Cottbus-Trainer Eduard Geyer änderte im Vergleich zur blamablen 0:4-Niederlage bei St. Pauli sein Team auf gleich fünf Positionen: Thielemann, Matyus, Kobylanski, Reghecampf und der Gelb-Rot gesperrte Termina mussten für Akrapovic, Hujdurovic, Franklin, Beeck und Kaluzny weichen. Beeck feierte nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback. Helbig rückte vom Sturm ins Mittelfeld. Bei der Sammer-Elf standen im Gegensatz zum 1:0-Erfolg über Dynamo Kiew in der Champions League wieder Stevic, Ewerthon und Amoroso in der Anfangsformation. Reuter, Oliseh und Sörensen nahmen auf der Bank Platz.
Energie bemühte sich, der BVB wollte mit geordnetem Spielaufbau zum Erfolg kommen. So prallten zwei Spielsysteme zusammen, die nicht miteinander klar kamen. Die Partie war zu Beginn von sehr vielen kleinen Unterbrechungen geprägt. Nach einer Viertelstunde begannen die Hausherren mehr und mehr das Heft in die Hand zu nehmen. Mit dem druckvollen Pressingspiel zwangen die Lausitzer die Sammer-Elf zu Fehlpässen. So erspielten sie sich in der 15. Minute eine gute Möglichkeit: Franklin passte durch die Lücke in den Lauf von Kaluzny. Den Schuss des Polen in die lange Ecke klärte Lehmann per Faustabwehr. Nach einer halben Stunde fand der BVB ein Mittel gegen die Gastgeber. Die Borussia nahm das Tempo aus dem Spiel und erreichte somit eine optische Überlegenheit. In der 36. Minute hatten die Dortmunder die beste Chance durch Amoroso, der völlig freistehend aus fünf Metern über den Kasten köpfte. Trotzdem ließ der BVB Kreativität gegen eine motivierte Geyer-Elf vermissen.
Der zweite Durchgang fing mit viel Hektik an. Schiedsrichter Kemmling musste die Begegnung erneut oft unterbrechen. Dadurch kamen die spielerischen Elemente zu kurz. Der Unterhaltungswert des Spiels sank. Die Borussia war zwar überlegen, konnte sich aber nicht gegen die gut gestaffelte Abwehr der Lausitzer durchsetzen. Energie spielte die besseren Torchancen heraus. Kaluzny wurde in der 65. und 66. Minute zwei Mal nicht konsequent genug gedeckt. Die Kopfballchancen des Polen wurden aber nicht von Erfolg gekrönt. Das Spiel der Dortmunder wirkte zu pomadig. So war die Überraschung umso größer, als Ricken in der 78. Minute für den Paukenschlag sorgte: Koller passte den Ball zu Ricken, der ungedeckt abzog. Piplica hatte gegen den strammen 17-Meter-Schuss keine Chance. Die Gastgeber waren daraufhin völlig perplex und fingen sich fünf Minuten später durch Amoroso (83.) das zweite Tor ein: Ricken passte in den Lauf des Brasilianers, der Piplica umkurvte und die Kugel einschob.
Die erfahrenere Dortmunder Mannschaft sicherte sich in der über weite Strecken hektischen und unansehnlichen Partie einen glücklichen Arbeitssieg. Cottbus ist seit nunmehr sieben Spielen sieglos.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend