Brügge-Coach Trond Sollied musste gegenüber dem 3:0-Erfolg in der Jupiler League gegen Lierse am vergangenen Samstag aufgrund einer Gelb-Sperre von de Cock eine Umstellung vornehmen. Für den Abwehrspieler rückte Ristic in die Anfangsformation. VfB-Trainer Felix Magath veränderte sein erfolgreiches Team vom Heimspiel gegen Hannover 96 ( 3:0 ) auf zwei Positionen. Meira begann für Marques und Seitz kam für Amanatidis in die Startelf.
Bei Stuttgart liefen in der Anfangsphase viele Aktionen über die linke Seite, wo Seitz sich immer wieder anbot. Bei den Gastgebern wechselten die Angreifer Verheyen, Martens und Mendoza oft die Positionen, was für Gefahr auf der rechten Stuttgarter Seite sorgte. Hinkel sah gegen Mendoza zwei Mal nicht gut aus und der Peruaner konnte Schüsse auf das VfB-Gehäuse abfeuern, die Thomas Ernst aber gekonnt parierte (7., 10.).
Die Schwaben bekamen das Spiel in den Griff und holten eine Vielzahl an Eckbällen heraus, die jedoch Brügges Abwehr nicht in Verlegenheit zu bringen vermochten. Die Gastgeber kamen nach etwa 25 Minuten wieder auf und verzeichneten zwei Möglichkeiten durch einen Ceh-Freistoß (27.) und einen Flachschuss von Gerd Verheyen (29.). Doch der FC Brügge setzte nicht nach und die Partie schlief wieder etwas ein. Der Ball rollte auf beiden Seiten im Mittelfeld quer. Deswegen darf der Führungstreffer für die Sollied-Elf durchaus als überraschend bezeichnet werden. Ceh setzte van der Heyden auf der druckvollen linken Seite ein. Der aufgerückte Verteidiger zog aus spitzem Winkel ab und traf aus halblinker Positionen genau in die rechte untere Ecke zum Pausenstand (42.).
Die erste Viertelstunde des zweiten Durchgangs gehörte dem VfB Stuttgart. Beide Teams riskierten jetzt etwas mehr, Chancen erspielte sich aber zunächst nur die Magath-Elf. Kevin Kuranyi fand in der 56. Minute die große Ausgleichsmöglichkeit vor. Nach einer flachen Hereingabe von Seitz wurde der Versuch des Youngsters aus drei Metern aber von Verlinden abgewehrt.
In der 71. Minute bekam diese Begegnung eine schlagartige Wende. Der starke Seitz zog auf das Gehäuse von Verlinden und konnte nur mehr durch eine Notbremse von Maertens gestoppt werden. Schiedsrichter Messina zeigte dem Abwehrspieler die Rote Karte. Den direkt anschließenden Freistoß verwandelte Krassimir Balakov mit einem Schuss in die Tormannecke zum Ausgleich (72.).
In der Folge wollten beide Teams mehr. Der VfB versuchte gegen zehn Mann die Ausgangsposition für das Rückspiel weiter zu verbessern. Doch auch der FC Brügge spielte nach vorne. Trond Sollied ließ weiter zwei Mann stürmen, der fehlende Maertens wurde in der Viererkette nicht ersetzt.
In der Schlussminute stellte Balakov mit seiner Vorlage die Weichen zum Sieg. Ein etwas verunglückter Freistoß des Bulgaren wurde von der Mauer abgefälscht und kam hoch vor das Tor von Verlinden. Dort war Kuranyi zur Stelle und knallte den Ball unter die Latte.
Im ersten Durchgang harmlose Schwaben verschafften sich nach dem Seitenwechsel durch mehr Mut eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel im Gottlieb-Daimler-Stadion. Krassimir Balakov war mit zwei Freistößen entscheidend an den Treffern für den VfB beteiligt.