Nationalelf

Khedira-Gespräche abgebrochen - Wolf vor DFB-Beförderung

U-20-Trainer soll Technischer Direktor werden

Darum fanden Khedira und der DFB nicht zusammen - Wolf vor Beförderung

Sami Khedira (li.) landet nicht beim DFB, Hannes Wolf steht vor einer Beförderung.

Sami Khedira (li.) landet nicht beim DFB, Hannes Wolf steht vor einer Beförderung. imago images/Getty Images

Dass Sami Khedira und der DFB wohl nicht mehr zusammenfinden würden, zeichnete sich schon beim Interview des Weltmeisters am vorvergangenen Montag im kicker ab. Zu weit waren die innovativen Vorschläge des 36-Jährigen entfernt von dem wenig ausgeprägten Reformwillen der Verbandsspitze um Präsident Bernd Neuendorf. Zu dieser Erkenntnis kamen beide Seiten nach kicker-Informationen nun auch im direkten Gespräch. Daher verständigte man sich darauf, die Verhandlungen abzubrechen und getrennte Wege zu gehen. Stattdessen soll Hannes Wolf, aktuell als Trainer der U 20 beim DFB beschäftigt, zum Technischen Direktor befördert werden.

Seit März hatte Neuendorf bei Khedira vorgefühlt, doch war das Werben des DFB-Präsidenten offensichtlich eher halbherziger Natur. "So richtig konkret und tief sind wir noch gar nicht geworden. Ich gehe auch davon aus, dass ich nicht der Einzige bin, mit dem sie reden", so Khedira im kicker-Interview. Knackpunkt waren nicht etwa - wie kolportriert - die Gehaltsforderungen des Schwaben, der diesbezüglich gar keine Vorstellungen genannt hatte.

Der DFB wollte Khedira nicht die Völler-Nachfolge zusichern

Vielmehr konnten sich Khedira und der DFB nicht auf inhaltliche und strukturelle Rahmenbedingungen verständigen. "Grundsätzlich, ob Verband oder Verein, gilt für mich, dass gewisse Leitplanken passen müssen: Das Wichtigste ist, mit welchem Team und in welcher Struktur ich arbeiten kann. Und welche Kompetenzen ich habe, um den Erfolg zu garantieren", hatte sich Khedira im kicker-Interview positioniert: "Das sind die beiden Kernpunkte, die für mich ausschlaggebend sind, ob ich einen Job machen kann oder nicht. Erfolg ist ein Stück weit planbar, Misserfolg ebenso."

Das kicker-Managerspiel:

Neuendorf wollte ihn aber nicht mit den entsprechenden Befugnissen, beispielsweise in Form von Entscheidungsgewalt in Personalfragen, ausstatten. Vor allem wollte der Verband dem Champions-League-Gewinner von 2014 (mit Real Madrid) nicht die Nachfolge von Rudi Völler, der nach der Heim-EM 2024 als Sportdirektor abtreten möchte, zusichern. Ohne diese Garantie kam der Job für Khedira nicht infrage.

Oliver Hartmann

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