Darmstadts Trainer Markus Anfang entschied sich nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Nürnberg für zwei Veränderungen in der Startformation: Der zuletzt verletzte Kempe kam für Schnellhardt (Bank) in die Mannschaft, Höhn ersetzte Mai (Bank), der erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen musste.
Osnabrücks Coach Marco Grote schickte gegenüber dem 1:2 gegen Bochum ebenfalls zwei neue Akteure auf den Rasen. Beermann fiel mit einem Magen-Darm-Infekt kurzfristig aus, auch Wolze fehlte wegen einer Rippenverletzung im Kader. Reis und Blacha starteten dafür.
Für beide Mannschaften gestaltet sich das Jahr 2021 bislang als äußerst schwierig. Osnabrück hatte zuletzt sechs Niederlagen am Stück kassiert, die Lilien hatte nur einen Sieg aus den vergangenen sieben Liga-Spielen geholt (1/1/5). Dementsprechend vorsichtig agierten beide Teams vom Anstoß weg.
Der 21. Spieltag
Darmstadt wollte mehr für das Spiel tun, scheiterte aber an der gut aufgelegten Defensive der Niedersachsen. So entstand der bereits im Vorfeld erwartete Abnutzungskampf. Lange Bälle waren dabei das Mittel der Wahl, der Rasen ließ auch nicht unbedingt eine andere Spielweise zu. Zum ersten Mal wirklich gefährlich wurde Darmstadt erst in Minute 24, Honsak stand bei seinem Versuch aus kurzer Distanz allerdings im Abseits, die Kugel ging aber ohnehin über den Kasten.
Darmstadt kontert wie aus dem Bilderbuch - Honsak vollendet
Doch es war ein kleines Signal für seine Mannschaftskollegen, wenig später gingen die Hausherren in Front. Der VfL war das erste Mal etwas aufgerückt und verlor vorne den Ball, dann ging es bei den Lilien blitzschnell: Kempe bediente auf rechts Dursun, der den Ball perfekt flach an den Fünfer spielte. Dort hatte Honsak keine Probleme mehr und schob zum 1:0 ein (32.).
Dursun hatte kurz darauf sogar das zweite Tor auf dem Fuß, sein Drehschuss ging aber knapp rechts vorbei (34.). Das Spiel nahm in der Folge weiter an Fahrt auf, Ihorst verpasste eine Flanke von Aushilfs-Linksverteidiger Multhaupt am zweiten Pfosten nur denkbar knapp (36.), einen gefährlichen Abschluss hatten beide Teams bis zur Pause nicht mehr.
Nach VAR-Eingriff: Lilien-Tor wird zurückgenommen
Das sollte sich mit Wiederanpfiff ändern, denn der VfL kam äußerst unkonzentriert aus der Kabine und hatte Glück, dass Kempe dies nicht bestrafen konnte (49.). Wenig später lag der Ball im Osnabrücker Tor, doch sowohl Clemens als auch der vermeintliche Torschütze Mehlem standen im Abseits, sodass der Treffer zurückgenommen wurde (55.).
Die Gastgeber blieben dran, doch Honsak brachte einen Abpraller aus wenigen Metern nicht im Tor unter (62.) und es blieb bei der knappen Führung. Grote musste reagieren und wechselte noch vor der Schlussphase bereits viermal. Ein Joker davon war Schmidt, der in Minute 76 in Erscheinung trat, aber aus spitzem Winkel an Schuhen scheiterte.
Heider verpasst den Ausgleich, Schuhen hält stark
So richtig drückend wurde Osnabrück nicht - und doch gab es noch die Großchance zum Ausgleich: Schmidts Flanke fand im Zentrum Heider, dessen Kopfball Schuhen an die Latte und ins Aus lenkte (89.). Wenig später konnten die Lilien aufatmen und sich durch den 1:0-Sieg von Osnabrück und den Abstiegsrängen etwas absetzen. Der VfL setzte seine Talfahrt mit dem nunmehr bereits siebten punktlosen Spiel in Serie fort.
Darmstadt ist am kommenden Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli gefordert, Osnabrück spielt zur gleichen Zeit gegen Heidenheim.