Personal: Cottbus musste auf Sebök (Fünfte Gelbe), Hujdurovic (Bänderriss im Knöchel) und Feldhoff (Knieprobleme) verzichten. Im defensiven Mittelfeld entschied sich Trainer Geyer für Akrapovic, Neuzugang Rost saß gar nur auf der Tribüne. Auf Bremer Seite feierte Magnin sein Bundesliga-Debüt, er ersetzte Skripnik (Innenband-Anriss). Im Mittelfeld erhielt Borowski den Vorzug vor Ernst.
Taktik: Energie vertraute einem klassischen Libero sowie zwei Manndeckern, die die Bremer Spitzen übergaben. Kaluzny und Akrapovic fungierten als Absicherung vor der Abwehr, sie erwarteten die offensiv ausgerichteten Borowski und Lisztes. Hinter den Spitzen sollte Miriuta das Spiel machen. Die Bremer agierten mit Dreier-Abwehrkette und zentral davor Torsten Frings, der sich zum einen um Miriuta kümmerte und zum anderen das Offensivspiel ankurbeln sollte. Letzteres freilich war die Hauptaufgabe des Duos Borowski/Lisztes.
Spielverlauf: Werder übernahm von Beginn an das Kommando, Cottbus zog sich meist mit elf Mann in die eigene Hälfte zurück. Viel zu passiv waren die Lausitzer im Mittelfeld, gingen selten konsequent in die Zweikämpfe. Aus ihrer Überlegenheit machten die Bremer aber zu wenig, neben Ailtons Tor besaßen sie vor der Pause weitere hochkarätige Chancen (Bode, Ailton). Cottbuser Angriffskombinationen blieben aus, erst ein Standard plus Stellungsfehler Bode brachte den Ausgleich.
Wegen Kaluznys verletzungsbedingtem Ausfall musste Geyer umstellen: Topic ging in die Spitze, Kobylanski ins linke Mittelfeld, Schröter rückte in die Zentrale. Die Cottbuser gestalteten das Duell nun offener, weil sie im Mittelfeld energischer störten (Schröter, Reghecampf). Bremen besaß zwar weiterhin mehr Ballbesitz, ließ aber die Konsequenz in den Aktionen vermissen. Ein grober Schnitzer von Verlaat brachte die Grün-Weißen auf die Verliererstraße.
Fazit: Ein glücklicher Heimsieg - Werders Einzelkönner scheiterten an Cottbuser Kämpfern.
Von H.-G. Klemm und J. Nöldner