Mehr noch als die tabellarischen Auswirkungen des Ergebnisses freut sich Dardai jedoch über den Vortrag seines Teams. Vor allem in der Endphase, als es galt, den Big point zu sichern. "Wichtig war, dass die Mannschaft dieses Mal besser verteidigt hat", betont Dardai, "wir hatten keinen Chaos-Moment."
Doch schon von Beginn an hatte dem Hertha-Coach sein Team gefallen. "Die Mannschaft hat eine richtig gute erste Halbzeit gespielt", sagt Dardai, "wir haben Dortmund so gelenkt, wie wir das haben wollten. Aus meiner Sicht war das ein verdienter Sieg gegen eine Topmannschaft." Den Favoriten vom eigenen Tor weghalten, den Kontrahenten "aus unserer Hälfte raus zu fegen und nach außen zu lenken", war der Auftrag des Trainers an sein Team gewesen, den dieses präzise umsetzte. Dass der BVB dennoch zu Chancen kam, schreibt Dardai der Klasse des Gegners zu. Ebenso den zwischenzeitlichen Ausgleich: "Das Tor kannst du nicht verteidigen."
Allerdings ist Hertha nicht ohne Blessuren aus dem Kräftemessen mit dem Team von Trainer Thomas Tuchel gekommen. Salomon Kalou musste nach 81 Minuten ausgewechselt werden und laboriert an "Muskelproblemen", so Dardai. Der Torschütze zum 1:0 erhalte jetzt zwei Tage "normale Behandlung. Wenn es nicht besser wird, müssen ihn wir noch mehr untersuchen lassen. Derzeit sieht es nach Verhärtung aus."
Weiser droht Ausfall in Köln
Mitchell Weiser hat an mehreren Stellen etwas abbekommen. "Bei Mitch sieht es nicht gut aus. Er hat mehrere Schläge abgekriegt während des Spiels. Wir müssen sehen, wie das wird", sagt Dardai. Nicht nur der linke Fuß sei in Mitleid gezogen, "sondern auch die Schulter. Das ist schade, es kann sein, dass Mitch in Köln nicht spielen kann".
Zum Einsteigen des Dortmunders Ousmane Dembelé, der Weiser - der Herthaner sah wegen Ballwegschlagens in jener Szene Gelb - in der 90. Minute mit Wucht auf den Knöchel gestiegen war, sagt der Hertha-Coach: "Da gibt es keine Diskussion. Wir haben Glück, dass Mitch nicht im Krankenhaus liegt. Wir müssen nicht über Mitch reden, sondern über Dembelé." In der Tat war der Tritt des Dortmunders rotwürdig, ob sich Weiser deshalb mehrfach am Boden wälzen musste, sei dahingestellt.
Duda fällt mit Faserriss aus
Ondrej Duda fehlte gegen den BVB nicht wegen eines Tritts. Die Oberschenkelprobleme des slowakischen Mittelfeldakteurs, die ein Mitwirken gegen Dortmund unmöglich gemacht hatten, sind indes schwerwiegender. "Ondrej hat einen Muskelfaserriss", sagt Dardai, "das bedeutet drei bis vier Wochen."