Beide Teams waren nach fünf Spieltagen weit unter ihren Erwartungen gestartet und versuchten in diesem Spiel den ersten Schritt zur Wiedergutmachung. Energie-Coach Petrik Sander tauschte in seiner Startelf gegenüber dem 0:3 in Stuttgart auf drei Positionen. Da Silva und Cvitanovic kamen in der Defensive für Baumgart und Bassila zum Einsatz und im Mittelfeld durfte Aloneftis für Kioyo beginnen. Auch Felix Magath auf Seiten der Wolfsburger änderte seine Anfangsformation auf drei Positionen. Simunek durfte in der Innenverteidigung für Thiam beginnen, der dafür ins Mittelfeld rutschte. Dejagah, Boakye und Grafite mussten nach dem 1:2 gegen den KSC aus dem Team. Dafür übernahmen Dzeko und Baier das Spiel nach vorne.
Cottbus versuchte vom Anpfiff an Druck auf das Wolfsburger Tor zu entwickeln, rannte sich an einer gut stehenden Abwehr der "Wölfe" aber ein ums andere Mal fest. Der VfL seinerseits wartete auf Konter und hatte in der Anfangsviertelstunde keine Szene in der Offensive.
Durch viele Abspielfehler machte sich der FC Energie das Angriffsspiel selbst schwer und brachte kaum einen Ball vor das Wolfsburger Tor. Einzig ein 20-Meter-Schuss von Skela in der 11. Minute beschäftigte Jentzsch im VfL-Tor.
Der 6. Spieltag
Nach 15 Minuten starteten die "Wölfe" erste gefährliche Konterangriffe, die auch sofort zum Erfolg führten. Marcelinho überbrückte in der 22. Minute schnell das Mittelfeld, ließ da Silva aussteigen und spielte zum völlig freien Dzeko, der mit einem überlegten Schlenzer von der Strafraumgrenze Piplica keine Chance ließ.
In der Folgezeit versuchte der VfL Wolfsburg den Schockzustand, der bei den Lausitzern herrschte, auszunutzen, ließ jedoch die letzte Konsequenz im Ausnutzen der Torchancen vermissen. Dies rächte sich in der 32. Minute: Aloneftis spielte Sörensen einen Steilpass in den Lauf. Der Däne war eigentlich schon an dem aus dem Tor gestürzten Jentzsch gescheitert, doch der Wolfsburger Torwart ließ den Ball gegen den linken Fuß von Sörensen prallen. Damit konnte er den Abpraller erreichen und locker einschieben.
Nach der Niederlage geht es um seinen Kopf: Cottbus´ Trainer Petrik Sander dpa
Der Ausgleich brachte Energie Cottbus zurück ins Spiel. Mit mehr Ballbesitz belagerten die Lausitzer bis zum Halbzeitpfiff die Wolfsburger Hälfte, ohne jedoch echte Durchschlagskraft im Angriff zu entwickeln. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten Rangelov und Aloneftis gute Möglichkeiten, scheiterten jedoch.
Nach Wiederbeginn hatte zunächst der VfL Wolfsburg die erste Chance, doch Baiers Schuss wurde von Kukielka abgeblockt (47.). Doch auch die Cottbuser blieben dran. Sörensen zwang in der 49. Minute Jentzsch zu einer Glanzparade und war auch in der 61. Minute in aussichtsreicher Position. Doch auch hier fand er im Wolfsburger Keeper seinen Meister.
Wolfsburg versuchte zwar dagegen zu halten, doch vieles in der Offensive der Magath-Schützlinge blieb Stückwerk. Viele Zuspiele gingen ins Nichts, so dass Piplica im Cottbuser Tor kaum gefordert wurde und der FC Energie immer besser ins Spiel kam.
Cottbus kämpfte und rackerte über die Dauer der zweiten Hälfte unverdrossen weiter, doch auch die Aktionen der Lausitzer waren zu ungenau, um das Wolfsburger Tor entscheidend in Gefahr zu bringen. Das Spiel plätscherte ereignislos vor sich hin.
Erst in der Schlussphase nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Zunächst setzte Sörensen einen Direktschuss knapp neben das Tor (80.), doch dann verloren die Lausitzer unglücklich das Spiel. In der 83. Minute hatte sich der eingewechselte Dejagah auf der rechten Seite durchgesetzt und in die Mitte geflankt. Die Cottbuser Abwehr brachte den Ball nicht weg, den sich dafür Josue schnappte. Der Brasilianer legte auf für Krzynowek, der aus zehn Metern Piplica keine Chance ließ.
Der FC Energie bäumte sich in den letzten Minuten noch einmal auf, doch zwei Chancen von Shao (88.) und Ziebig (90.) wurden unglücklich vergeben, so dass die Niederlage für Cottbus besiegelt war.
Mit dem Sieg im Rücken kann der VfL Wolfsburg am kommenden Dienstag vielleicht gegen Bremen bestehen, während die Lausitzer nach dieser Enttäuschung am Mittwoch als krasser Aussenseiter bei den Münchner Bayern zum Oktoberfest-Spiel antreten müssen. Ob Petrik Sander dann noch der Trainer des FC Energie sein wird, steht in den Sternen.