Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis wechselte gegenüber der 0:1-Niederlage in Bielefeld unter der Woche auf drei Positionen: Platte, Paik und Kempe starteten anstelle von Heller, Stark (beide Bank) und Pfeiffer (nicht im Kader).
Wiesbadens Coach Rüdiger Rehm tauschte im Vergleich zur 0:6-Klatsche gegen Nürnberg viermal: Dittgen, Kuhn, Chato und Franke spielten für Kyereh (Gelbsperre), Lorch, Titsch Rivero und Schwede (alle drei Bank).
Wiesbaden stand bereits vor der Partie unter Zugzwang. Sollte der KSC gegen Bielefeld dreifach punkten und selbst kein Sieg gelingen, könnte der Abstieg schon besiegelt sein. Dieser Gedanke war mit Sicherheit von Beginn an in den Köpfen der Gäste.
2. Bundesliga, der 33. Spieltag
Frühe Führung für den Gast
Doch er schien eher motivierend als hemmend zu wirken, denn die Gäste begannen stark: Bereits in der fünften Minute legte Chato auf Linksverteidiger Franke, der fast von der Grundlinie scharf flach in die Mitte flankte, wo Schäffler aus wenigen Metern seinen 19. Saisontreffer erzielte.
Mit der 1:0-Führung im Rücken zog sich Wiesbaden zurück und überließ Darmstadt den Ball. Das Heimteam, das in der ersten Hälfte insgesamt 75 Prozent Ballbesitz hatte, klopfte Dursun zum ersten Mal bei SVWW-Keeper Lindner an (14., 22., 26.), dieser hielt seinen Kasten aber zunächst sauber.
Dursun vergibt - Lindner hält Elfmeter von Kempe
Im Anschluss an eine Ecke riss Dittgen Rapp im eigenen Strafraum um, Schiedsrichter Markus Schmidt zeigte auf den Punkt. Kempe nahm sich der Sache an, doch seinen halbhohen Schuss in Richtung linkes Eck parierte Lindner stark, auch der Nachschuss brachte nicht den Ausgleich.
Auch danach zeigte sich das gleiche Bild, Darmstadt dominierte, Wehen warf sich mit allen Mitteln in die Zweikämpfe. Insgesamt zeigte Schiedsrichter Schmidt im ersten Durchgang vier Verwarnungen für den SVWW. Besonders bitter für die Hessen: Torjäger Schäffler sah seine zehnte Gelbe Karte und wird Wiesbaden damit im Saisonfinale gegen St. Pauli fehlen.
Wiesbaden versuchte in der zweiten Hälfte, wieder mehr für das Spiel zu tun und versuchte, die Partie ausgeglichener zu gestalten. Dies gelang zunächst, Darmstadt kam zu weniger Chancen. Doch wie schon im ersten Durchgang ließ sich der Gast wieder weiter zurückfallen, Darmstadt kam vor allem über die rechte Seite zu vielen Flanken.
Darmstadt dreht die Partie
Eine solche Hereingabe brachte in der 63. Spielminute dann den Ausgleich: Paik bekam zu viel Platz, in der Mitte stand Dursun frei und köpfte zum 1:1 ein.
Und es kam noch dicker für den SVWW: Der auffällige Paik brachte die Lilien nach einer Ecke von Schnellhardt mit einem scharfen Schuss in Front (77.).
Heller bringt die Entscheidung - Wiesbaden benötigt ein Wunder
Wehen warf in der Folge noch einmal alles nach vorne, Rehm brachte Geburtstagskind Schönfeld für Aigner (78.) und Tietz für Röcker (85.). Beinahe gelang tatsächlich der Ausgleich, doch Lorch drückte die Kugel nur an den Pfosten (80.).
Stattdessen sorgten die Lilien für die Entscheidung: Dursun steckte traumhaft durch auf den eingewechselten Arslan, der frei vor Lindner auf den ebenfalls eingewechselten Heller querlegte. Der 34-Jährige schob in seinem mutmaßlich letzten Heimspiel für den SVD zum 3:1-Endstand ein.
Der 33. Spieltag geriet somit zu einer echten Achterbahnfahrt für die Gäste, da der Karlsruher SC zunächst 0:3 gegen Bielefeld zurücklag und in der Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielte. Dadurch muss der SVWW gegenüber dem KSC drei Punkte und zehn Tore aufholen, um noch die Klasse zu halten. Es benötigt am letzten Spieltag also ein Fußballwunder für Wehen Wiesbaden.
Am letzten Spieltag (28. Juni, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt Darmstadt in Stuttgart an. Wiesbaden empfängt den FC St. Pauli.