Motorsport

Der R5 Turbo ist zurück - elektrisch!

Studie R5 Turbo 3E

Der R5 Turbo ist zurück - elektrisch!

R5 Turbo E: Innen und außen mit zehn Halterungen für Kameras ausgestattet - so sollen Drifteinlagen dokumentiert werden.

R5 Turbo E: Innen und außen mit zehn Halterungen für Kameras ausgestattet - so sollen Drifteinlagen dokumentiert werden. Renault

Das Geburtsjahr des Renault 5 lässt sich auf 1972 datieren. Das bedeutet: Ganz aktuell wird der legendäre Kleinwagen 50. Oder besser: Würde, denn 1996 ist er in Rente geschickt worden.

Im Verlauf seines Lebens hat Renault so einiges angestellt mit dem R5. Es gab ihn als Drei- und Fünftürer sowie mit Stufenheck, auch ein Cabrio wurde aufgelegt. Und, vor allem, der R5 Turbo. Als "spektakulärsten Renault-Sportler aller Zeiten" bezeichnet ihn der französische Hersteller heute noch.

Strom statt Sprit

Grund genug, um den radikalsten R5 mit einer besonderen, da elektrischen Hommage zu ehren: Der R5 Turbo 3E schluckt kein Benzin, sein Lebensexilier ist Strom. Optisch nimmt sich der neue "Backenturbo" unverkennbar den Vorgänger zum Vorbild, dessen Merkmale seien aber "bewusst überspitzt" worden, wie es heißt. Angesichts des riesigen Heckflügels und der extrem breiten Kotflügel mit den typisch integrierten Lufteinlässen des Turbo 2 wird der Betrachter dem nur zustimmen.

Renault 5 Turbo 3E

Beflügelt: Der riesige Heckflügel soll beim Driften auf den Boden drücken. Renault

Mit 2,02 Metern ist der Turbo 3E noch einmal gut 25 Zentimeter breiter geworden als der Vorfahr, die Karosserie besteht komplett aus Kohlefaser, der Lufteinlass auf der Motorhaube ist gar keiner, sondern beherbergt die Ladebuchse für die Batterie.

Das Interieur schmückt sich mit karierten Sitzen, ein von der FIA zugelassener Überrollbügel sorgt für Sicherheit, und zehn Anzeigen liefern die erforderlichen Infos, ganz wie früher also, allerdings nicht mehr in Form analoger Rundinstrumente, sondern kleiner Bildschirme.

Drift- und Donut-Modus

An den Hinterrädern sitzt jeweils ein Elektromotor, gemeinsam erbringt das Duo eine Leistung von 280 kW/380 PS, das reicht, um den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden hinzulegen und in der Spitze 200 km/h zu rennen. Aber das ist nicht alles, da soll schon noch mehr gehen. Drifts beispielsweise, entsprechend imposant fällt der aufrecht stehende Handbremshebel in Gelb aus, neben einem speziellen Driftmodus gibt es auch "Donut" für 360-Grad-Drehungen, ein Lenkeinschlag von über 50 Grad unterstützt die Fähigkeiten, blitzschnell um Hindernisse herumkurven zu können.

Wie es um die Reichweite bestellt ist, sagt Renault nicht. Nur so viel: Der 42-kWh-Akku liefere genügend Kapazität für mehrere Runden auf der Rennstrecke.

R5 Turbo

Hat auch schon die Backen aufgeblasen: R5 Turbo aus dem Jahr 1980. Renault

Der Renault 5 Turbo/Turbo 2 wurde von 1980 bis 1985 gebaut, nicht in der Produktionsstätte der anderen R5-Modelle, sondern bei Alpine in Dieppe. Ein Vierzylinder-Turbo-Mittelmotor mit Ladeluftkühler, 1,4 Litern Hubraum und 118 kW/160 PS trieb über ein Fünfganggetriebe die Hinterräder an. Im Rallyeeinsatz gewann der Turbo drei Weltmeisterschaftsläufe, darunter die Rallye Monte Carlo 1981.

Premiere auf der Oldtimerschau

Solchen Siegerlorbeer wird der R5 Turbo 3E erst einmal nicht einfahren. Seine Existenz ist die eines Showcars. Am 25. September wird es sich auf der Oldtimerschau "Chantilly Arts & Elégance Richard Mille" zeigen, dann zieht es weiter zum Pariser Automobilsalon (18. bis 23. Oktober).

Fest steht aber schon, dass der zivile Renault 5 einen elektrischen Wiedergänger bekommt. Nicht pünktlich zum 50. Geburtstag - doch 2024 soll es so weit sein.

ule

R5 Turbo 3E: Der neue Backenturbo fährt elektrisch