Bundesliga

Chelseas "wilde" Transferflut: Eine Regel hilft dem BVB

Kehl wundert sich über Politik des Champions-League-Gegners

Chelseas "wilde" Transferflut: Eine Regel hilft dem BVB

Mykhaylo Mudryk, Enzo Fernandez und Joao Felix (v.li.) sind drei von acht Chelsea-Neuzugängen. Rechts BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Mykhaylo Mudryk, Enzo Fernandez und Joao Felix (v.li.) sind drei von acht Chelsea-Neuzugängen. Rechts BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. picture alliance (4)

Mit Ausgaben von mehr als 900 Millionen Euro - davon über 300 Millionen Euro allein am "Deadline Day" - haben die Premier-League-Klubs den alten Rekord für eine Winter-Transferphase pulverisiert. Noch wahnwitziger liest sich aber eine andere Zahl: Der FC Chelsea, der schon im Sommer rund 300 Millionen Euro investiert hatte, steckte im Januar fast 350 Millionen Euro in Neuzugänge - und gab damit mehr aus als Bundesliga, La Liga, Serie A und Ligue 1 zusammen.

"Die fahren ihr eigenes Rennen", sagte Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl am Dienstag bei "Sky", und da hatte Chelsea den größten Transfer des Tages noch gar nicht getätigt. Als achter und letzter Neuer kam für die britische Rekordsumme von 121 Millionen Euro noch Weltmeister Enzo Fernandez von Benfica Lissabon.

Kehl: "Geld spielt dort keine Rolle"

"Natürlich habe ich verfolgt, was Chelsea in den letzten Wochen und Monaten angestellt hat", sagte Kehl und drückte seine Verwunderung über die Politik des Dortmunder Gegners im Champions-League-Achtelfinale aus. "Sehr wild" nannte er sie, "das muss man einfach sagen. Geld spielt dort keine Rolle."

Beim BVB gilt das wie bei der großen Mehrheit der europäischen Klubs nicht. "Wir müssen unser Geld hier auf eine andere Art und Weise verdienen. Daher sind wir auch nicht in der Lage, solche Transfers umzusetzen", sagte Kehl. Die Akquise werde für alle anderen nicht leichter. "Wir müssen gegebenenfalls noch schneller sein, das macht es herausfordernd, aber wir schaffen es trotzdem."

Nur drei Neuzugänge darf Chelsea in der Champions League einsetzen

Auf einen völlig veränderten Gegner wird die Borussia am 15. Februar (21 Uhr, LIVE! bei kicker) trotzdem nicht treffen, wenn Chelsea zum Hinspiel nach Dortmund kommt. Denn: Die UEFA verbietet es Europapokal-Teilnehmern, mehr als drei Winterneuzugänge zu registrieren. Ob diese in der Gruppenphase schon für einen anderen Klub aus dem Wettbewerb aufgelaufen sind, spielt dabei seit Jahren keine Rolle mehr.

Chelsea kann in der restlichen Champions-League-Saison also nur mit maximal drei Winterneuzugängen planen. Aus der Gruppe um Fernandez, Mykhaylo Mudryk (kam aus Donezk), Joao Felix (Atletico), Benoit Badiashile (Monaco), Noni Madueke (Eindhoven), Andrey Santos (Vasco da Gama) und David Datro Fofana (Molde) darf Trainer Graham Potter ein Quartett bis zum Saisonende nur in der Premier League einsetzen. Malo Gusto, der achte Winterneuzugang, wurde ohnehin bis zum Sommer an Lyon zurückverliehen.

Bis Donnerstagabend muss Chelsea der UEFA die Änderungen am Kader mitgeteilt haben. Klar ist, dass Chelsea für die drei neu registrierten Spieler dann auch andere streichen muss, wobei die Blues im Sommer einen Platz im Aufgebot, das maximal 25 Spieler umfassen darf, freigelassen haben. Dass die Blues am "Deadline Day" abgesehen von Jorginho (Arsenal) keinen Spieler mehr loswurden, beschert ihnen einen aufgeblähten und potenziell unzufriedenen Kader. Auch das könnte eine kleine Chance für den BVB sein.

jpe

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