Weltmeisterschaft

Dank dominantem Mitteldrittel: DEB-Team feiert gegen Dänemark ersten Sieg

Peterka eröffnet, beide Müllers treffen

Dank dominantem Mitteldrittel: DEB-Team feiert gegen Dänemark ersten Sieg

Brach für das DEB-Team mit dem 1:1 den Bann: John-Jason Peterka.

Brach für das DEB-Team mit dem 1:1 den Bann: John-Jason Peterka. IMAGO/Newspix24

Bundestrainer Harold Kreis wechselte nach dem 2:3 gegen die USA im dritten Turnierspiel einmal. Verteidiger Leon Hüttl rutschte aus dem Team und Filip Varejcka kam als 13. Stürmer zu seinem WM-Debüt. 

Seider im Pech, dann Dänemark im Glück

Das DEB-Team startete mit Elan, hatte aber zunächst kein Glück, ein verdeckter Schlenzer von Moritz Seider von der blauen Linie landete am rechten Kreuzeck (3.). Ganz anders dagegen die Dänen auf der Gegenseite: Nach einem Schuss von Mattias Lassen fälschte mit Kapitän Moritz Müller ein Deutscher den Puck mit dem Bein sehr unglücklich ins eigene Tor ab (6.). Kurz darauf hatte Deutschland ein erstes Powerplay, blieb jedoch dabei erneut zu harmlos. 

Im weiteren Verlauf des ersten Drittels hat das deutsche Team mehr Spielanteile, agierte jedoch vor dem gegnerischen Tor gegen clever verteidigende Dänen zu zögerlich und ungenau und ohne den letzten Zug zum Tor, um Keeper Frederik Dichow ernsthaft in Gefahr zu bringen. So ging es mit dem knappen Rückstand erstmals in die Kabine. 

Peterka bricht den Bann, DEB-Team hoch überlegen

Nach Beginn des zweiten Abschnitt erhöhte das deutsche Team die Schlagzahl. Nach einem gelungenen Spielzug konnte Parker Tuomie den Puck aber nicht im Tor unterbringen (23.), auch Maximilian Kastner scheiterte aus guter Position an Dichow (26.). Der Druck des DEB-Teams nahm nun minütlich zu. Und in der 30. Minute war es schließlich soweit: John-Jason Peterka drang mit Tempo ins dänische Drittel ein und überraschte Dichow mit einem flachen Handgelenkschuss zum 1:1.

Damit nicht genug, nur 117 Sekunden später spielte Moritz Müller eine weite Scheibe ins gegnerische Drittel. Dichow ließ den Puck prallen, sodass der nachsetzende Alexander Ehl das 2:1 markierte (32.). Auch danach spielte Deutschland gegen überforderte Dänen weiter nach vorne und Moritz Müller belohnte die dominante Vorstellung im zweiten Spielabschnitt - nach maßgenauem Pass von Marcel Noebels - mit dem 3:1 (38.). Kein kleiner Wermutstropfen war allerdings der 2:3-Anschlusstreffer der Dänen nur 21 Sekunden vor Drittelende. Der wohl noch abgefälschte Schuss von Mathias Bau war erst der zweite dänische Torschuss des Drittels.   

Jonas Müller kontert Doppelpacker Wejse

Im Schlussabschnitt wurde die Partie wieder ausgeglichener, es ergaben sich kleinere Gelegenheiten auf beiden Seiten. Lange Zeit verteidigte das deutsche Team den Vorsprung stark. Doch in der 56. Minute war DEL-Profi Christian Wejse aus Bremerhaven, der auch einen deutschen Pass verfügt, der einen kurzen Moment im Slot ungedeckt war und in clever mit der Rückhand an Mathias Niederberger vorbei ins linke Toreck traf. 

Die Ausgangssituation für das deutsche Team verschlechterte sich durch das 3:3 rapide. Doch nur 20 Sekunden später rutschte ein Schuss von Jonas Müller Keeper Dichow durch die Fanghand - 4:3 (56.). Die Schlussminuten wurden noch einmal turbulent. Deutschland erhielt gut zwei Minuten vor Ende ein Powerplay zugesprochen, Dänemark zog dennoch den Keeper. Marcel Noebels gelang das Tor ins leere Tor 64 Sekunden vor Schluss die vermeintliche Vorentscheidung. Doch die Dänen - erneut in Person von Wejse - kamen 32 Sekunden vor Schluss noch einmal heran. Es dauerte allerdings nur sieben Sekunden, ehe Nico Sturm erneut ins leere Tor mit dem 6:4 für die endgültige Entscheidung sorgte.

Seider: "Haben sie im zweiten Drittel überrollt"

"Die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Man hat die Anspannung gespürt und am Ende dann auch die Befreiung, dass wir noch im Rennen sind. Das hat der Mannschaft gut getan", resümierte Kreis nach seinem ersten WM-Sieg als Bundestrainer. 

"Wir haben im zweiten Drittel extrem stark gespielt und sie überrollt. Das hätten wir im dritten Drittel auch machen müssen. Im nächsten Spiel dann volle 60 Minuten - dann sind wir nicht zu schlagen", spielte Moritz Seider bei "MagentaSport" auf die nächste Partie des DEB-Teams an, die schon am morgigen Freitag (19.20 Uhr) gegen Österreich stattfindet. Ein Sieg ist im Hinblick auf die Viertelfinalqualifikation auch dann Pflicht. 

Statistik zum Spiel:

Dänemark - Deutschland 4:6 (1:0, 1:3, 2:3)

Dänemark: Dichow - M. Lauridsen, Lassen; Jensen Aabo, Koch; O. Lauridsen, Krogsgaard; Gammelgaard - Ehlers, Russell, Jensen; Storm, Poulsen, Boedker; Scheel, Aagaard, N. Andersen; Olesen, Bau, Wejse; Asperup. 

Deutschland: Niederberger - M. Müller, Seider; J. Müller, Wissmann; Szuber, Gawanke; Wagner - Noebels, Kahun, Peterka; Soramies, Sturm, Ehl; Tiffels, Wiederer, Kastner; Tuomie, Stachowiak, Schütz; Varejcka.

Tore: 1:0 (5:39) Lassen (M. Lauridsen, Ehlers), 1:1 (29:12) Peterka (Wissmann), 1:2 (31:08) Ehl (Mo. Müller, Seider), 1:3 (37:51) Mo. Müller (Noebels, Peterka), 2:3 (39:37) Bau (Krogsgaard, Wejse), 3:3 (55:01) Wejse (Olesen, N. Andersen), 3:4 (55:21) Jo. Müller (Wissmann, Stachowiak), 3:5 (58:56) Noebels (Sturm) PP EN, 4:5 (59:28) Wejse (Koch) EA, 4:6 (59:35) Sturm EN.

Strafminuten: Dänemark 4 - Deutschland 0.

jom

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