen: Nach einem Einwurf von rechts verlängerte Long direkt diagonal auf den Engländer, der halblinks im Strafraum zum Abschluss kam. Derby-Verteidiger Keogh wollte noch retten, konnte den Ball aber nur ins eigene Tor abwehren - der Schuss wäre aber wohl ohnehin im langen Eck gelandet (4.).
Derby County war nun umso mehr gefordert, kam vor heimischer Kulisse aber nur zu zaghaften Vorstößen: Der erste Abschluss des Zweitligisten durch Bryson geriet eher zu einer Field-Goal-Bewerbung (14.), beim zweiten Schussversuch infolge eines leichtfertigen Ballverlustes der Saints im Spielaufbau zielte Linksverteidiger Max Lowe weit rechts daneben (24.). Stephens, der den besagten Ball verloren hatte, kam kurz vor dem Pausenpfiff selbst zur Großchance zum zweiten Gästetreffer, konnte das Spielgerät nach scharfer Hereingabe von rechts im Zweikampf aus kurzer Distanz aber nicht aufs Tor bringen (43.). Auch der umtriebige Holmes zielte auf der Gegenseite aus 18 Metern knapp rechts daneben (45.), sodass es mit einer verdienten Führung für die Saints in die Kabinen ging.
Lawrence serviert und trifft traumhaft
Auch im zweiten Abschnitt erwischten die Gäste einen Blitzstart - und wieder war Redmond zur Stelle: Der Engländer ließ vor dem linken Strafraumeck mit einem schnellen Haken zwei Gegenspieler aussteigen und jagte den Ball aus 20 Metern mit rechts fulminant ins lange Eck (48.). Die Chöre der Gästefans hallten schon siegesgewiss durchs Pride Park Stadium, als der Underdog plötzlich doppelt mit Traumtoren zurückschlug: Beim 1:2 steckte Holmes in den Strafraum durch auf Lawrence, der das Leder handlungsschnell und technisch anspruchsvoll aus halbrechter Position sehenswert zu Marriott in die Mitte löffelte. Der Stürmer nahm die Sahnevorlage dankend an und jagte den Ball aus elf Metern volley mit rechts ins lange Eck (58.). Beim 2:2 nur drei Minuten später fasste sich Vorlagengeber Lawrence aus 20 Metern halblinker Position selbst ein Herz und setzte den Ball halbhoch neben den rechten Pfosten.
Spieldaten
Kelle Roos - Jayden Bogle, Keogh, Tomori, Max Lowe - Bryson , Evans, Max Bird - Duane Holmes , Jack Marriott , T. Lawrence
Gunn - Cedric, Stephens, Vestergaard, Targett - M. Elyounoussi , Slattery, Ward-Prowse, Redmond - Austin , S. Long
Spielinfo
| Stadion | Pride Park Stadium |
| Zuschauer | 17.095 |
Southampton zeigte sich vom Comeback des Underdogs sichtlich beeindruckt und konnte seine Systeme nur langsam wieder hochfahren: Die Saints hatten Chancen auf die erneute Führung, doch erst ließ Elyounoussi eine Kopfballchance aus sechs Metern kläglich liegen (68.), dann zielte Ward-Prowse nach Redmond-Kopfballablage im Strafraum zu hoch (78.). In der Schlussphase kam der rote Faden den Gästen endgültig abhanden, und die Rams hatten den Sieg auf dem Fuß: Doch Marriott zielte nach Nugent-Vorarbeit frei vor dem Tor zu hoch (90.+5). Somit muss die Entscheidung in einem Wiederholungsspiel in Southampton her.