Nach einer sehr rauen Anfangspahse, in der sich beide Teams mit überetriebener Härte Respekt verschaffen wollten, entwickelte sich nach rund zehn Minuten ein recht flottes Spiel, das zudem noch durch das frühe Führungstor der Dänen begünstigt wurde. Tomasson wurde von Diao im Strafraum über den Haufen gelaufen und der Gefoulte verwandelte den fälligen Satrafstoß selbst (16.). Es war der dritte WM-Treffer des Offensivspielers von Uefa-Cup-Sieger Feyenoord Rotterdam.
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Damit war die Kontertaktik der Senegalesen, die bei deren Auftaktsieg gegen Frankreich so vorzüglich funktionierte, hinfällig. Doch die Mannschaft von Trainer Metsu bewies auch, dass sie ein Spiel gestalten kann. Die Afrikaner zeigten sich im Mittelfeld sehr ballsicher und sorgten durch Fadigas Standards immer wieder für Gefahr. Die größte Chance für den Senegal vereitelte Jan Heintze, der einen Kopfball von N'Diaye von der Linie für seinen geschlagenen Schlussmann Sörensen schlug (19.).
Allerdings kam die offensivere Marschroute des Senegals den Dänen insofern zu Gute, dass sie über ihre pfeilschnellen Außen Rommedahl und Grönkjaer überfallartige Angriffe fuhren. Mit zunehmender Spieldauer hatte sich der Defensivverbund der Dänen um Henriksen und Laursen auf die Angriffe der Senegalesen gut eingestellt, wobei Konterstürmer Diouf meist von der Olsen-Elf gedoppelt wurde.
In der Halbzeitpause entschied sich Senegals Coach Metsu, voll auf die Karte Offensive zu setzen. Der Franzose brachte mit Henri Camara und Souleymane Camara für Sarr und N'Diaye zwei frische Stürmer. Mit nun vier nominellen Angreifern entwickelten die Afrikaner sofort mächtig Druck auf das Tor von Keeper Sörensen und schlossen einen mustergültigen Konter über Fadiga und Diao zum Ausgleichstreffer ab (52.). Die Skandinavier brauchten über eine Viertelstunde im zweiten Abschnitt, um sich gegen die neue Offensivkraft der Senegalesen neu zu sortieren. Allerdings waren nunmehr nahezu alle Dänen mit Defensivarbeit beschäftigt, so dass Entlastungsangriffe über weite Strecken der zweiten Halbzeit völlig ausblieben. Ebbe Sand vom FC Schalke 04 hing bis auf einen versuchten Torschuss in der 78. Minute als einzige Spitze in der Luft.
Bei Senegal spielte sich der technisch starke Fadiga als Einfädler immer mehr in den Mittelpunkt. Den Dänen merkte man ab der 70. Minute die unglaubliche Hitze im südkoreanischen Daegu an. Immer öfter entwischten nun die antrittschnellen Stürmer des Senegals, doch ließ die Chancenverwertung der Metsu-Elf deutlich zu wünschen übrig. Fadiga (58.), Souleymane Camara (61., 70.) oder Diatta (73.) vergaben beste Einschussmöglichkeiten.
Der Schwung der Senegalesen wurde durch ein brutales Einsteigen von Diao gegen Henriksen gestoppt, wofür der Torschütze zu Recht mit der Roten Karte bedacht wurde. In der Schlussphase konnten die Dänen ihre nummerische Überlegenheit nicht in drei Punkte umwandeln, sondern mussten noch die einige brenzlige Situationen vor ihrem Tor überstehen.
In einer ebenso temporeichen wie ruppigen Partie trennten sich die Dänen und der Senegal 1:1 unentschieden. Dabei waren die Afrikaner dank einer starken zweiten Halbzeit dem Sieg näher, auch wenn sie die letzten zehn Minuten nur noch zu zehnt waren.